Jürgen Schüttler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Juni 2022 um 16:37 Uhr durch imported>Aschroet(611527) (IDName für Vorlage Leopoldina eingefügt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Jürgen Schüttler (* 19. Dezember 1953 in Bonn) ist ein deutscher Anästhesist und ehemaliger Dekan der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Leben und Wirken

Nach dem Besuch von Volksschule und des Kardinal-Frings-Gymnasiums in Bonn absolvierte Schüttler 1973 das Abitur. Von 1971 bis 1973 beteiligte er sich erfolgreich am Wettbewerb Jugend forscht und erreichte mehrere Landessiegerpreise. 1974 begann er das Studium der Medizin an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn. Nach Approbation als Arzt 1980 und Promotion zum Dr. med. 1982 mit einer Arbeit zur Klinischen Pharmakokinetik von Fentanyl unter besonderer Berücksichtigung eines respiratorischen Rebound-Phänomens arbeitete er als Assistenzarzt und Wissenschaftler an der Universität Bonn, sowie an der Stanford University in Palo Alto (USA). 1986 habilitierte sich Schüttler in Bonn für das Fach Anästhesiologie mit der Arbeit Pharmakokinetische und -dynamische Modellbildung für die intravenösen Anästhetika Ketamin, Etomidat und Propofol. 1991 wurde er zum Professor ernannt und hatte die Position eines Leitenden Oberarztes der Anästhesiologischen Universitätsklinik Bonn inne. Seit 1995 ist Schüttler Ordinarius für Anästhesiologie an der Universität Erlangen-Nürnberg und Direktor der Anästhesiologischen Klinik am Universitätsklinikum Erlangen. Von 2008 bis 2019 war er Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg und ist seit 2019 als Prodekan für den Aufbau des Medizincampus Oberfranken in Bayreuth zuständig.[1]

Schüttler war von 2001 bis 2008 Schriftführer der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) sowie von 2008 bis 2011 deren Präsident bzw. Vizepräsident und leitete 2010 den Deutschen Anästhesie-Kongress in Nürnberg. Seit 2016 ist Schüttler Präsidiumsmitglied des Medizinischen Fakultätentages der Bundesrepublik Deutschland e.V. und hat im Vorstand die Funktion als Schatzmeister inne.

Schriften

  • Klinische Pharmakokinetik von Fentanyl unter besonderer Berücksichtigung eines respiratorischen Rebound-Phänomens. Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn 1982
  • Pharmakokinetik und -dynamik des intravenösen Anaesthetikums Propofol (Disoprivan): Grundlagen für eine optimierte Dosierung. Springer Verlag, 1990, ISBN 3-540-52463-0.
  • Klinische Pharmakologie und rationale Arzneimitteltherapie: Symposium Bonn 1990. Thieme Verlag, 1992, ISBN 3-13-777901-4.
  • mit Judith Neglein und Frank Bremer: Checkliste Anästhesie. Thieme Verlag, 1999, ISBN 3-13-116891-9.
  • mit Elmar Biermann: Der Narkosezwischenfall. Thieme Verlag, 2003, ISBN 3-13-125181-6.
  • als Hrsg.: 50 Jahre Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin: Tradition und Innovation. Springer Verlag, Berlin/Heidelberg/New York 2003, ISBN 3-540-00057-7.
  • mit Helmut Schwilden (Hrsg.): Modern anesthetics. Springer Verlag, 2008, ISBN 978-3-540-72813-9.

Mitgliedschaften

Ehrungen

Sein Engagement um die Europäische Anästhesie wurde 2004 durch die Ehrendoktorwürde der rumänischen Universität Cluj-Napoca (Klausenburg) gewürdigt. Er erhielt für seine Leistungen als Arzt, Hochschullehrer und Wissenschaftler zahlreiche Preise und Auszeichnungen:

Quellen

  • Gemeinsame Presseveranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) (online (Memento vom 19. März 2012 im Internet Archive), PDF-Dokument; 118 kB)
  • Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Anästhesiecongresses (DAC) 2010.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jürgen Schüttler auf den Seiten des Dekanats der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  2. DGAI-Ehrennadel in Gold 2004 (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dgai.de, (PDF-Dokument; 166 kB)
  3. Mitgliedseintrag von Jürgen Schüttler (mit Bild) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 6. Juni 2016.