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Squirrel monkey retrovirus (SMRV, deutsch: Totenkopfäffchen-Retrovirus), ist eine Spezies (Art) von Viren aus der Familie der Retroviren (Retroviridae), das 1977 aus einem Totenkopfaffen (engl. Squirrel monkey) der Art Saimiri sciureus isoliert wurde. Es handelt sich um ein endogenes Retrovirus, das zu der Gattung der Betaretroviren gehört. Natürliche Infektionen anderer Wirte sind bisher nicht bekannt, das Virus infiziert jedoch Zelllinien verschiedener anderer Organismen, darunter auch Zellen von Menschen und Hunden. Zu Beginn des Jahres 2007 wurden von zwei kollaborierenden Laboratorien in Deutschland Kontaminationen ihrer Zelllinien mit SMRV beschrieben und an verschiedene Behörden gemeldet, die daraufhin über die Zentrale Kommission für die Biologische Sicherheit die Empfehlung ausgaben, die Zelllinien, die in Laboren in Deutschland verwendet werden, überprüfen zu lassen, was jedoch nach einer Überprüfung der 550 in der Zellbank vorhandenen Zelllinien wieder aufgehoben wurde.[2] In der Methodensammlung der Bund/Länger-AG Gentechnik ist ein real-time PCR-System zum Nachweis von SMRV via Detektion des env-[3] bzw. gag-Gens[4] beschrieben.[5] Aufgrund des relativ breiten Tropismus und der Fähigkeit zur Insertionsmutagenese wird das Virus in die Risikogruppe 2 eingestuft.[6]
Quellen
- ↑ a b c d ICTV: ICTV Taxonomy history: Commelina yellow mottle virus, EC 51, Berlin, Germany, July 2019; Email ratification March 2020 (MSL #35)
- ↑ German Collection of Microorganisms and Cell Cultures GmbH: SMRV-Kontaminationen von Zellkulturen. Abgerufen am 29. April 2022.
- ↑ Nachweis von Squirrel Monkey Retrovirus (SMRV) mittels real-time PCR. In: Journal für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Band 6, Nr. 2, 1. Juni 2011, ISSN 1661-5867, S. 307–308, doi:10.1007/s00003-010-0662-3.
- ↑ Nachweis von Squirrel Monkey Retrovirus (SMRV) mittels real-time PCR. In: Journal für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Band 6, Nr. 2, 1. Juni 2011, ISSN 1661-5867, S. 305–306, doi:10.1007/s00003-010-0661-4.
- ↑ Unterausschuss Methodenentwicklung der LAG: Nachweis von Squirrel Monkey Retrovirus (SMRV) mittels real-time PCR. In: Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Gentechnik (LAG) (Hrsg.): Methodensammlung der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Gentechnik. November 2009, S. 8 (lag-gentechnik.de [PDF; abgerufen am 17. Juni 2022]).
- ↑ Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Stellungnahme der ZKBS zur Risikobewertung des Squirrel Monkey Retrovirus gemäß § 5 Absatz 1 GenTSV. (PDF) In: bvl.bund.de. Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mai 2008, abgerufen am 29. April 2022.
Literatur
- Colcher D, Heberling RL, Kalter SS, Schlom J. Squirrel monkey retrovirus: an endogenous virus of a new world primate. J Virol. 1977 Aug;23(2):294-301. PMID 69724
- Schochetman G, Fine DL.: Natural distribution of squirrel monkey retrovirus proviral sequences in primate DNAs.J Gen Virol. 1978 Jul;40(1):257-61. PMID 99487
- Cord C Uphoff, Sabine A Denkmann, Klaus G Steube, Hans G Drexler: Detection of EBV, HBV, HCV, HIV-1, HTLV-I and -II, and SMRV in human and other primate cell lines. J Biomed Biotechnol. 2010;2010:904767. PMID 20454443.