Schärmaschine

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Schärmaschine in der Dresdner Gardinen- und Spitzenmanufaktur, ca. 1920

Schärmaschinen dienen ebenso wie Zettelmaschinen der Herstellung von Webketten.

Eine Schärmaschine besteht aus einem Rahmen oder einer Trommel mit einem Umfang von bis zu 58 Metern. Am weitesten verbreitet ist die Bauart der Konusschärmaschine. Hier wird eine Schar Fäden, auch Band genannt, in der Fadendichte der späteren Webkette auf die Trommel aufgewickelt, geschärt. Um zu verhindern, dass die Kantenfäden nach mehreren Umdrehungen und somit nach einer gewissen Dicke der Fadenschicht von den darunterliegenden herunterrutschen, wird an einem Konus entlang geschärt. Dadurch entsteht auf der vom ursprünglichen Konus gegenüberliegenden Seite ein neuer Konus. Dieser wird für die nächste Fadenschar wie der erste genutzt. Hat die Webkette die endgültige Fadenzahl, wird sie vom Schärrahmen bzw. von der Schärtrommel wieder ab- und auf einen Kettbaum oder Teilkettbaum aufgewickelt. Der Kettbaum verfügt heutzutage über zwei Kettbaumscheiben, die verhindern, dass die Kantenfäden abrutschen.

Ist die geschärte Kette aus Zwirn hergestellt, ist sie fertig und kann in die Weberei geliefert werden. Besteht sie aus einfachem Garn, wird sie in der Schlichtmaschine geschlichtet, also gestärkt.

In besonderen Fällen ist es möglich, Teilkettbäume, welche primär auf einer Zettelmaschine verwendet werden, an der Schärmaschine zu nutzen. Die Fadenanzahl eines Teilkettbäumes ist deutlich geringer, als einer Webkette. Mehrere Teilkettbäume werden im Gestell der Schlichtmaschine eingegangen und alle Fäden der Teilkettbäume werden zusammengefasst auf die fertige Webkette aufgewickelt, um die finale Kettfadenzahl zu erreichen.

Weblinks

  • Schärmaschine mit Video, auf textiltechnikum.de, abgerufen am 8. Januar 2017.