Benutzer:Hans-A. Schulze-Ruhfus/Burschenschaft Alemannia Mannheim

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Wappen der Burschenschaft Alemannia Mannheim

Die Burschenschaft Alemannia Mannheim war eine von 1911 bis 1933 bestehende deutsche farbentragende und pflichtschlagende Studentenverbindung, die seit 1931 dem Korporationsverband des Allgemeinen Deutschen Burschenbundes (ADB) angehörte.

Couleur und Wahlspruch. Farben: grün-weiß-violett (Burschen), grün-weiß-grün (Füchse). Kopfcouleur: grüne Tellermütze. Wahlspruch: Ehre, Freiheit, Vaterland!

Von der Gründung vor dem Ersten Weltkrieg bis zum Beginn des Dritten Reichs. Alemannia wurde als freie akademische Vereinigung am 9. November 1911 an der Mannheimer Handelshochschule gegründet. Erst nach dem Ersten Weltkrieg legte Alemannia Couleur an: 1921 wurde aus ihr die Akademische Verbindung Alemannia Mannheim,1923 nahm sie den Namen Freie Landsmannschaft Alemannia zu Mannheim an. Ab WS 1923/24 betrachtete sich Alemannia als freie Burschenschaft, gab sich deswegen auch einen burschenschaftlichen Wahlspruch, führte die Bestimmungsmensur ein und begründete mit vier anderen schlagenden Verbindungen (Rheno-Nicaria, Hansea, Arminia, Merowingia) den Waffenring Mannheim. In der Zeit vom Sommersemester 1931 bis zum Wintersemester1932/33 bestand ein Paukverhältnis mit den Sängerschaften Saxo-Frisia Mannheim und Thuringia Heidelberg. Erst 1931 fand Alemannia einen waffenstudentischen Dachverband in der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft (ADB). Diesem gehörte auch die Heidelberger Burschenschaft Normannia an. Diese vier Verbindungen zusammen konnten einen gemeinsamen Paukring bilden, so dass nunmehr alle geforderten Partien abgedeckt werden konnten.

Die Zeit des Nationalsozialismus. Als die Mannheimer Handelshochschule 1933 aus finanziellen Gründen und wegen der großen Anzahl jüdischer Dozenten geschlossen wurde, mussten alle rd. 400 Studenten - darunter auch die Alemannen und die Rhein-Neckarländer - an die Universität in Heidelberg übersiedeln und ihre neue Unterbringung planen. Die Altherrenschaft der Alemannia zögerte nicht lange: Sie erwarb noch im Sommer 1933 - am 11. Sept. 1933 - günstig das Verbindungshaus der jüdischen Verbindung Bavaria Heidelberg an der Hauptstraße Nr. 244 unter großen Opfern ihrer wenigen Mitglieder. Gleichzeitig sah sich Alemannia zu einer Namensänderung gezwungen: Mit Rücksicht auf die schon zuvor in Heidelberg ansässige Burschenschaft Allemannia im Verband der Deutschen Burschenschaft (DB) nahm sie den Namen Heidelberger Burschenschaft im ADB Westmark an.

Eine Verstärkung ihrer Mitglieder, die in jenen Tagen durch die Aufnahme von Mitgliedern der Frankfurter ADB-Burschenschaft Rheno-Cheruscia oder durch eine Fusion mit den Heidelberger Verbandsbrüdern der Normannia (als Vorleistung einer Aufnahme in die DB) erfolgen sollte, kam zu guter Letzt nicht zustande. Zum 21. Stiftungsfest 1933, am 8. November 1933, beschloss man daher die Fusion mit den früheren Mannheimer Waffenbrüdern, dem ehemaligen RSC-Corps Rheno-Nicaria Mannheim, das sich in Heidelberg als Burschenschaft der Rhein-Neckarländer im (als NS-regimetreu angesehenen DB-Dachverband) niedergelassen hatte und eine gleiche Interessenlage hatte. Der Verschmelzungsvertrag wurde zwischen Willy Heilmann als Vertreter der Westmark und Adolf Seitz als Vertreter der Rheno-Nicaria abgeschlossen. Er fand auch die Zustimmung der DB in Eisenach, die auch den neuen Namen Burschenschaft Rheno-Nicaria genehmigte. Alle Symbole - Wappen, Zirkel , Farben - wurden deshalb zugunsten der Rhein-Neckarländer aufgegeben. Durch diese Fusion besserte sich auch die Finanzkraft des vereinigten Bundes. Die Schuldenlast, die sich die Westmark mit dem Hauskauf aufgeladen hatte, konnte vermindert werden; denn Rheno-Nicaria verfügte über einen größeren Betrag aus ihrem Hausverkauf in Mannheim. Die finanzielle Existenz des vereinigten Bundes konnte so gesichert werden. Ohne Alemannia/Westmark wäre für die Rhein-Neckarländer der Erwerb eines neuen Verbindungshauses kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges nicht möglich gewesen.

Eine weitere Besserung der Finanzlage erfolgte drei Wochen später am 14. Dezember 1933, als die Altherrenschaft des seit vier Jahren suspendierten und mit der Rheno-Nicaria befreundeten Corps Hubertia Gießen der neuen vereinigten Burschenschaft am attraktiven Standort Heidelberg beitrat.

Mit nunmehr 200 Alten Herren konnte das Dreigestirn Rheno-Nicaria, Alemannia/Westmark und Hubertia den Wettbewerb mit den bereits in Heidelberg ansässigen 40 Verbindungen aufnehmen. Die neue Burschenschaft Hubertia-Rhenonicaria (Kopfcouleur: schwarze Mütze) war jetzt vereinigt in der Deutschen Burschenschaft (DB). Ihr Fußfassen in Heidelberg war allerdings nicht leicht; denn nicht nur die Universität sondern auch das Korporationsstudentum in Heidelberg standen dem Zuwachs aus Mannheim und Gießen äußerst distanziert gegenüber.