Bürgerspitalskirche (Enns)

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Enns, Bürgerspital und Kirche

Die Ennser Bürgerspitalskirche, auch Elisabethkirche, ist der Kirchenbau des mittelalterlichen Bürgerspitals in Enns in Oberösterreich.

Geschichte

Das Ennser Bürgerspital wurde um 1300 als Sozialeinrichtung zur Versorgung alter und hilflos gewordener Bürger sowie von Bedürftigen aus der weiteren Bevölkerung gegründet. Die meist als Gründungsdatum angegebene Stiftung aus dem Jahre 1319 bezieht sich hingegen auf das von jenem unabhängige Sondersiechenhaus für ansteckende Krankheiten. Eine 1544 am Spital angebrachte Inschrift bezeichnet die 1313 verstorbene Elisabeth von Görz und Tirol, die Witwe Albrechts I., als Donatorin des Spitals, 1328 wurde das Spital zudem durch Elisabeth von Aragón, der Gemahlin Friedrichs des Schönen, bestiftet. Geweiht wurde die Spitalskapelle der 1235 aufgrund ihrer Krankenheilungen heiliggesprochenen Landgräfin Elisabeth von Thüringen.

Die Kirche wurde 1973/1974 restauriert und dient seither dem evangelischen Gottesdienst. Eine weitere Restaurierung erfolgte 2018.[1]

Architektur

Das westlich des mittelalterlichen Altstadtkerns von Enns gelegene Bautenensemble besteht aus dem im Kern spätromanischen, mit gotischem Steilwalmdach abgeschlossenen Ostturm, der anschließenden Spitalskirche und dem westlichen Spitalstrakt. Die als einfacher dreijochiger Saalbau mit eingezogenen Strebepfeilern errichtete Kirche erfuhr im mittleren 18. Jahrhundert ihre Einwölbung durch Kuppelsegmente. Aus dieser Zeit stammt auch ihre vorhandene liturgische Ausstattung mit Altar und Kanzel, das zugehörige Altarblatt wurde 1860 von Adolf Stanzl geschaffen. Der Turmraum enthält Wandgemälde des späten 13. Jahrhunderts, am Gewölbe Medaillons von Christus und den vier Evangelisten, seitlich die Figuren von Johannes dem Täufer und der heiligen Elisabeth.

Literatur

  • Erwin Hainisch (bearb. von Kurt Woisetschläger): Dehio Oberösterreich, Die Kunstdenkmäler Österreichs. hg. vom Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes, 6. Auflage. Wien 1977, S. 65.
  • Kriemhild Panger: Das Ennser Bürgerspital als Grundherrschaft von seinen Anfängen bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Band 120a, Linz 1975, S. 139–190 (zobodat.at [PDF]).

Einzelnachweise

  1. 740.000 Euro für Renovierung der Bürgerspitals-Kirche – gemeinsame Anstrengung von Pfarre, Gemeinde, Land. In: kneifel.at. 10. November 2018, abgerufen am 11. Juni 2022 (zur Restaurierung 2018).

Koordinaten: 48° 12′ 55″ N, 14° 28′ 20,1″ O