Rambach (Weißenborn)
Rambach Gemeinde Weißenborn Koordinaten: 51° 6′ 27″ N, 10° 8′ 55″ O
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Höhe: | 273 (261–287) m ü. NHN |
Fläche: | 6,97 km²[1] |
Einwohner: | 213 (Mai 2011)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 31 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Oktober 1971 |
Postleitzahl: | 37299 |
Vorwahl: | 05659 |
Rambach aus nördlicher Richtung
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Rambach ist einer der beiden Ortsteile der Gemeinde Weißenborn im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Der Ort liegt im nordhessischen Bergland südöstlich von Weißenborn nahe der Grenze zu Thüringen.
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Rambach erfolgte unter dem Namen Rampeche im Jahr 1360.[1]
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde Rambach am 1. Oktober 1971 auf freiwilliger Basis als Ortsteil in die Nachbargemeinde Weißenborn eingegliedert.[3][4] Für den Ortsteil Rambach wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet. Die Grenzen des Ortsbezirks folgen den seitherigen Gemarkungsgrenzen.[5]
Rambach wurde 1995 als Bundessieger im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden ausgezeichnet[6].
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Rambach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][7]
- nach 1365: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Wanfried
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Niederhessen, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Wanfried
- 1627–1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
- ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Wanfried
- ab 1807: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Aue
- ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Rotenburger Quart, Amt Wanfried[8]
- ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege[9]
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Eschwege
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (ab 1946), Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Rambach 213 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 42 Einwohner unter 18 Jahren, 81 waren zwischen 18 und 49, 39 zwischen 50 und 64 und 51 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 87 Haushalten. Davon waren 27 Singlehaushalte, 18 Paare ohne Kinder und 36 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende. Wohngemeinschaften gab es keine. In 21 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 51 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[2] 1997 hatte das Dorf noch 275 Einwohner.[10]
Einwohnerzahlen
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
- 1574: 65 Haushaltungen
- 1747: 84 Haushaltungen
- 1834: 63 Haushaltungen
Rambach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 314 | |||
1840 | 330 | |||
1846 | 368 | |||
1852 | 363 | |||
1858 | 350 | |||
1864 | 328 | |||
1871 | 340 | |||
1875 | 335 | |||
1885 | 303 | |||
1895 | 289 | |||
1905 | 302 | |||
1910 | 314 | |||
1925 | 313 | |||
1939 | 289 | |||
1946 | 403 | |||
1950 | 367 | |||
1956 | 331 | |||
1961 | 302 | |||
1967 | 268 | |||
1970 | 268 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 213 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Zensus 2011[2] |
Religion
Die Kirchgemeinde Weißenborn-Rambach gehört zum Sprengel Kassel der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.[11]
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885: | 301 evangelische (= 99,34 %), zwei katholische (= 0,66 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 266 evangelische (= 88,08 %), 33 katholische (= 10,93 %) Einwohner[1] |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die historische Ortsstruktur Rambachs verfügt über eine wenig gestörte Bausubstanz, die bis in die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg zurückreicht. Im Ortskern befinden sich die an exponiertem Platz erbaute Dorfkirche, der Anger[12] und bemerkenswerte Hofanlagen. Besonders markant ist der Einfluss thüringischer Fachwerkarchitektur, der sich an zahlreichen Häusern findet. Als Gesamtanlage ist der Ortskern aus geschichtlichen Gründen denkmalgeschützt.[13]
Kirche
Die im Kern mittelalterliche evangelische Pfarrkirche von Rambach wurde im 17. Jahrhundert erweitert und 1711 durch einen Fachwerkaufbau erhöht. Im Jahr 1799 wurde die Dorfkirche grundlegend umgestaltet und mit einem Dachtürmchen versehen. Das Innere der Kirche überrascht mit reich verzierten umlaufenden Emporen und einer Orgel aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Als Kleinod gilt auch die Barock-Kanzel die um 1700 entstanden ist.[14] Wegen ihrer künstlerischen, baulichen und geschichtlichen Bedeutung ist die Kirche ein geschütztes Kulturdenkmal.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Rambach, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b c d Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 58 und 114 .
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 25. Oktober 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 43, S. 1603, Punkt 1425; Abs. 8. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,6 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 388.
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 179 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Weißenborn, abgerufen im Februar 2021.
- ↑ Rambach in Nordhessen, Mittendrin und doch ganz am Rand. In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 15. Juni 2012.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
- ↑ Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 61 f. (online bei Google Books).
- ↑ Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 72 f.
- ↑ Lucia Schmidt: Mittendrin und doch ganz am Rand, in: FAZ Nr. 138, 16. Juni 2012, S. 3.
- ↑ entnommen aus Weißenborn (Hessen)
- ↑ Anger in Rambach. Gerichtsstätten in Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Zitiert aus: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. - Kulturdenkmäler in Hessen. Werra-Meißner-Kreis I, Altkreis Eschwege. Peer Zietz in Zusammenarbeit mit Thomas Wiegand. Braunschweig, Wiesbaden: Vieweg. 1991. ISBN 3-528-06240-1. S. 647 f.
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler - Hessen. Bearbeitet von Magnus Backes. München, Berlin: Deutscher Kunstverlag, 1966. S. 681.
Weblinks
- Webauftritt der Gemeinde Weißenborn.
- Rambach, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Rambach nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie