Stefanie Dehnen
Stefanie Susanne Dehnen (* 31. Mai 1969 in Gelnhausen) ist eine deutsche Chemikerin und Professorin für anorganische Chemie an der Universität Marburg.[1][2][3][4]
Leben und Wirken
Dehnen studierte nach dem Abitur in Gelnhausen (Grimmelshausenschule) von 1988 bis 1993 Chemie an der Universität Karlsruhe.[1] Sie promovierte 1996 in der Gruppe von Dieter Fenske (Dissertation: Experimentelle und theoretische Untersuchungen schwefel- und selenverbrückter Kupfercluster) und habilitierte sich 2004 an der Universität Karlsruhe (Untersuchungen der Chemie von Chalkogenostannatsalzen), wo sie ab 1998 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Anorganische Chemie war.[1] Seit 2006 ist sie ordentliche Professorin für anorganische Chemie an der Universität Marburg.[1] Sie ist verheiratet und hat vier Kinder.[2]
Ihre aktuelle Forschung beschäftigt sich mit der Synthese, den Bildungsmechanismen, der Stabilität, der Reaktivität und den physikalische Eigenschaften von Verbindungen und Materialien mit binären und ternären Chalkogenidometallatanionen, Organotetrel-Chalkogenidverbindungen, binären Zintlanionen und ternären intermetalloiden Clustern.[5]
Sie wurde 2004 mit dem Wöhler Nachwuchspreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker und 2005 mit dem Landeslehrpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet.[3] Seit 2016 ist Dehnen ordentliches Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften und der Mainzer Akademie der Wissenschaften und Literatur.[1][6] 2018 erhielt sie den Preis der Philipps-Universität Marburg für die Förderung von Frauen in der Wissenschaft.[7] Sie hielt 2019 einen Plenarvortrag auf dem GDCh-Wissenschaftsforum Chemie (Multinary Clusters – Between Molecular Aesthetics and Macroscopic Functionality). 2020 wurde sie als dritte Frau in der Preisgeschichte (nach Margot Becke-Goehring und Marianne Baudler) mit dem Alfred-Stock-Gedächtnispreis geehrt.[8][9] Zudem durfte sie die Margot-Becke-Vorlesung halten.[10] Im Jahr 2020 wurde Stefanie Dehnen in der Sektion Chemie als Mitglied in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen. 2022 erhielt sie den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis und einen ERC Advanced Grant für die Erforschung von Bismut-Clustern.[11][12] Seit 2022 ist sie auch Mitglied der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Schriften
Drei ihrer meistzitierten Publikationen sind:
- Philipp Bron, Sebastian Johansson, Klaus Zick, Jörn Schmedt auf der Günne, Stefanie Dehnen, Bernhard Roling: Li10SnP2S12: An Affordable Lithium Superionic Conductor. In: Journal of the American Chemical Society. 135, Nr. 42, 23. Oktober 2013, S. 15694–15697. doi:10.1021/ja407393y.
- Stefanie Dehnen, Maike Melullis: A coordination chemistry approach towards ternary M/14/16 anions. In: Coordination Chemistry Reviews. 251, Nr. 9–10, Mai 2007, S. 1259–1280. doi:10.1016/j.ccr.2006.11.003.
- Olaf Fuhr, Stefanie Dehnen, Dieter Fenske: Chalcogenide clusters of copper and silver from silylated chalcogenide sources. In: Chem. Soc. Rev.. 42, Nr. 4, 2013, S. 1871–1906. doi:10.1039/C2CS35252D.
Literatur
- Stefanie Dehnen In: Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. Jahrbuch. 69, 2018, S. 36–38.
Weblinks
- Mitgliedseintrag von Stefanie Dehnen bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
- AG Dehnen
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Prof. Dr. Stefanie Dehnen: Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz. In: www.adwmainz.de . Abgerufen am 21. Dezember 2018.
- ↑ a b Stefanie Dehnen. In: www.uni-marburg.de . Abgerufen am 21. Dezember 2018.
- ↑ a b Stefanie Dehnen. In: Angewandte Chemie International Edition. 55, Nr. 11, 2016, S. 3542. doi:10.1002/anie.201601527.
- ↑ Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 16. Februar 2019.
- ↑ dehnen: Lebenslauf - Philipps-Universität Marburg - Arbeitsgruppe Dehnen. Abgerufen am 16. Februar 2019.
- ↑ Prof. Dr. Stefanie Dehnen: Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (AdW). In: adw-goe.de . Abgerufen am 21. Dezember 2018.
- ↑ Frauenförderpreis der Philipps-Universität 2018 an Frau Prof. Dr. Stefanie Dehnen verliehen. In: Philipps-Universität Marburg . Abgerufen am 21. Dezember 2018.
- ↑ GDCh Awards 2020/DBG Awards 2020. In: Angewandte Chemie International Edition. 11. Juni 2020, doi:10.1002/anie.202005849.
- ↑ Alfred Stock Memorial Award for Stefanie Dehnen :: ChemViews Magazine :: ChemistryViews. Abgerufen am 31. August 2021 (englisch).
- ↑ Wayback Machine. (PDF) 13. Juni 2020, abgerufen am 13. Juni 2020.
- ↑ Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2022. Abgerufen am 9. Dezember 2021 (deutsch).
- ↑ ERC Advanced Grant für Stefanie Dehnen. Abgerufen am 26. April 2022.
Personendaten | |
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NAME | Dehnen, Stefanie |
ALTERNATIVNAMEN | Dehnen, Stefanie Susanne |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Chemikerin und Hochschullehrerin |
GEBURTSDATUM | 31. Mai 1969 |
GEBURTSORT | Gelnhausen |