Vanessa Bell

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Vanessa Bell, Foto von George Charles Beresford, 1902

Vanessa Bell (* 28. Mai 1879 in London als Vanessa Stephen; † 7. April 1961 Charleston Farmhouse, Sussex) war eine englische Malerin und Innenarchitektin. Sie gehörte der Bloomsbury Group an.

Leben

Roger Fry: Portrait of Vanessa Bell, 1916
Vanessa Bell (rechts) und ihre Schwester Virginia, aufgenommen vor 1900

Vanessa Stephen war die Tochter von Leslie Stephen und dessen zweiter Ehefrau Julia Stephen. Sie war die ältere Schwester der bekannteren Schriftstellerin Virginia Woolf und die Cousine von Katharine Stephen, die Bibliothekarin und Direktorin am Newnham College war. Nach dem Tod der Eltern lebten die Schwestern im Londoner Viertel Bloomsbury, und es entstand ihr Freundeskreis, der später berühmt werden sollte.

Vanessa absolvierte ein Studium an der Kunstschule des Porträtmalers Arthur Stockdale Cope und an der Kunsthochschule der Royal Academy.

Grabsteine von Duncan Grant und Vanessa Bell sowie eine Gedenkplatte für Angelica Garnett in St Peter's Church, Firle

1907 heiratete sie Clive Bell, mit dem sie zwei Söhne hatte – Quentin und Julian Bell –, doch bereits vor dem Ersten Weltkrieg hatten sie sich auseinandergelebt und Vanessa Bell zog mit dem homosexuellen Maler Duncan Grant und dessen damaligem Freund David Garnett zusammen, blieb aber ihrem Ehemann stets freundschaftlich verbunden. Mit Grant hatte Bell eine Tochter, Angelica Bell, geboren 1918, die später David Garnett heiratete.

In ihrem Haus Charleston in Sussex lebten und arbeiteten Vanessa Bell und Duncan Grant eng zusammen. Beide trugen zu den von Roger Fry 1913 gegründeten Omega Workshops bei und beschäftigten sich neben Malerei mit verschiedenen Designrichtungen. Bis zu Vanessa Bells Tod im Jahr 1961 teilten sie sich ein Haus, was jedoch keinen von beiden daran hinderte, anderen Beziehungen nachzugehen.

Vanessa Bell liegt an der Nordmauer des Friedhofs von St Peter's Church in Firle, Lewes District, begraben – neben Duncan Grant und ihrer gemeinsamen Tochter Angelica.

Rezeption

In dem Film Carrington (1995) wird Vanessa Bell von Janet McTeer dargestellt, in The Hours (2002) von Miranda Richardson. Priya Parmas Roman Vanessa and her Sister (2014) nimmt die Zeit zwischen 1905 und 1912 in der Form eines Tagebuchs auf, das Vanessa Bell selbst niemals geschrieben hat.

Literatur

  • Louise DeSalvo: Virginia Woolf. München 1990, ISBN 3-88897-149-7, S. 85–116.
  • Priya Parmar: Vanessa and Her Sister: A Novel. Ballantine Books, New York 2014, ISBN 978-0-8041-7637-8
  • Frances Spalding: Vanessa Bell. Eine Biographie. Nostrum, Mülheim an der Ruhr 2016, ISBN 978-3-9816465-3-5

Weblinks

Commons: Vanessa Bell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien