Gerd Holzapfel

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Gerd Gustav Paul Ludwig Holzapfel († nach 1945) war ein deutscher Jurist und Kommunalpolitiker. Er war von 1937 bis 1945 Oberbürgermeister der Stadt Mittweida im Freistaat Sachsen.

Leben

Nach dem Schulabschluss studierte Holzapfel Rechtswissenschaften und promovierte zum Dr. jur. Als Mitglied der NSDAP wurde er mit Wirkung vom 1. Mai 1937 für zwölf Jahre zum Oberbürgermeister von Mittweida durch Kreishauptmann Walter Dönicke ernannt.[1] Er war Mitglied mehrerer Aufsichts- und Verwaltungsräte und blieb bis 1945 im Amt.

Während seiner Dienstzeit kam es auch in Mittweida zur Verfolgung Andersdenkender und jüdischer Bewohner. Daneben wurde in dieser Zeit ab 1938 mit dem Neubau der Auenblicksiedlung begonnen. Während des Zweiten Weltkrieges wurden in mehreren Betrieben der Stadt ausländische Arbeiter beschäftigt und in verschiedenen Lagern untergebracht. Weiterhin verrichteten etwa 500 weibliche KZ-Häftlinge eines Außenlagers des KZ Flossenbürg vom 9. Oktober 1944 bis 13. April 1945 Zwangsarbeit in einem Betrieb der Berliner C. Lorenz AG und wurden unter den Häftlingsnummern 55240 bis 55739 registriert.[2] Mindestens zwei von ihnen, Maria Lanella und Wlaska Fedasiuk, starben unter den unmenschlichen Lagerbedingungen.[3]

Holzapfel war Mitglied der Universitäts-Sängerschaft zu St. Pauli in Leipzig.[4]

Weblinks

  • Stadtkreis Mittweida Verwaltungsgeschichte und die Oberbürgermeister auf der Website territorial.de (Rolf Jehke, Herdecke)

Einzelnachweise

  1. Warnack (Hrsg.): Taschenbuch für Verwaltungsbeamte, 57. Jahrgang, Carl Heymanns Verlag, Berlin, 1939, S. 282.
  2. KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Außenlager Mittweida. 9. Oktober 1944 – Mitte April 1945, abgerufen am 3. Februar 2021
  3. vgl. Pascal Cziborra: Frauen im KZ. Möglichkeiten und Grenzen der historischen Forschung am Beispiel des KZ Flossenbürg und seiner Außenlager, Lorbeer Verlag, Bielefeld 2010, S. 93ff.
  4. http://www.paulinerkirche.org/paulus/paulusfind.html