Homo sum, humani nihil a me alienum puto

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Juni 2022 um 12:39 Uhr durch imported>Laurentianus(522544) (Änderung 223935215 von 31.12.59.81 rückgängig gemacht; bitte Diskussion vor nochmaliger Rücksetzung.).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Homo sum, humani ni(hi)l a me alienum puto (lat.: Ich bin ein Mensch, nichts Menschliches, denk ich, ist mir fremd.) ist ein geflügeltes Wort aus der Komödie Heauton Timorumenos (dt. „Der Selbstquäler“) des Dichters Terenz (Vers 77).

Als die Titelfigur, Menedemus, seinem Nachbarn Chremes vorhält, er kümmere sich um Dinge, die ihn nichts angingen (die ihm fremd seien), gibt ihm Chremes diesen Satz als Antwort.

Die Stelle ist schon in der Antike rezipiert worden, Cicero spielt darauf an (Cic. de fin. 3,63), auch Seneca zitiert sie (Ep. 95,54), und nach Augustinus (Ep. 155,14) ist diese Stelle immer vom ganzen Publikum beklatscht worden.

Im Verlauf der Handlung stellt sich der „humane“ Chremes doch nur als ein Phrasendrescher heraus,[1] dennoch wird der Vers meist absolut genommen und als Ausdruck gemeinmenschlichen Mitgefühls zitiert.

Georg Ebers stellte den Vers seinem Roman Homo sum als literarisches Motto voran.

Metrik

Der mutmaßliche Urtext dieses Verses lautet:

Hŏmō s(um, h)ūmānī nīl ā m(e) ălĭēnŭm pŭtō.
υ – | – – | – – | – υυ | – – | υ –

Zitiert wird dieser jambische Senar heute meist mit zweisilbig aufgelöstem nihil, erfüllt damit aber immer noch die Bedingungen derselben Versform:

Hŏmō s(um, h)ūmānī nĭhĭl ā m(e) ălĭēnŭm pŭtō.
υ – | – – | – υυ | – υυ | – – | υ –

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lefèvre (s. Link), 40.