Alpha Mensae

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Stern
Alpha Mensae
Alpha Mensae
Mensa IAU.svg
AladinLite
Beobachtungsdaten
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
Sternbild Tafelberg
Rektaszension 06h 10m 14,47s [1]
Deklination -74° 45′ 11″ [1]
Helligkeiten
Scheinbare Helligkeit 5,09 mag [2]
Spektrum und Indices
B−V-Farbindex +0,72 [3]
U−B-Farbindex +0,33 [3]
Spektralklasse G7 V [4]
Astrometrie
Radialgeschwindigkeit (36,118 ± 0,0002) km/s [5]
Parallaxe (97,9158 ± 0,0573) mas [1]
Entfernung (33,31 ± 0,02) Lj
(10,21 ± 0,01) pc  [1]
Visuelle Absolute Helligkeit Mvis +5,04 mag [Anm 1]
Eigenbewegung [1]
Rek.-Anteil: (+121,596 ± 0,057) mas/a
Dekl.-Anteil: (−212.411 ± 0.098) mas/a
Physikalische Eigenschaften
Masse (0,964 ± 0,037) M [6]
Radius (0,960 ± 0,013) R [6]
Leuchtkraft

(0,81 ± 0,02) L [6]

Effektive Temperatur (5569 ± 50) K [6]
Rotationsdauer 32 Tage [2]
Alter (6,2 ± 1,4) Milliarden a [6]
Andere Bezeichnungen
und Katalogeinträge
Bayer-Bezeichnungα Mensae
Córdoba-DurchmusterungCD -74° 294
Bright-Star-Katalog HR 2261 [1]
Henry-Draper-KatalogHD 43834 [2]
Hipparcos-KatalogHIP 29271 [3]
SAO-KatalogSAO 256274 [4]
Tycho-KatalogTYC 9176-987-1[5]
Anmerkung
  1. Aus Scheinbarer Helligkeit und Entfernung errechnet.

α Mensae (Alpha Mensae; kurz α Men) ist mit einer scheinbaren Helligkeit von 5,09m[2] der hellste Stern des am Südhimmel gelegenen Sternbilds Tafelberg. Dennoch ist der Stern so lichtschwach, dass er für das bloße Auge gerade noch wahrnehmbar ist. Am besten kann α Mensae von höheren Breitengraden der Südhalbkugel aus gesehen werden. Er ist jedoch auch noch ein Stück nordwärts des Äquators in geringer Höhe über dem Horizont sichtbar, wenn er sich auf seinem höchsten Stand (Kulmination) befindet.

Der Stern gehört – in astronomischen Distanzen betrachtet – zur näheren Umgebung der Sonne. Nach im Dezember 2020 veröffentlichten Auswertungen der Messergebnisse der Raumsonde Gaia ist er 33,3 Lichtjahre von der Erde entfernt.[1] Seine räumliche Bewegung gegenüber der Sonne in der Milchstraße zeigt sich am Himmel in seiner relativ großen Eigenbewegung. Er entfernt sich mit etwa 36 km/s von der Sonne[5] und hatte vor etwa 250 000 Jahren den geringsten Abstand von ihr, als er nur etwa 11 Lichtjahre entfernt stand. Damals strahlte er am Erdhimmel als Stern fast der zweiten Größenklasse.[2]

α Mensae ist ein sonnenähnlicher Hauptreihenstern der Spektralklasse G7[4] und besitzt etwa 81 % der Sonnenleuchtkraft.[6] Der Stern hat etwa 0,96 Sonnendurchmesser,[6] doch ist seine Masse schwierig zu bestimmen. Nach einer wissenschaftlichen Studie von 2021 wird sie auf 0,96 Sonnenmassen geschätzt;[6] eine Auswertung des dritten Daten-Releases von Gaia ergibt einen Wert von etwa 0,93 Sonnenmassen.[7] Auch das Alter von α Mensae ist umstritten; die bereits zitierte Studie über den Stern kommt zu dem Ergebnis, dass er circa 6 Milliarden Jahre alt ist. Seine Rotationszeit von 32 Tagen ist ziemlich langsam. Die Metallizität von α Mensae ist etwas höher als jene der Sonne.[2]

