Geiger Unternehmensgruppe
Geiger (Unternehmensgruppe)
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1923 |
Sitz | Oberstdorf, Deutschland |
Leitung | Pius Geiger, Josef Geiger, Markus Brutscher, Frank Königbauer, Gernot Beer, Roland Türk[1] |
Mitarbeiterzahl | rund 3500[2] |
Umsatz | rund 700 Mio. Euro[2] |
Branche | Bauwesen |
Website | www.geigergruppe.de |
Stand: 2021 |
Die Geiger Unternehmensgruppe mit Sitz in Oberstdorf im Landkreis Oberallgäu ist ein mittelständisches Unternehmen.
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1923 von Wilhelm Geiger als Holzhandels- und Fuhrunternehmen gegründet. Es wird heute in der vierten Generation geführt.[3]
In den 1930er-Jahren begann Geiger mit dem Kiesabbau und errichtete nach dem Zweiten Weltkrieg weitere Kieswerke in Betzigau und Sonthofen. In den 1970er-Jahren entwickelte sich Geiger zum Bauunternehmen. In den 1990er-Jahren kam das Geschäftsfeld Umwelttechnik hinzu und das rumänische Tochterunternehmen Geiger Group Romania wurde gegründet. 2002 zählte die Unternehmensgruppe 50 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften mit 1600 Mitarbeitern. 2008 entstand das Tochterunternehmen Geiger Bauwerksanierung.[4]
Ausgewählte Projekte ab 2009
- Ab 2009 errichtete Geiger als Bauherr das Riedle-Fachmarktzentrum im schwäbischen Nersingen.[5] Das Investitionsvolumen betrug 15 Millionen Euro.[6]
- Von 2014 bis 2017 entwickelte BiNova, ein Tochterunternehmen von Geiger,[7] eine Wohnanlage auf dem Gelände der historischen Bodan-Werft am Bodensee. Bestandteil des Projekts waren die Altlastensanierung und der Erhalt denkmalgeschützter Industriebauten.[8][9]
- 2015 sanierte Geiger gemeinsam mit einem hessischen Unternehmen das Gänsbühl-Einkaufszentrum in Ravensburg.[10]
- Ab 2017 sanierte Geiger die Marienplatz-Tiefgarage in Ravensburg als eines von etwa 100 jährlichen Sanierungsprojekten.[11]
- 2017 begann Geiger als Teil eines Firmenkonsortiums mit der auf acht Jahre projektierten Sanierung der Aluminiumschlackendeponie in Wiener Neustadt.[12]
- Seit Oktober 2019 ist Geiger der Bauherr beim Bauprojekt Despag-Workspace, einem fünfstöckigen Bürogebäude in Ingolstadt mit 14.500 Quadratmetern Mietfläche.[13]
- Beim überregionalen Verkehrsprojekt Stuttgart 21 ist Geiger mit mehreren Tunnelbauten beauftragt.[14]
Im Jahr 2018 übernahm Geiger die Abfallbehandlungsgesellschaft Mitte mbH (ABGM) sowie die Gesellschaft für Deponie- und Bergbauersatzbaustoffe mbH (GDB) in Bad Lauchstädt, Sachsen-Anhalt.[15] 2019 wurde die Geiger Unternehmensgruppe mit dem Innovationspreis des Bayerischen Bauindustrieverbandes ausgezeichnet. Sie erhielt den zweiten Preis für eine neu entwickelte Methode für Vermessungsarbeiten mittels Drohnenaufnahmen.[16]
In der Allgäuer Tongrube „Hammerschmiede“ bei Pforzen, die von Geiger betrieben wird, fanden Archäologen einen prähistorischen Menschenaffen. Die ausgestorbene Art Danuvius guggenmosi wurde im Volksmund „Udo“ getauft.[17]
Unternehmen
Geiger verfügt über 100 Standorte[18] in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg, Frankreich, Italien und Rumänien.[19] Der Firmenverbund beschäftigt rund 3500 Mitarbeiter.[2] Die Unternehmensgruppe liefert, baut, saniert und entsorgt für Kunden aus den Bereichen Infrastruktur, Immobilien und Umwelt.[11]
Die Unternehmensgruppe ist in die vier Geschäftsbereiche „Baustoffe | Logistik“, „Immobilien“, „Infrastruktur“ und „Umwelt“ aufgeteilt. Die Geschäftsführung besteht aus sechs Personen: Pius Geiger (Gesellschafter), Josef Geiger (Gesellschafter), Markus Brutscher, Frank Königbauer, Gernot Beer und Roland Türk.[1]
Kritik
Die Geiger-Gruppe als Gesellschafter von GTS Grube Teutschenthal Sicherungs GmbH & Co. KG in Teutschenthal stand im Jahr 2010 in der Kritik durch Behörden und Bürgerinitiativen, wegen der illegalen Einlagerung von 11.000 Tonnen hochgiftiger Filterstäube in einer Grube bei Angersdorf.[20]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Die Geschäftsleitung der Geiger Unternehmensgruppe. Geiger Unternehmensgruppe, abgerufen am 5. April 2022.
