Camp de Rivesaltes
Das Lager von Rivesaltes (franz. Camp de Rivesaltes) wurde 1939 als Militärlager Camp Maréchal Joffre (kurz Camp Joffre) errichtet und diente ab 1941 der Internierung verschiedener Bevölkerungsgruppen. Es befindet sich ca. 45 Kilometer nördlich der spanischen Grenze nahe der Stadt Perpignan im französischen Département Pyrénées-Orientales. Das 612 Hektar große Lagergelände erstreckt sich zu vier Fünfteln auf dem Kommunalgebiet von Rivesaltes und zu einem Fünftel auf dem von Salses-le-Château. Es wird in seiner Mitte von der Departementstraße (D 900) Rivesaltes-Opoul durchquert und ist an das Schienennetz Narbonne-Perpignan angeschlossen.[1]
In dem ab 1939 zu militärischen Zwecken erbauten Lager „Joffre“ wurden ab Januar 1941 spanische Bürgerkriegsflüchtlinge, nicht sesshafte Bevölkerungsgruppen („Zigeuner“) aus dem Elsass sowie ausländische Juden interniert. Der wohl dunkelste Abschnitt der Lagergeschichte beginnt im August 1942 mit der Bestimmung zum Hauptsammellager für die aus Deutschland deportierten und in Frankreich gefangen genommenen Juden in der „freien Zone“ unter dem Vichy-Regime/deutschen Besatzung. Bis November 1942 wurden ca. 2.300 von ihnen aus Rivesaltes über das Sammellager Drancy (bei Paris) ins NS-Vernichtungslager Auschwitz deportiert.[2]
Ein weiteres einschneidendes Kapitel stellte der Algerienkrieg im Jahre 1962 (auch nach der Unabhängigkeit A.) in deren Folge ab September die zivilen algerischen Hilfstruppen der französischen Armee in Algerien, die so genannten „Harkis“, im Lager, "angesiedelt", untergebracht wurden. Bis Dezember 1964 wurden über 20.000 Harkis durch das Lager geschleust.[3]
Die jüngere Lagergeschichte beinhaltet die Errichtung eines Abschiebegefängnisses, das sich von 1985 bis 2007 auf dem Gelände befand.
Geschichte
Nutzung des Lagers von Rivesaltes seit 1939
Ursprünglich wurde das Lager „Joffre“ zur Stationierung der im Departement ansässigen Kolonialtruppen und Mobilmachung der in der Militärregion befindlichen Wehrpflichtigen geplant. Die ersten Erwägungen zur Errichtung eines Militärlagers im Raum Rivesaltes gehen bis in die Mitte der 1920er Jahre zurück.[4] Konkrete Hinweise auf die Erbauung des Lagers gibt es ab Oktober 1939.[5] Im Gegensatz zu den Auffanglagern, die Anfang 1939 für die Flüchtlinge des spanischen Bürgerkriegs an den Stränden des Departements in Argelès-sur-Mer, Saint-Cyprien und Collioure errichtet wurden, sollte das Lager von Rivesaltes zunächst ausschließlich militärischen Zwecken dienen. An der Erbauung des Lagers wirkten vor allem Fremdarbeitergruppen, bestehend aus Bürgerkriegsflüchtlingen aus Spanien, mit.[6]
Vom Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bis zum Frankreichfeldzug der deutschen Wehrmacht diente das Lager auch tatsächlich als Ausbildungs- und Durchgangskaserne der Wehrpflichtigen und zur Stationierung der Kolonialtruppen. Mit der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens zwischen dem Dritten Reich und Frankreich im Juni 1940 verlor das Lager an Bedeutung, da die Zahl der französischen Streitkräfte auf 100.000 Mann begrenzt wurde. Es wurde ab diesem Zeitpunkt als Zentrum für die Demobilisierung der Regulär- und Kolonialeinheiten genutzt.
Internierungslager von Rivesaltes – Januar 1941 bis November 1942
Es war die Vichy-Regierung unter Maréchal Pétain, die das Potential des Lagers für seine „Nationale Revolution“ erkannte. Ausschlaggebend für die Umstrukturierung und Bestimmung des Lagers von Rivesaltes als Internierungslager sollten jedoch die besonderen Umstände im Lager Gurs werden.[7]
Um seine Regenerationspolitik der französischen Gesellschaft umzusetzen, stützte sich die Vichy-Regierung auf die unter der ausklingenden dritten Republik entstandenen Auffanglager für spanische Bürgerkriegsflüchtlinge. Was bis zu diesem Zeitpunkt eine Ausnahmeregelung war, wurde nun zum Pfeiler der politischen Existenz Vichys. Der institutionalisierte Fremdenhass und latente Antisemitismus des Vichy-Regimes offenbarte sich in Gesetzeserlassen und fand einen ersten Höhepunkt mit der Veröffentlichung des ersten Judenstatuts am 18. Oktober 1940, welcher die Internierung von ausländischen Juden in Sonderlagern ermöglichte.[7] Die besondere Bedeutung des Statuts offenbarte sich im Rahmen der Wagner-Bürckel-Aktion, bei der badische, pfälzische und saarländische Juden nach Frankreich ausgewiesenen und deportiert wurden. Am 22. Oktober 1940 wurden in der ersten groß angelegten Massendeportation ca. 6540 Juden aus den südwestdeutschen Reichsgebieten in die sogenannte „freie Zone“ abgeschoben.[8] Aufgrund des Judenstatuts wurden Letztere zwischen dem 24. und 25. Oktober 1940 in dem von spanischen Bürgerkriegsflüchtlingen erbauten Lager Gurs bei Oloron-Sainte-Marie in den Pyrénées-Atlantiques interniert.[9] Die schlechte Witterung und die durch ihre Ankunft ausgelöste Überbevölkerung führte rasch zu den ersten Todesfällen. Nach einigen Wochen wurde die Situation so kritisch, dass sich die Vichy-Regierung unter dem Druck der ausländischen Presse gezwungen sah zu handeln, um dieser Internierungskrise entgegenzuwirken.
