Mathias Corvinus Collegium
Mathias Corvinus Collegium | |
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Logo | |
Gründung | 1996 |
Trägerschaft | Mathias Corvinus Collegium Stiftung |
Ort | Budapest |
Land | Ungarn |
Website | https://mcc.hu/ |
Das 1996 gegründete Mathias Corvinus Collegium (MCC) ist das größte multidisziplinäre Fachkollegium Ungarns, das kostenfreie, außercurriculare Bildungsmöglichkeiten für begabte Schüler, Studenten und Akademiker anbietet. Das MCC bezeichnet sich als interdisziplinäre Denkfabrik, die mit Veranstaltungen, Publikationen und Forschung zur Förderung des öffentlichen Dialogs beitragen möchte.[1] Das MCC gilt als Fidesz-nah und ist von der ungarischen Regierung 2020 mit einem hohen Betrag von umgerechnet mehr als eine Milliarde Euro ausgestattet worden.[2]
Das Fachkollegium verfügt über verschiedene Programme, zum Beispiel einer Führungs- und Journalistenakademie sowie Kursen über Wirtschaft, Sozialwissenschaft und Rechtswissenschaft in Budapest und weiteren ungarischen Städten.[3] Zudem wurden mehrere Institute ins Leben gerufen, die sich mit europäischen und internationalen Fragestellungen befassen, u. a. das Migrationsforschungsinstitut, das Klimaforschungsinstitut und das Deutsch-Ungarische Institut für Europäische Zusammenarbeit.[4] 2022 kritisierten Journalisten des ARD-Magazins "Kontraste" das MCC als "rechte Kaderschmiede" und prangerten die Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung an.[5]
Deutsch-Ungarisches Institut für Europäische Zusammenarbeit
Am 1. Dezember 2020 nahm das neugegründete Deutsch-Ungarische Institut seine Arbeit auf. Es soll ein Forum für den akademischen, wissenschaftlichen und politischen Dialog zwischen Deutschland und Ungarn bieten und Entscheidungsträger wie auch Fachpublikum beider Länder mit Themen, Debatten und Denkmustern des jeweils anderen Landes bekanntmachen. Das Institut soll mit Konferenzen und Symposien Informationsaustausch, Netzwerkbildung sowie Nachwuchs- und Begabtenförderung bieten und publiziert Hintergrundberichte.[6] Leiter des Instituts ist der Jurist Bence Bauer, der zuvor für die Konrad Adenauer Stiftung arbeitete.[7] Er publiziert auch gelegentlich in deutschsprachigen Medien.[8][9]
MCC Verlag
Das MCC betreibt den stiftungseigenen Verlag MCC Press, der ungarische sowie internationale Autoren in Übersetzungen publiziert. Beispielsweise hat MCC Press 2022 eine ungarische Übersetzung des Buchs Neue Zeit, neue Verantwortung von Friedrich Merz herausgebracht, die bislang einzige Ausgabe dieser Schrift in einer anderen Sprache. Andere übersetzte Werke stammen vom Politikwissenschaftler Tilo Schabert, von der Feminismus- und Gender-Kritikerin Birgit Kelle, der amerikanischen Journalistin Abigail Shrier, dem amerikanischen Publizisten Rod Dreher, dem dänischen Ökonomen und Thinktank-Gründer Bjørn Lomborg sowie bekannten Historikern wie David Engels und Rolf Peter Sieferle.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ The History of the MCC. Abgerufen am 29. März 2021 (englisch).
- ↑ Dariusz Kalan, Rejuvenating Fidesz, Balkan Insider, 29. Dezember 2020. https://balkaninsight.com/2020/12/29/rejuvenating-fidesz/
- ↑ Academic Units at MCC. Abgerufen am 29. März 2021 (englisch).
- ↑ German-Hungarian Institute for European Cooperation. Abgerufen am 29. März 2021 (englisch).
- ↑ Andrea Becker, Silvio Duwe, Daniel Laufer, Daniel Schmidthäussler: Ungarns patriotische Elite. In: Tagesschau. 20. Mai 2022, abgerufen am 25. Mai 2022.
- ↑ Über das Deutsch-Ungarische Institut für Europäische Zusammenarbeit. Abgerufen am 29. März 2021.
- ↑ Interview in der Budapester Zeitung, 28. Februar 2021. https://www.budapester.hu/feuilleton-interview/deutsch-ungarisches-institut-mehr-miteinander-statt-uebereinander-sprechen/
- ↑ https://www.die-tagespost.de/politik/katalin-novak-frischer-wind-in-budapest-art-225957
- ↑ https://www.bild.de/politik/kolumnen/kolumne/ungarn-antisemiten-in-der-opposition-rechtsextreme-im-anti-orban-buendnis-dabei-79606642.bild.html