- ↑ a b c Geiger Unternehmensgruppe. In: Karriere im Familienunternehmen. Der Entrepreneurs Club, abgerufen am 5. April 2022.
- ↑ Angelina Märkl: Vierte Generation tritt in Geschäftsleitung von Geiger ein. In: B4B Wirtschaftsleben Schwaben. vmm Wirtschaftsverlag, 4. April 2018, abgerufen am 14. November 2019.
- ↑ 90 Jahre Geiger: Eine Erfolgsgeschichte, die in diesem Jahr ein rundes Jubiläum feiert. In: Geiger Mitarbeiterzeitschrift. Sonderausgabe anlässlich des 90-jährigen Firmenjubiläums. Geiger Unternehmensgruppe, April 2013, S. 1–3 (fuchspr.de [PDF; 1,1 MB; abgerufen am 5. April 2022]).
- ↑ Bau des neuen Einkaufszentrums hat begonnen. In: Südwest Presse. 9. Dezember 2009, S. 20.
- ↑ Stefan Czernin: Anziehungspunkt. In: Südwest Presse. 26. November 2010, S. 23.
- ↑ Tochterunternehmen. Geiger Unternehmensgruppe, abgerufen am 3. Dezember 2019.
- ↑ Leben am See – Wohnen in Kressbronn am Bodensee. BiNova Immobilien, abgerufen am 5. April 2022.
- ↑ Andrea Fritz: Grundstein für „Leben am See“ gelegt. In: Südkurier. 15. August 2015, S. 19.
- ↑ H&M kommt definitiv nach Ravensburg. In: Schwäbische Zeitung. 18. Mai 2015, S. 19.
- ↑ a b Marienplatz: Betonaustausch unter Einsturzgefahr. In: Schwäbische Zeitung. 6. Mai 2017, S. 17.
- ↑ Sanierung der Aluminiumschlackendeponie Wiener Neustadt startete. In: APA Nachrichten. 16. Januar 2017.
- ↑ Meilenstein für das Wachstum der Stadt. Donaukurier, 24. Oktober 2019, abgerufen am 14. November 2019.
- ↑ Stefan Stahl: Baufirma Geiger belohnt Auszubildende mit einem Auto. In: Augsburger Allgemeine. 27. Oktober 2018, abgerufen am 13. November 2019.
- ↑ bvse - Geiger Unternehmensgruppe expandiert in Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 13. April 2019.
- ↑ Gerd Otto: Innovationen prägen Bauindustrie. In: Wirtschaftszeitung. 26. April 2019.
- ↑ Baufirma Geiger belohnt Auszubildende mit einem Auto. augsburger-allgemeine.de, 24. Oktober 2019, abgerufen am 13. November 2019.
- ↑ Jasmin Kalarickal: Serielles Bauen feiert Comeback: Lego für die Großen. In: Die Tageszeitung: taz. 3. Juni 2022, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 20. Juni 2022]).
- ↑ Standorte. Geiger Unternehmensgruppe, abgerufen am 5. April 2022.
- ↑ Saalekreis: Asche, Schall und Rauch. In: Mitteldeutsche Zeitung. 10. Oktober 2010, abgerufen am 13. April 2019.
Koordinaten: 47° 25′ 26,2″ N, 10° 16′ 9″ O