Um der Situation Herr zu werden, ließ Vichy dem Innenministerium 600 Hektar des Militärlagers von Rivesaltes übertragen, um dort ein „Beherbergungszentrum“ für Familien einzurichten. Die offizielle Eröffnung dieses Lagers erfolgte am 14. Januar 1941.[10] Zunächst wurden Bürgerkriegsflüchtlinge und Roma (viele von ihnen stammten aus dem Elsass) aus benachbarten Lagern nach Rivesaltes verlegt. Im März erfolgten schließlich zwei Großtransporte aus dem Lager Gurs die hauptsächlich die jüdische Familien aus den Reichsgebieten nach Rivesaltes brachten.[10] Das als Vorzeigelager umworbene „Familienzentrum“ entpuppte sich allerdings rasch als äußerst ungeeignet für die Beherbergung von Kindern. Auf einem wüstenartigen Plateau gelegen, war das Lagergelände im Sommer der erdrückenden Mittelmeersonne und im Winter dem eisigen Tramontane-Wind ausgesetzt. Außerdem waren von den ursprünglich sechzehn geplanten Lagerabschnitten nur sieben notdürftig fertiggestellt worden (F–J–K–E–B–Q–O).[11] Der einzige Vorteil des Lagers bestand aus den aus Faserbeton bestehenden Baracken, die aufgrund ihrer simplen Bauweise sehr schnell errichtet werden konnten. Die ca. 1200 aufgenommenen jüdischen Insassen wurden im April 1941 unter einem organisationstechnischen Vorwand in den Lagerabschnitt B zusammengezogen.[12] Es handelte sich um den am schlechtesten instand gesetzten Abschnitt des ganzen Lagers.
Die Leitung des Lagers oblag dem Kapitän der Reserve David-Gustave Humbert.[10] Er organisierte den Tagesablauf und die Überwachung aller Internierten. Bei Ankunft im Lager wurden die Insassen separiert: Frauen und ihre unter 14-jährigen Kinder wurden von den Männern getrennt und gesondert untergebracht. Die spezielle Regelung für das Lager von Rivesaltes sah ein Besuchsrecht unter Familienmitgliedern vor und die Mahlzeiten sollten zusammen eingenommen werden dürfen. Diese Regelungen wurden allerdings im Laufe der Zeit immer weiter eingeschränkt.
Die besonders schlechte Nahrungsversorgung und fehlende Hygiene im Lager führten frühzeitig zum Ausbruch von Epidemien und den ersten Todesfällen. Um einer weiteren Internierungskrise vorzubeugen, räumten die Regierungs- und Lagerbehörden einen erweiterten Handlungsfreiraum für Hilfswerke ein. Eine besondere Aufmerksamkeit der im Lagerabschnitt J angesiedelten Hilfswerke galt den Kindern. Die Koordinierung der Hilfeleistungen wurde vom Nîmes-Komitee gesteuert.[13] Änderte sich die Hungersnot der Lagerinsassen zunächst nur geringfügig, so sorgten die Hilfswerke vor allem dafür, soziale Rahmenbedingungen zu schaffen. Nach einigen Monaten lagen die Kranken- und Nahrungsversorgung, die Kinderbetreuung und Jugendateliers fast ausschließlich in den Händen der Hilfswerke wie der OSE, YMCA, SSE, ORT, Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für kriegsgeschädigte Kinder (SAK) und ab 1942 Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes. Die Mitarbeiterinnen der Organisationen, wie Friedel Bohny-Reiter, Emma Ott, Elsa Lüthi-Ruth und Vivette Samuel, gehörten zu den „residierenden Krankenschwestern“, die ihren Dienst im Lager freiwillig antraten.[14]
Möglichkeiten für die Insassen der Lagerrealität zu entkommen, gab es nur wenige. Bis zur Zwangsrekrutierung im März 1942 konnten alle Männer zwischen 18 und 55 Jahren sich in einer Fremdarbeitergruppe engagieren.[15] Doch die auf den Baustellen herrschenden Arbeits- und Lebensbedingung waren meist noch schlechter, als das Leben im Lager selbst. Der Antrag auf Freilassung oder ein Auswanderungsgesuch stellten die nächsten Möglichkeiten dar. Für die Wenigsten allerdings setzte sich ihr Gesuch in die Realität um. Die letzte Möglichkeit bestand in der Flucht aus dem Lager, doch die meisten wurden schon nach kürzester Zeit wieder eingefangen und zurückgeführt.
Deportation Drancy – Auschwitz
Für die jüdischen Insassen des Lagers änderte sich die Situation im Sommer 1942 drastisch. Die auf deutschen Druck verschärfte Kollaborationspolitik Vichys führte im Rahmen der auf der Wannseekonferenz koordinierten "Endlösung der Judenfrage" zur Sammlung der sogenannten „Israeliten“ in der unbesetzten Zone. Hierzu wurden Teile des Lagers Rivesaltes in ein Speziallager umgewandelt, bestehend aus den Lagerabschnitten K und F, das bis zu 7000 jüdische Menschen aufnehmen sollte.[16] Am 11. August 1942 wurde das Sonderlager zunächst zum „regionalen Zentrum-“ und schließlich am 25. August zum „nationalen Zentrum für die Versammlung der Israeliten“ erklärt.[16] Eine präfektorale Aussonderungskommission entschied über die Anwendbarkeit der sich im Laufe der Wochen immer weiter verringernden Ausnahmebestimmungen zur Zusammenstellung der Deportationszüge für Drancy.
Insgesamt verließen neun Deportationszüge das Lager von Rivesaltes Richtung Drancy. In den Wagen befanden sich 2.313 Menschen, von welchen die Meisten, über Drancy in das Todeslager Auschwitz deportiert wurden. Im August 1942, am 11. und 26., wurden zwei Transporte zusammengestellt. Fünf weitere Transporte gingen im September, am 1., 4., 14., 21. und 28., von Rivesaltes aus ab. Die zwei letzten Züge wurden schließlich am 5. und 20. Oktober nach Drancy geleitet. Bevor das Internierungs- und Sonderlager von Rivesaltes am 24. November 1942 endgültig seine Pforten schloss, wurden die restlichen Insassen auf umliegende Lager verteilt.[17] Zu diesem Zeitpunkt befanden sich schon Einheiten der Wehrmacht in Rivesaltes.
