Liersberg
Liersberg Ortsgemeinde Igel (Mosel) Koordinaten: 49° 43′ 17″ N, 6° 32′ 12″ O
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Höhe: | 244 m | |
Einwohner: | 298 (30. Apr. 2020)[1] | |
Eingemeindung: | 16. März 1974 | |
Postleitzahl: | 54298 | |
Vorwahl: | 06501 | |
Lage von Liersberg in Rheinland-Pfalz |
Liersberg ist ein Ortsteil der Ortsgemeinde Igel im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz.
Lage
Liersberg liegt auf der Hangterrasse eines Hochplateaus oberhalb des Tals der Mosel.[2] Östlich der Siedlung befindet sich der Zewener Wald und nördlich der Ortslage verläuft die Bundesautobahn 64.
Nachbarorte sind im Südosten Igel und im Nordwesten der Ortsteil Mesenich der Ortsgemeinde Langsur.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Liersberg im Jahr 816 als Lusica. Jedoch siedelten schon in römischer und fränkischer Zeit Menschen auf dem heutigen Ortsgebiet. Dies zeigen verschiedene Siedlungsspuren. Im Jahr 1241 wird erstmals eine Kirche erwähnt. Bis zur französischen Revolution gehörte Liersberg zum Herzogtum Luxemburg und war Teil des Hochgerichtsbezirks Igel. Ab 1795 war das Dorf als Teil Frankreichs dem Département Forêts (deutsch: „Departement der Wälder“), Arrondissement Luxembourg, Kanton Grevenmacher zugeordnet und wurde von der Mairie Igel verwaltet. Seit die Sauer 1815 die Grenze zu Deutschland bildet, gehört der Ort zu Deutschland.[3][2] Als Ergebnis des Wiener Kongresses wurde Liersberg dabei dem Königreich Preußen zugesprochen, das den Ort 1822 seiner neu gebildeten Rheinprovinz zuordnete.
Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das gesamte Gebiet zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Vor dem Zweiten Weltkrieg war Liersberg vom Bau des Westwalls betroffen. Die Ruinen der ehemaligen Bunker finden sich noch heute am Ortsrand und in der Gemarkung.[2] Nach dem Krieg wurde die Gemeinde innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Am 16. März 1974 wurde die bis dahin eigenständige Ortsgemeinde Liersberg mit zu diesem Zeitpunkt 235 Einwohnern nach Igel eingemeindet.[4]
Politik
Ortsbezirk
Liersberg ist gemäß Hauptsatzung der einzige Ortsbezirk der Ortsgemeinde Igel. Die Interessen des Ortsbezirks werden durch einen Ortsbeirat und einen Ortsvorsteher vertreten.[5]
Ortsbeirat
Der Ortsbeirat von Liersberg besteht aus vier Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Ortsbeirat:
Wahl | CDU | WG(n) (*) | Gesamt |
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2019[6] | 3 | 1 | 4 Sitze |
2014[7] | 3 | 1 | 4 Sitze |
2009[8] | 1 | 3 | 4 Sitze |
Ortsvorsteher
Dominik Schmitt (CDU) wurde am 9. Juli 2019 Ortsvorsteher von Liersberg.[9] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 63,07 % für fünf Jahre gewählt worden.[10]
Schmitts Vorgänger Bernhard Heintz (CDU) hatte das Amt 20 Jahre ausgeübt, war 2019 aber nicht erneut angetreten.[11]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2021) sind folgende Kulturdenkmäler genannt:[12]
- Katholische Pfarrkirche St. Laurentius, Saalbau (1686, erweitert 1846), Mühlenstraße 5
- Marienkapelle, neugotisch (Ende 19. Jahrhundert), Bergstraße / Ecke Hofstraße
- Laurentiuskapelle, Mühlenstraße
- Quereinhaus (bezeichnet 1870), Mühlenstraße 14
- Ein Schaftkreuz (bezeichnet 1810) in der Gemarkung
Vereine
- Freiwillige Feuerwehr Liersberg[13]
- SV Igel-Liersberg e. V.
Infrastruktur und Verkehr
Durch den Ort verläuft die Kreisstraße 2 (K 2) und am westlichen Ortsrand die K 3.
Persönlichkeiten
- Hermann Müller (* 1960), in Liersberg geborener Sportwissenschaftler und Hochschullehrer
Literatur
- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 217.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerstatistik Verbandsgemeinde Trier-Land. Einwohner mit Hauptwohnung zum Stichtag 30. April 2020. (Nicht mehr online verfügbar.) Verbandsgemeinde Trier-Land, 6. Mai 2020, ehemals im Original; abgerufen am 6. März 2021. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- ↑ a b c Ortsteil Liersberg. Ortsgemeinde Igel, abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ Franz Christian Müller: Die neue Pfarreiengemeinschaft Trierweiler. Die acht Pfarreien der Pfarreiengemeinschaft im Überblick, Trierweiler 2012, S. 59 f.
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 180 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- ↑ Hauptsatzung der Ortsgemeinde Igel vom 19. August 2019. (PDF) § 3 Ortsbezirke. Verbandsgemeinde Trier-Land, abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Liersberg. Abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2014 Liersberg. Abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2009 Liersberg. Abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ Aus der Sitzung des Ortsbeirates Liersberg am 9. Juli 2019. In: Amtsblatt Verbandsgemeinde Trier-Land, Ausgabe 30/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 6. März 2021 (siehe Trier-Land, Verbandsgemeinde, fünfte Ergebniszeile).
- ↑ Zwei, die oft auf dem kleinen Dienstweg Hilfe geleistet haben. Verabschiedung Franz-Josef Scharfbillig und Bernd Heintz. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 16. Juli 2019, abgerufen am 6. März 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Trier-Saarburg. Mainz 2021, S. 18 (PDF; 6,5 MB).
- ↑ Neue Wehrführung für die Feuerwehr Liersberg. Feuerwehr Trier-Land, Verbandsgemeindeverwaltung, 25. Januar 2015, abgerufen am 6. März 2021.