La Gazzetta dello Sport

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Juni 2022 um 07:33 Uhr durch imported>Wurgl(565645) (+Normdaten).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Logo La Gazzetta dello Sport
La Gazzetta dello Sport

La Gazzetta dello Sport ist eine italienische Tageszeitung, die sich ausschließlich mit Sport befasst. Die Gazzetta wird von der RCS MediaGroup herausgegeben, die auch den Corriere della Sera besitzt. Sie ist nicht nur die auflagenstärkste Sportzeitung Italiens, sondern auch die zweitälteste der Welt (nach der Sport-Welt[1]). Auch optisch hebt sie sich von der Konkurrenblätter ab: sämtliche Seiten sind rosafarben. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Berichterstattung über Fußball, Formel 1 und Radsport. Die Redaktion hat ihren Sitz in Mailand.

Im Durchschnitt beträgt die Auflage 630.000, an Montagen wegen der Berichterstattung über die Spiele der Serie A am Wochenende sogar 825.000. Die größte bisher erreichte Auflage betrug 2,30 Millionen[2] – nach dem Weltmeistertitel der Nationalmannschaft bei der WM 2006. Diese Ausgabe wurde zweimal nachgedruckt, sowohl am Nachmittag des Erscheinungstages, als auch am Abend (letztere erschien am Folgetag).

Geschichte

Die erste Ausgabe der Gazzetta erschien am 3. April 1896, wenige Tage vor Beginn der Olympischen Spiele in Athen. Die ersten Direktoren waren Eugenio Camillo Costamagna und Eliso Rivera. Hervorgegangen war die Gazzetta aus der Fusion von Costamagnas Zeitung La tripletta (Drei Tore) und Riveras Il ciclista (Der Fahrradfahrer). Bis 1900 wurde die Zeitung auf lindgrünem Papier gedruckt, dann entschied sich der Verlag für Rosa.

Gleich von Beginn an war der Radsport einer der Schwerpunkte: Die Zeitung organisierte die ersten Radrennen Italiens, darunter die Lombardei-Rundfahrt (1905), Mailand–Sanremo (1907) und den Giro d’Italia (1909). Seit 1931 trägt der Gesamterste des Giro das Maglia Rosa, das rosafarbene Trikot, und dient somit als Werbeträger der Zeitung. Zum hundertjährigen Bestehen der Zeitung gab die italienische Post im Jahr 1996 eine Sonderbriefmarke heraus. Die Zeitung stand sehr frühzeitig dem italienischen Faschismus nahe; aus den Reihen ihrer Redakteure rekrutierten sich Sportführer in der faschistischen Ära Italiens, wie etwa Lando Ferretti.[3]

Seit 1978 wählt die Redaktion der Tageszeitung unter dem Titel „Referendum Gazzetta“ bzw. „Gazzetta Sports Award“ Italiens Sportler und Mannschaften des Jahres bzw. die Weltsportler und -mannschaften des Jahres.

Direktoren

  • 1896 – Eugenio Camillo Costamagna, Eliso Rivera
  • 1898 – Eugenio Camillo Costamagna, Roderico Rizzotti
  • 1902 – Eugenio Camillo Costamagna
  • 1913 – Arturo Mercanti, Edgardo Longoni
  • 1914 – Ugo Toffaletti, Vittorio Varale
  • 1922 – Emilio Colombo
  • 1923 – Emilio Colombo, Adolfo Cotronei, Lando Ferretti, Armando Cougnet, Ermete Della Guardia, Pietro Petroselli
  • 1924 – Emilio Colombo
  • 1936 – Bruno Roghi
  • 1943 – Ugo Toffaletti, Armando Cougnet
  • 1944 – Emilio Colombo, Luigi Ferrario
  • 1945 – Bruno Roghi
  • 1947 – Emilio De Martino
  • 1949 – Giuseppe Ambrosini
  • 1950 – Giuseppe Ambrosini, Gianni Brera
  • 1954 – Giuseppe Ambrosini
  • 1960 – Giuseppe Ambrosini, Gualtiero Zanetti
  • 1961 – Gualtiero Zanetti
  • 1973 – Giorgio Mottana
  • 1975 – Remo Grigliè
  • 1976 – Gino Palumbo
  • 1983 – Candido Cannavò
  • 2002 – Pietro Calabrese
  • 2004 – Antonio Di Rosa
  • 2006 – Carlo Verdelli
  • 2010 – Andrea Monti

Siehe auch

Weitere wichtige italienische Sportzeitungen: Corriere dello Sport, Tuttosport

Weblinks

Anmerkungen

  1. Sport-Welt. sportverlag.de, abgerufen am 11. Juni 2015.
  2. In festa anche la Gazzetta dei record auf gazzetta.it, abgerufen am 11. Juli 2006 (italienisch)
  3. Arnd Krüger: Sport im faschistischen Italien (1922–1933). In: Giselher Spitzer, Dieter Schmidt (Hrsg.): Sport zwischen Eigenständigkeit und Fremdbestimmung. Festschrift für Hajo Bernett. Pädagogische und historische Beiträge aus der Sportwissenschaft. P. Wegener, Bonn 1986, ISBN 3-921285-50-X, S. 213–226; Felice Fabrizio: Sport e fascismo. La politica sportiva del regime, 1924–1936 (= Presente e imperfetto. NS 11, ZDB-ID 751091-3). Guaraldi, Rimini u. a. 1976.