Gerettete Überlebende
- Margot Wicki-Schwarzschild, geboren 1931, deportiert aus Kaiserslautern, gerettet durch Friedel Bohny-Reiter[18]
Militärbesatzung der Wehrmacht – November 1942 bis August 1944
Die Übernahme des Lagers von Rivesaltes durch die Wehrmacht war auf das Kriegsgeschehen im November 1942 zurückzuführen. Als Reaktion auf die britisch-amerikanische Landung in Nordafrika am 8. November löste das Oberkommando der Wehrmacht das Unternehmen „Anton“ aus. Am Morgen des 11. November erhielten die zu diesem Zweck bestimmten Einheiten den Marschbefehl, um in die Südzone Frankreichs vorzustoßen. Ziel der sogenannten „Operationstruppen“ war der Mittelmeerraum, um dort eine neue Abwehrlinie zu etablieren, die Mittelmeerküstenfront.[19]
Der Einmarsch in den südlichen Küstensektor, der sich von Montpellier bis zur spanischen Grenze erstreckte, wurde insgesamt drei Divisionen übertragen. Die ersten Einheiten der 7. Panzer-Division erreichten das Lager von Rivesaltes am Morgen des 12. November und die Übernahme fand Ende November statt. Die Einquartierung einzelner Truppenteile folgte ab diesem Zeitpunkt.
Hauptsächlich befanden sich Einheiten der 326. Infanterie-Division im Lager.[20] Die Division war damit beauftragt die Küstenverteidigung zwischen Dezember 1942 und Februar 1944 in diesem Sektor zu organisieren. Der Küstenverteidigungsabschnitt von Leucate bis Cerbère wurde dem 751. Grenadier-Regiment übertragen. Im April 1943 nahm sein erstes Bataillon als Mobile Reserve dauerhaft im Lager Quartier, allerdings mit Unterbrechungen. Insgesamt scheinen den im Lager einquartierten Operationstruppen sechs Abschnitte zur Verfügung gestanden zu haben, unter anderem ein Abschnitt zur Munitionslagerung. Die Belegschaft des Lagers betrug bis zu 3.000 Mann und wurde auch zur Truppenausbildung genutzt.[21]
Infolge der italienischen Kapitulation im September 1943 übernahm die Wehrmacht die Kontrolle des von den Italienern besetzten Küstensektors von La Ciotat bis Menton. Teile der italienischen Truppen, die sich auf dem Rückzug befanden, wurden von den deutschen Operationstruppen entwaffnet und durch das Lager Rivesaltes geschleust. Zwischen Ende September und Anfang Oktober 1943 befanden sich etwa 1300 Soldaten der italienischen Armee auf dem Lagergelände. Kaum einen Monat später wurden ebenfalls etwa 1500 weißrussische Soldaten in das Lager eingewiesen.[22] Es scheint, dass diese italienischen und weißrussischen Soldaten anschließend ins Reichsgebiet geschickt wurden, um dort für die deutsche Kriegsindustrie zu arbeiten.
Die Erklärung zur Kampfzone eines etwa 30 Kilometer breiten Küstenstreifens Mitte Januar 1944 betraf ebenfalls das Lager Joffre. Das zu diesem Zeitpunkt im Lager einquartierte 751. Grenadier-Regiment wurde einen Monat später mit der gesamten 326. Infanterie-Division in den Norden Frankreichs verlegt. Gegen Ende März 1944 wurde Letztere durch die 272. Infanterie-Division ersetzt, um den Küstenverteidigungsabschnitt zu übernehmen. Das Feld-Ersatz-Bataillon 272 nahm im Lager Rivesaltes Quartier ein. Die an der Ostfront zerschlagene und in Südfrankreich neu aufgestellte Infanterie-Division blieb bis zum 1. Juli 1944, um anschließend in die Normandie verlegt zu werden, wo sie an dem Abwehrkampf gegen die Alliierten teilnahm.[23]
Die letzten Einheiten, die das Lager besetzten, gehörten zu der in der Normandie zerschlagenen 716. Infanterie-Division. Die Divisionseinheiten waren von Anfang Juli bis Ende August 1944 mit der Verteidigung des Küstenabschnitts beauftragt. In Folge der Alliierten Landung in der Provence am 15. August 1944, bekam die 716. Infanterie-Division den Rückzugsbefehl. Der Abzug der Divisionseinheiten sollte bis spätestens zum 19. August beendet werden.[24] Während des Rückzugs kam es vereinzelt zu Kämpfen mit den FFI, auch Kolonnen die aus dem Lager Rivesaltes Richtung Narbonne zogen, wurden angegriffen. Ob es zu Kampfhandlungen im Lager selbst kam, ist nicht bekannt. Nach dem Abzug der Wehrmacht waren es FFI-Kämpfer, die das Lager in ihren Besitz nahmen. Das vorgefundene Lager war größtenteils zerstört und geplündert worden. Die Beschädigungen im Lager sind allerdings nicht alle den dort stationierten Wehrmachteinheiten zuzuschreiben.
Über die genaue Nutzung des Lagers durch die einquartierten Divisionseinheiten ist nur wenig bekannt. Wie bereits erwähnt, kann davon ausgegangen werden, dass das Lager hauptsächlich zur Einkasernierung mobiler Einheiten und zu Truppenübungszwecken diente. Das im Lager befindliche Munitionsdepot lässt darauf schließen, dass auch Material zur Küstenverteidigung gelagert wurde, unter anderem zur Verminung der im Departement gelegenen Strände.