Bisher wurde noch kein planetarer Begleiter von α Mensae entdeckt.[2] Der Stern besitzt aber als Begleiter einen 12m hellen Roten Zwerg etwa der Spektralklasse M5, der 2005 circa 3,1 Bogensekunden vom Hauptstern entfernt stand.[8] Dass dieser Rote Zwerg tatsächlich gravitativ an α Mensae gebunden ist, bestätigen die Messungen der Raumsonde Gaia, die für ihn eine Parallaxe von 97,8666 Millibogensekunden ermittelte. Damit ergibt sich eine Entfernung des Begleiters von 33,3 Lichtjahren, die nahezu vollkommen mit jener von α Mensae übereinstimmt.[9] Aus der Winkeldistanz wird auf einen Mindestabstand von 30 AE zwischen den beiden Sternen geschlossen.[10] Die Umlaufzeit des Begleiters um den Hauptstern wird auf etwa 157 Jahre geschätzt. Der Rote Zwerg besitzt nur 0,17 Sonnenmassen, 0,19 Sonnendurchmesser und eine effektive Temperatur von 3050 Kelvin.[6]

Weblinks

Anmerkungen

  1. a b c d e Gaia early data release 3 (Gaia EDR3) für α Mensae, Dezember 2020.
  2. a b c d e f Alpha Men, Artikel von Jim Kaler.
  3. a b H. L. Johnson, B. Iriarte, R. I. Mitchell, W. Z. Wisniewskj: UBVRIJKL photometry of the bright stars. In: Communications of the Lunar and Planetary Laboratory. 4, Nr. 1, 1966, S. 99–110. bibcode:1966CoLPL...4...99J. (Datensatz auf VizieR).
  4. a b R. O. Gray, C. J. Corbally, R. F. Garrison, M. T. McFadden, E. J. Bubar, C. E. McGahee, A. A. O'Donoghue, E. R. Knox: Contributions to the Nearby Stars (NStars) Project: spectroscopy of stars earlier than M0 within 40 pc-The Southern Sample. In: The Astronomical Journal. 132, Nr. 1, Juli 2006, S. 161–170. arxiv:astro-ph/0603770. bibcode:2006AJ....132..161G. doi:10.1086/504637. (Datensatz auf VizieR).
  5. a b C. Soubiran, et al.: Gaia Data Release 2. The catalogue of radial velocity standard stars. In: Astronomy and Astrophysics. 616, Nr. 8, August 2018. arxiv:1804.09370. bibcode:2018A&A...616A...7S. doi:10.1051/0004-6361/201832795. (Datensatz auf VizieR).
  6. a b c d e f g h i Ashley Chontos, Daniel Huber, Travis A. Berger, Hans Kjeldsen: TESS Asteroseismology of α Mensae: Benchmark Ages for a G7 Dwarf and its M-dwarf Companion. In: The Astrophysical Journal. 922, Nr. 2, Dezember 2021, S. 229. arxiv:2012.10797. bibcode:2021ApJ...922..229C. doi:10.3847/1538-4357/ac1269..
  7. Gaia data release 3 (Gaia DR3) für α Mensae, Juni 2022.
  8. α Mensae im Washington Double Star Catalog,
  9. Gaia early data release 3 (Gaia EDR3) für α Mensae B, Dezember 2020.
  10. A. Eggenberger, S. Udry, G. Chauvin, J.-L. Beuzit, A.-M. Lagrange, D.; Mayor, M. Ségransan: The impact of stellar duplicity on planet occurrence and properties. I. Observational results of a VLT/NACO search for stellar companions to 130 nearby stars with and without planets. In: Astronomy and Astrophysics. 474, Nr. 1, Oktober 2007, S. 273–291. bibcode:2007A&A...474..273E. doi:10.1051/0004-6361:20077447.