Nach den Befreiungskämpfen übernahmen die französischen Behörden wieder das Lager von Rivesaltes. Wie vor der Wehrmachtbesatzung wurden zwei Verwaltungsbereiche geschaffen, "wovon der erste dem Kriegsministerium und der zweite dem Innenministerium übertragen wurde. Im zivilen Teil des Lagers schuf man im Rahmen des Prozesses der politischen Säuberung ein „Centre de séjour surveillé“ und der militärische Teil kam seiner ursprünglichen Funktion zu.[25]
„Centre de séjour surveillé“ und Kriegsgefangenenlager – September 1944 bis Mai 1948
Fast parallel zueinander funktionierten im Lager von Rivesaltes ein „Centre de séjour surveillé“ zur politischen Säuberung und ein Kriegsgefangenenlager. Das im September 1944 im zivilen Bereich eingerichtete „Centre de séjour surveillé“ nahm vor allem Menschen auf, die der Kollaboration mit dem Feind beschuldigt wurden. Im Dezember 1944 öffnete im militärischen Bereich das „Kriegsgefangenenlager 162“ für Soldaten der Achsenmächte.
Die zur politischen Säuberung internierten Insassen befanden sich im Lagerabschnitt Q. Zum Jahreswechsel 1944/45 waren in diesem Abschnitt etwa 1100 Kollaborateure, Schwarzmarkthändler und Personen, die der illegalen Grenzüberschreitung bezichtigt wurden, interniert. Nach und nach wurden die Insassen wieder in die Gesellschaft aufgenommen, bis das Zentrum offiziell zum 25. Dezember 1945 aufgelöst wurde.[26]
Das Kriegsgefangenenlager 162 wurde am 16. Oktober 1944 eröffnet und unter die Leitung des Bataillonskommandanten Delpont gestellt. Bis Juni 1945 befanden sich zunächst nur einige Hundert Gefangene im Lager. Es handelte sich dabei vor allem um frühere italienische Soldaten. Mit der von den Amerikanern durchgeführten Übergabe von deutschen Kriegsgefangenen an die Franzosen änderte sich die Situation im Lager bis Ende 1945. Die französische Übergangsregierung verlangte diese Kriegsgefangenen, um sie zum Wiederaufbau des Landes und seiner Wirtschaft einzusetzen, auch wenn dies den Genfer Konventionen von 1929 widersprach. Insgesamt wurden bis Ende 1945 etwa 740.000 deutsche Kriegsgefangene nach Frankreich deportiert, zu welchen man noch weitere 200.000 zählen muss, die von den französischen Truppen im Laufe der Kampfhandlungen gefangen genommen worden sind.[27] Dem Lager von Rivesaltes wurden bis September 1945 über 10.000 deutsche Kriegsgefangene zugeteilt.[28]
Aufgrund der Überbevölkerung, dem Nahrungsmangel und den schlechten sanitären Bedingungen im Lager kam es im Sommer 1945 zum Ausbruch von Epidemien unter den deutschen Zwangsarbeitern. Auch wenn sich die Gesamtbedingungen ab November deutlich besserten, starben über 500 Kriegsgefangene infolge von Krankheiten.[28] Die Meisten wurden auf dem örtlichen Friedhof von Rivesaltes und später im Lager selbst beigesetzt.
Der Arbeitseinsatz der Kriegsgefangenen wurde sowohl von den Militär- als auch von den Zivilbehörden bestimmt. Das Militär setzte die Kriegsgefangenen zunächst zur Entminung des im Departement gelegenen Küstenbereichs ein. Es wurden sogenannte „Kommandos“ gebildet die unter Aufsicht aus dem Lager freigestellt waren. Später kamen solche Kommandos auch im Eisenerzabbau in den Minen des Canigou-Massivs, in einer Goldmine und bei Instandsetzungsmaßnahmen im Straßenwesen zum Einsatz.[29] Vor allem nutze man die Arbeitskraft der Gefangenen allerdings in der lokalen Landwirtschaft. Hier diente das Lager Joffre als Verteilerlager für die Landwirte der Großregion um günstige Arbeitskräfte zu mieten.[29]
Ab 1946 verringerte sich die Zahl der Kriegsgefangenen im Lager stetig. Grund dafür waren die ab Anfang des Jahres einsetzenden Rückführungen in die Heimat. Zum Sommer 1947 wurde den Kriegsgefangenen ermöglicht, den Status als sogenannte „freie Arbeiter“ zu erwerben, wenn sie sich freiwillig dazu bereit erklärten in Frankreich zu bleiben. Bei Unterzeichnung eines Arbeitsvertrages kamen ihnen die gleichen Rechte wie den französischen Angestellten zu. Im April 1948 fanden die letzten Freilassungen statt und das Kriegsgefangenenlager 162 wurde zum 1. Mai offiziell aufgelöst.[30]
In den Folgejahren nutzte man das Lager wieder hauptsächlich zu militärischen Zwecken. Zum Jahreswechsel 1951/52 wurden Ausbildungszentren auf dem Lagergelände eingerichtet, doch die weitere Nutzung des Lagers zur Internierung einer zivilen Bevölkerungsgruppe ist mit dem algerischen Unabhängigkeitskrieg verbunden.
Auffanglager für Harkis nach dem Algerienkrieg – September 1962 bis Dezember 1964
Mit dem Abkommen von Evian im März 1962 und der Unabhängigkeitserklärung Algeriens im darauf folgenden Juli, endete ein seit acht Jahren andauernder Konflikt zwischen Frankreich und einer von seinen bis zu diesem Zeitpunkt als Departement geltenden Kolonien. Die sogenannten „Ereignisse von Algerien“ waren letztendlich ausschlaggebend für den Untergang der IV. Republik und der Gründung der V. Republik unter General De Gaulle.
Im Rahmen des Abzugs der französischen Armee aus Algerien gelangte die Verwendung des Lagers Joffre von Rivesaltes wieder in den Augenschein der Militär- und Zivilbehörden. Zwischen Januar und Juli 1962 richtete man bereits ein Gefängnis für Kämpfer der nationalen Befreiungsfront Algeriens (FLN) ein.[31] In dieser Zeit wurde auch das 1. Algerische Schützen-Regiment auf französischen Boden zurückgeführt und im Lager Joffre einquartiert.
Problematisch für die französischen Militär- und Zivilbehörden gestaltete sich jedoch die Aufnahme der sogenannten „Harkis“. Es handelte sich dabei ursprünglich um einheimische Kämpfer, die Ergänzungseinheiten für die französische Armee im Algerienkonflikt bildeten, aber einen zivilen Status beibehielten. Später wurde die Bezeichnung „Harkis“ fälschlicherweise ein Sammelbegriff für alle Einheimischen, die für die französischen Kolonialbehörden in Algerien tätig waren.[32]
Die Übersiedlung der Harkis nach Kontinentalfrankreich stellte die Rückführungsbehörden vor einige Probleme. Im Rahmen der größten Bevölkerungsbewegung, die Frankreich im 20. Jahrhundert kannte, mit über einer Million sogenannten „pieds-noirs“, die auf den europäischen Kontinent übersiedelten, galt die Bevölkerungsgruppe der Harkis als der französischen Gesellschaft nicht anpassungsfähig. Um die Zahl der übersiedlungswilligen Harkis weitestmöglich einzuschränken, erließ man am 20. März 1962 ein Dekret, das den Letzteren die Möglichkeiten einräumte, sich in der regulären Armee zu engagieren, zum zivilen Leben gegen eine Entlassungsprämie zurückzukehren oder ihren Einstellungsvertrag um sechs Monate zu verlängern.[33] Trotz dieser Maßnahmen kamen zwischen 1962 und 1965 etwa 85.000 einheimische Kolonialmitarbeiter mitsamt ihren Familien nach Frankreich.
Das Lager von Rivesaltes war bei weitem das Lager, welches die meisten Harkis aufnahm. Zwischen September 1962 und Dezember 1964 wurden etwa 22.000 Harkis mit ihren Familien durch das Lager geschleust.[34] Verantwortlich für diese Bevölkerungsgruppe war die „Dienststelle zum Empfang und zur Eingliederung der indochinesischen und muslimischen Franzosen“. Zwar war das Hauptziel der Behörden sicherlich die Eingliederung, doch diente die Einweisung in das Lager auch zum Schutz und zur besonderen Überwachung einer in der französischen Gesellschaft unerwünschten Bevölkerungsgruppe. Gerechtfertigt wurde der Lageraufenthalt unter anderem damit, dass die Gefahr eines Überlaufs zur bewaffneten Geheimorganisation (OAS) bestünde – d. h. zu einer Organisation, die für das französische Algerien Terroranschläge gegen die Regierung und Verfechter des Abkommens von Evian ausübte.
Um der Gefahr einer Fortführung des Algerienkonflikts auf französischem Boden vorzubeugen, bestanden die Regierungsbehörden auf die Einhaltung einer strengen Disziplin im Lager. Grund dafür war die Befürchtung einer möglichen Einflussnahme von rechts- und linksextremen Gruppen auf die Lagerinsassen und die Gefahr einer Plünderung des angrenzenden Munitions- und Waffendepots. Verschiedene Zwischenfälle im und um das Lager gaben der Regierung Anlass zur Verschärfung dieser disziplinarischen Maßnahmen.[35]
Die Lebensbedingung im Lager waren bei Ansiedlung der Harkis im Sommer 1962 extrem schwierig, da die Instandsetzungsarbeiten der Baracken und sanitären Einrichtungen zu diesem Zeitpunkt noch nicht begonnen haben. Erst im Oktober setzten die Militärpioniere die Arbeiten an, die in der ersten Jahreshälfte 1963 abgeschlossen werden sollten.[36] In diesem Zeitraum verblieben die Harkifamilien in mehreren als Übergangslösung errichteten Zeltlagern, unmittelbar neben den baufälligen Strukturen. Berücksichtigt man die außergewöhnlichen Niederschläge Mitte Oktober und die tramontanen Winde des anstehenden Winters, gestalteten sich die Lebensbedingungen in diesen Monaten besonders schwierig. Abhilfe schafften zunächst Hilfswerke, die den meist besitzlosen Insassen unter anderem Kleider zukommen ließen.
Im Laufe der Jahre ließ man das Hauptziel nie außer Acht, welches die Eingliederung dieser Bevölkerungsgruppe in die französische Gesellschaft war. In Südfrankreich wurden die meisten Harkis in eigens errichteten Siedlungen angesiedelt, wo sie Wiederaufforstungsarbeiten durchführen sollten (hameaux de forestage) und die bis 1982 bestanden. Eine weitere größere Gruppe wurde in die Schwerindustriereviere von Nordfrankreich und Lothringen überwiesen. Vor der offiziellen Schließung des Durchgangslager für Franzosen nordafrikanischer Abstammung zum 31. Dezember 1964, befanden sich nur noch wenige Insassen, die als nicht anpassungsfähig galten, im Lager Joffre.[37]
Bis in die 1980er Jahre übernahmen dann die Militärbehörden wieder die Hoheit über das Lagerwesen. Ab diesem Zeitpunkt kam es zur Einrichtung eines Abschiebegefängnisses, in dem wiederum Zivilisten Platz fanden.
Abschiebegefängnis für Einwanderer ohne Aufenthaltserlaubnis – Januar 1985 bis Dezember 2007
Das Gesetz vom 29. Oktober 1981 ermöglichte französischen Behörden, Einwanderer ohne legalen Aufenthaltsstatus in so genannten „Centres de rétention administrative“ (CRA) bis zu ihrem weiteren Verbleib, meist die Abschiebung ins Heimatland, festzuhalten. Ein solches CRA existierte von 1985 bis 2007 auf einem Abschnitt des ehemaligen Lagergeländes, das zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich vom Militär benutzt wurde und als militärisches Sperrgebiet galt.[38]
Über 20.000 Menschen wanderten in diesen 22 Jahren durch das Abschiebegefängnis Rivesaltes. Viele von ihnen befanden sich auf der Durchreise durch den europäischen Kontinent und hatten kaum Zeit in Frankreich verbracht.[39] Das Gebäude des ehemaligen CRA beinhaltete, neben kleinen Zimmern für die Gefangenen, Gemeinschaftsbäder, einen Aufenthaltsraum, Telefonkabinen und einen sehr kleinen Büroraum. Während der Benutzung des Abschiebegefängnisses engagierte sich besonders die CIMADE, eine französische Flüchtlingsorganisation, für die Gefangenen. Neben Gesprächen über die Herkunft und den Lebenslauf der einzelnen Internierten, gehörte die Bereitstellung eines Anwalts und die Bearbeitung des Asylantrags zu den Aufgaben der in ganz Frankreich aktiven Organisation. Der größte Teil dieser Anträge wurde vom französischen Staat abgelehnt.
Das Abschiebegefängnis wurde 2007 vom ehemaligen Lager Joffre in unmittelbare Nähe des Flughafens Perpignan-Rivesaltes verlegt.
Heute
Das Lagergelände, das sich heute am Rande eines Industrie- und Gewerbegebietes erstreckt, wird inzwischen wieder größtenteils vom französischen Militär genutzt.
1995 bezogen erstmals wieder Deutsche Soldaten ein Manöverquartier in verlassenen Gebäuden, als das Eurokorps in der Region eine Übung durchführte.
Auf einem Abschnitt entstand nach den Plänen des renommierten Architekten Rudy Ricciotti das Mémorial du Camp de Rivesaltes, eine Gedenkstätte, die die Geschichte des Lagers aufarbeiten und dokumentieren soll. Das Projekt wird aktuell von der Region Languedoc-Roussillon getragen, die Eröffnung war am 16. Oktober 2015 um 14.00 Uhr.
Bibliographie
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- Serge Barba: De la frontière aux barbelés. Editions Trabucaire, Canet 2009, ISBN 2-84974-086-1
- Josep Bartoli: La Retirada: Exode et exil des républicains d’Espagne. Editions Actes sud, Arles 2009, ISBN 2-7427-8040-8
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- Tristan Castanier i Palau: Femmes en exil: mères des camps – Elisabeth Eidenbenz et la maternité suisse d’Elne (1939–1944). Editions Trabucaire, Canet 2008, ISBN 2-84974-074-8
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- Radoslav Gruev: Construction d’une institution totale. Le camp de Rivesaltes 1941–1942. Mémoire de Master en Sociologie unter Antigone Mouchtouris, UPVD, Perpignan 2008
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- Radoslav Gruev: Construction d’une institution totale. Le camp de Rivesaltes 1941–1942. Mémoire de Master en Sociologie unter Antigone Mouchtouris, UPVD, Perpignan 2008
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- Raymond Gureme: Interdit aux nomades. Editions Calmann-Levy, Paris 2011, ISBN 2-7021-4221-4
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- Serge Klarsfeld: La Shoah en France, t. 1 Vichy-Auschwitz, t. 2 et 3 Le calendrier de la déportation des Juifs de France, t.4 Le mémorial des enfants juifs déportés de France. Editions Fayard, Paris 2001, ISBN 2-213-61089-4
- Serge Klarsfeld: Adieu les enfants. Editions Mille et une nuits, Paris 2005, ISBN 2-84205-908-5
- Violette Marcos-Alvarez & Juanito Marcos: Les camps de Rivesaltes: une histoire de l’enfermement: 1935–2007. Nouvelles Editions Loubatières, Portet-sur Garonne 2009, ISBN 2-86266-585-1
- Joël Mettay: L’Archipel du mépris. Histoire du camp de Rivesaltes de 1939 à nos jours. Editions Trabucaire, Canet 2001, ISBN 2-912966-51-5 (Historia)
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- Henri Parens: Heilen nach dem Holocaust. Erinnerungen eines Psychoanalytikers , Psychosozial Verlag, Gießen 2017, ISBN 978-3-8379-2731-3
- Henri Parens: Retour à la vie. Editions Tallandier, Paris 2010, ISBN 2-84734-644-9
- Denis Peschanski: La France des camps. L’internement, 1938–1946. Editions Gallimard, Paris 2002, ISBN 2-07-073138-3, (La Suite des temps), (Zugleich: Paris, Univ., Diss., 2000: Les camps français d’internement (1938–1946).)
- Denis Peschanski: Les tsiganes en France: 1939–1946. CNRS Editions, Paris 1994, ISBN 2-271-07021-X
- Vivette Samuel: Sauver les enfants. Editions Liana Levi, Paris 1995, ISBN 2-86746-125-1
- Paul Sauer: Die Schicksale der jüdischen Bürger in Baden-Württemberg während der nationalsozialistischen Verfolgungszeit 1933–1945. W. Kohlhammer, Stuttgart 1969
- Gerhard J. Teschner: Die Deportation der badischen und saarpfälzischen Juden am 22. Oktober 1940. Peter Lang, Frankfurt/Bern 2002, ISBN 3-631-39509-4
- Gregory Tuban: Les séquestrés de Collioure. Editions Mare Nostrum, Perpignan 2003, ISBN 2-908476-31-2
- Erhard R. Wiehn: Oktoberdeportation 1940. Die sogenannte 'Abschiebung’ der badischen und saarpfälzischen Juden in das französische Internierungslager Gurs als Vorstation von Auschwitz. 50 Jahre danach zum Gedenken. Hartung-Gorre, Konstanz 1990, ISBN 3-89191-332-X
- Frédérick Wies: Destination Rivesaltes – Histoire de l’expulsion des Juifs de Sarre et de leur internement au camp de Rivesaltes: 22 octobre 1940 – 5 octobre 1942. Mémoire de Master franco-allemand, N. Marty & J.-M. Goger (dir.), 2 tomes, UPVD, Perpignan 2009
Filmografie
- Denis Peschanski & Jorge Amat: La France des camps. 1938–1946. Compagnie des phrases et balises, CNRS Images, Conseil Général des Pyrénées-Orientales, Paris/Perpignan 2010 (85 Minuten)
- Jacqueline Veuve: Journal de Rivesaltes 1941–1942. Aquarius Film Production, VPS prod, Lausanne/Perpignan 1997 (77 Minuten)
Literatur
- Friedel Bohny-Reiter, Hrsg.: Erhard R. Wiehn: Vorhof der Vernichtung: Tagebuch einer Schweizer Schwester im französischen Internierungslager Rivesaltes 1941–1942. Hartung-Gorre, Konstanz 1995 ISBN 978-3-89191-917-0. Erw. Neuaufl. ebd. 1997
- Friedel Bohny-Reiter, Michèle Fleury-Seemuller: Journal de Rivesaltes 1941–1942. Editions Zoé, 2010, ISBN 978-2-88182-677-1
- Susan Zuccotti: Holocaust Odysseys: The Jews of Saint-Martin-Vésubie and Their Flight Through France and Italy. Yale University Press 2007, ISBN 978-0-300-12294-7
- Gisela Friedemann: Begegnungen mit dem Camp de Rivesaltes. Zur Geschichte eines Internierungslagers in Südfrankreich 1939–2007. Hartung-Gorre, Konstanz 2016 ISBN 978-3-86628-558-3
- Michel Lefebvre-Peña, Markus Schürpf, Carole Delga, Hermeline Malherbe: Paul Senn, Un photographe suisse dans la guerre d Espagne: Un photographe suisse dans la guerre d'Espagne et dans les camps français. Catalogue de l'exposition "Un photographe suisse dans la guerre d’Espagne" au Mémorial du camp de Rivesaltes, Herausgeber Tohu-Bohu 2019, ISBN 978-2-37622-111-1.
Weblinks
- Internetpräsenz der Gedenkstätte (französisch, katalanisch, englisch, spanisch)
- Die Geschichte des Lagers auf der Internetpräsenz des Gedenkstättenportals der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas (deutsch, englisch)
- L’internement: La France des camps (1938–1946) auf cheminsdememoire.gouv.fr (französisch, englisch, deutsch)
- 360° VR Panoramatour durch das Lager und die Gedenkstätte
Einzelnachweise
- ↑ Anne Boitel: Le camp de Rivesaltes 1941–1942: Du centre d’hébergement au « Drancy de la zone libre ». Perpignan: PUP, Mare Nostrum, 2000, S. 25
- ↑ Anne Boitel: Le camp de Rivesaltes 1941–1942: Du centre d’hébergement au « Drancy de la zone libre ». Perpignan: PUP, Mare Nostrum, 2000, S. 265
- ↑ Violette Marcos-Alvarez & Juanito Marcos: Les camps de Rivesaltes: une histoire de l’enfermement, 1935–2007. Portet-sur-Garonne: Loubatières, 2009, S. 90.
- ↑ Roger Barrié: Mémento chronologique du camp de Rivesaltes, 1923–1965. Perpignan: Mémorial du camp de Rivesaltes, 2011, S. 11
- ↑ Roger Barrié: Mémento chronologique du camp de Rivesaltes, 1923–1965. Perpignan: Mémorial du camp de Rivesaltes, 2011, S. 27
- ↑ Roger Barrié: Mémento chronologique du camp de Rivesaltes, 1923–1965. Perpignan: Mémorial du camp de Rivesaltes, 2011, S. 29
- ↑ a b Frédérick Wies: «Les juifs de Sarre sous l’emprise totalitaire: Une esquisse de l’exode de 1935–1936 et du refoulement du 22 octobre 1940». Dans M. Camiade & J. Font (dir.): Déplacements forcés et exils en Europe au XXe siècle: Les conditions de départ et d’accueil: actes du 1er Séminaire transfrontalier. Perpignan: Talaia, 2012, S. 127
- ↑ Gerhard J. Teschner: Die Deportation der badischen und saarpfälzischen Juden am 22. Oktober 1940. Frankfurt, Bern: Peter Lang, 2002, S. 107
- ↑ Claude Laharie: Le camp de Gurs 1939–1945: un aspect méconnu de l’histoire de Vichy. Paris: J&D, 1993, S. 167.
- ↑ a b c Frédérick Wies: « Les juifs de Sarre sous l’emprise totalitaire: Une esquisse de l’exode de 1935–1936 et du refoulement du 22 octobre 1940 ». Dans M. Camiade & J. Font (dir.): Déplacements forcés et exils en Europe au XXe siècle: Les conditions de départ et d’accueil: actes du 1er Séminaire transfrontalier. Perpignan: Talaia, 2012, S. 128
- ↑ Anne Boitel: Le camp de Rivesaltes 1941–1942: Du centre d’hébergement au « Drancy de la zone libre ». Perpignan: PUP, Mare Nostrum, 2000, S. 33.
- ↑ Frédérick Wies: « Les juifs de Sarre sous l’emprise totalitaire: Une esquisse de l’exode de 1935–1936 et du refoulement du 22 octobre 1940 ». Dans M. Camiade & J. Font (dir.): Déplacements forcés et exils en Europe au XXe siècle: Les conditions de départ et d’accueil: actes du 1er Séminaire transfrontalier. Perpignan: Talaia, 2012, S. 129.
- ↑ Frédérick Wies: « Les juifs de Sarre sous l’emprise totalitaire: Une esquisse de l’exode de 1935–1936 et du refoulement du 22 octobre 1940 ». Dans M. Camiade & J. Font (dir.): Déplacements forcés et exils en Europe au XXe siècle: Les conditions de départ et d’accueil: actes du 1er Séminaire transfrontalier. Perpignan: Talaia, 2012, S. 130
- ↑ Friedel Bohny-Reiter: Journal de Rivesaltes 1941–1942. Genève: Zoé, 1993, S. 5
- ↑ Frédérick Wies: « Les juifs de Sarre sous l’emprise totalitaire: Une esquisse de l’exode de 1935–1936 et du refoulement du 22 octobre 1940 ». Dans M. Camiade & J. Font (dir.): Déplacements forcés et exils en Europe au XXe siècle: Les conditions de départ et d’accueil: actes du 1er Séminaire transfrontalier. Perpignan: Talaia, 2012, S. 131
- ↑ a b Frédérick Wies: « Les juifs de Sarre sous l’emprise totalitaire: Une esquisse de l’exode de 1935–1936 et du refoulement du 22 octobre 1940 ». Dans M. Camiade & J. Font (dir.): Déplacements forcés et exils en Europe au XXe siècle: Les conditions de départ et d’accueil: actes du 1er Séminaire transfrontalier. Perpignan: Talaia, 2012, S. 132
- ↑ Frédérick Wies: « Les juifs de Sarre sous l’emprise totalitaire: Une esquisse de l’exode de 1935–1936 et du refoulement du 22 octobre 1940 ». Dans M. Camiade & J. Font (dir.): Déplacements forcés et exils en Europe au XXe siècle: Les conditions de départ et d’accueil: actes du 1er Séminaire transfrontalier. Perpignan: Talaia, 2012, S. 134
- ↑ Andreas Schuler: „Eines Nachts war es dann soweit“. In: Südkurier vom 14. Juli 2017, S. 19.
- ↑ Christian Xancho: Le Mittelmeerküstenfront. Thèse de Doctorat, 2 tomes. Perpignan: UPVD, 2008.
- ↑ Roger Barrié: Mémento chronologique du camp de Rivesaltes, 1923–1965. Perpignan: Mémorial du camp de Rivesaltes, 2011, S. 55
- ↑ Roger Barrié: Mémento chronologique du camp de Rivesaltes, 1923–1965. Perpignan: Mémorial du camp de Rivesaltes, 2011, S. 57
- ↑ Roger Barrié: Mémento chronologique du camp de Rivesaltes, 1923–1965. Perpignan: Mémorial du camp de Rivesaltes, 2011, S. 59
- ↑ Roger Barrié: Mémento chronologique du camp de Rivesaltes, 1923–1965. Perpignan: Mémorial du camp de Rivesaltes, 2011, S. 61
- ↑ Roger Barrié: Mémento chronologique du camp de Rivesaltes, 1923–1965. Perpignan: Mémorial du camp de Rivesaltes, 2011, S. 63
- ↑ Roger Barrié: Mémento chronologique du camp de Rivesaltes, 1923–1965. Perpignan: Mémorial du camp de Rivesaltes, 2011, S. 63
- ↑ Violette Marcos-Alvarez & Juanito Marcos: Les camps de Rivesaltes: une histoire de l’enfermement, 1935–2007. Portet-sur-Garonne: Loubatières, 2009, S. 117
- ↑ Général Buisson: Historique du Service des Prisonniers de Guerre de l’Axe. S. 40.
- ↑ a b Violette Marcos-Alvarez & Juanito Marcos: Les camps de Rivesaltes: une histoire de l’enfermement, 1935–2007. Portet-sur-Garonne: Loubatières, 2009, S. 118
- ↑ a b Violette Marcos-Alvarez & Juanito Marcos: Les camps de Rivesaltes: une histoire de l’enfermement, 1935–2007. Portet-sur-Garonne: Loubatières, 2009, S. 119
- ↑ Violette Marcos-Alvarez & Juanito Marcos: Les camps de Rivesaltes: une histoire de l’enfermement, 1935–2007. Portet-sur-Garonne: Loubatières, 2009, S. 120
- ↑ Abderhamen Moumen: « De l’Algérie au camp de Rivesaltes: les conditions de départ et d’accueil des Harkis en 1962 ». Dans M. Camiade & J. Font (dir.): Déplacements forcés et exils en Europe au XXe siècle: Les conditions de départ et d’accueil: actes du 1er Séminaire transfrontalier. Perpignan: Talaia, 2012, S. 173
- ↑ Abderhamen Moumen: « De l’Algérie au camp de Rivesaltes: les conditions de départ et d’accueil des Harkis en 1962 ». Dans M. Camiade & J. Font (dir.): Déplacements forcés et exils en Europe au XXe siècle: Les conditions de départ et d’accueil: actes du 1er Séminaire transfrontalier. Perpignan: Talaia, 2012, S. 171
- ↑ Fatima Besnaci-Lancou & Abderhamen Moumen: Les Harkis. Paris: le Cavalier bleu, 2008, S. 29.
- ↑ Abderhamen Moumen: « De l’Algérie au camp de Rivesaltes: les conditions de départ et d’accueil des Harkis en 1962 ». Dans M. Camiade & J. Font (dir.): Déplacements forcés et exils en Europe au XXe siècle: Les conditions de départ et d’accueil: actes du 1er Séminaire transfrontalier. Perpignan: Talaia, 2012, S. 173
- ↑ Fatima Besnaci-Lancou & Abderhamen Moumen: Les Harkis. Paris: le Cavalier bleu, 2008, S. 57
- ↑ Abderhamen Moumen: « De l’Algérie au camp de Rivesaltes: les conditions de départ et d’accueil des Harkis en 1962 ». Dans M. Camiade & J. Font (dir.): Déplacements forcés et exils en Europe au XXe siècle: Les conditions de départ et d’accueil: actes du 1er Séminaire transfrontalier. Perpignan: Talaia, 2012, S. 176
- ↑ Fatima Besnaci-Lancou & Abderhamen Moumen: Les Harkis. Paris: le Cavalier bleu, 2008, S. 57
- ↑ Artikel auf der Internetpräsenz der CIMADE über das CRA (Memento des Originals vom 19. April 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Artikel auf der Internetpräsenz der CIMADE über das CRA (Memento des Originals vom 19. April 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Koordinaten: 42° 48′ 2,9″ N, 2° 52′ 13,3″ O