Persmuseum

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Eingang

Das Nederlands Persmuseum (deutsch Pressemuseum) im Amsterdamer Stadtbezirk Amsterdam-Oost ist ein nationales Museum für die niederländische Presse und bietet eine Übersicht in die 400-jährige Geschichte der Printmedien. Das Museum hat unter anderem ein umfangreiches Archiv, eine große Sammlung neuer sowie antiquarischer Bücher und Broschüren in der Bibliothek.[1]

Geschichte

Der niederländische Journalist und Zeitschriftenherausgeber D.A. van Waalwijk war ein Sammler von Zeitungen und Zeitschriften. Auf einer Versteigerung erwarb er 1902 eine große Anzahl von Tages- und Wochenblättern. Damit war die Basis für ein Pressemuseum gelegt. Die Eröffnung fand 1902 statt. In einem Rundschreiben von 1903 gab van Waalwijk den Namen Nederlandsche Pers-museum („Niederländisches Presse-Museum“) an. Bis 1914 war das Museum im Gebäude Concordia im Nieuwezijds Voorburgwal 345 untergebracht und diente allein als Archiv. Im gleichen Jahr zog es in die ehemalige Schule Agnietenschool. Am 4. November 1915 wurde eine Initiative zur Errichtung der Stichting Het Nederlandsch Persmuseum („Stiftung niederländisches Pressemuseum“) gegründet.[2]

1924 fand das Museum eine neue Unterkunft im Typografischen Museum Amsterdam in der Da Costakade. Während des Zweiten Weltkrieges war das Museum geschlossen, es wurde am 2. Mai 1946 wieder eröffnet. Nach dem Krieg musste es notgedrungen noch dreimal umziehen, in die Keizersgracht Nr. 604, dann nach Oude Turfmarkt Nr. 151, danach in die Oude Hoogstraat Nr. 24. Lange Jahre war das Persmuseum unter anderem abhängig von privaten finanziellen Unterstützungen. 1988 bekam es vom „Ministerie van Welzijn, Volksgezondheid en Cultuur“ (etwa: Ministerium für Sozialwesen, Volksgesundheit und Kultur) eine jährliche Subvention. Dadurch was die Existenz des Museums gesichert. Seit 2001 befindet sich das Persmuseum nun im Gebäude des Internationalen Institut für Sozialgeschichte (IISG). Seitdem verfügt das Museum über ein klimatisiertes Magazin, einem Studiensaal, Foto- und Kopiermöglichkeiten, eine Restaurierungs-Abteilung, eine Bibliothek und einen Museumsshop. Es gibt Räumlichkeiten, wo Tagungen stattfinden können und einen großen Veranstaltungsraum.

Internationales Institut für Sozialgeschichte (IISG). An der Rückseite des Gebäudes der Eingang zum Persmuseum

2001 eröffnete Willem-Alexander von Oranien-Nassau das „neue Museum“ im Gebäude des IISG. Zum zehnjährigen Bestehen des Persmuseums fand 2001 eine Jubileumsveranstaltung zum Thema 400 Jahre niederländische Presse statt. Schwerpunkte waren unter anderem die Themen Pressefreiheit, Massenmedien, Zensur, Propaganda und Demokratie.[3]

Das Museum besitzt eine große Sammlung von Zeitungen und Zeitschriften aus dem 17. und 18. Jahrhundert, wobei jedes Exemplar beziehungsweise jeder Titel sein eigenes Dossier besitzt. Darin werden zum Beispiel die ersten Ausgaben, Jubiläumsnummern oder Ausgaben mit neuem Layout, aufbewahrt. Außerdem gibt es ein umfangreiches Archiv mit Biografien von rund 5000 niederländischen Journalisten.[4]

In Zusammenarbeit mit dem ISSG, dem NIOD, der Universitätsbibliothek der Universität von Amsterdam (UvA) sowie dem Katholiek Documentatiecentrum („Katholisches Dokumentationszentrum“, KDC) wurde eine Sammlung von Zeitschriften aus der Zeit von 1896 bis 1949 mit insgesamt 15.238 Seiten zusammengestellt. Sie umfasst unter anderem De Journalist (1896–1941), De Katholieke Pers (1915–1940) und De Nederlandsche Journalist (1941–1944).

Unter dem Titel No Pictures war 2011 eine Ausstellung über „heimlich gemachte Fotos“ zu sehen. Unter anderm ein SS-er auf dem Weg zum Auschwitzprozess; Angeklagte, welche in einem amerikanischen Gerichtssaal einen Fotografen belästigen und Prinses Juliana, die mit einer Freundin spazieren geht und ihr Gesicht bedeckt, um nicht erkannt zu werden.[5]

Das Museum organisiert drei bis vier Sonderausstellungen jährlich. Es bietet für Kinder, Schüler und Erwachsene Workshops an. Für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren gibt es die Möglichkeit, ihren Geburtstag im Persmuseum zu feiern mit einem festlichen Empfang und Workshops nach Wahl. Die Anzahl der Geburtstagsteilnehmer ist auf 15 Personen beschränkt.

Verkehrsverbindungen

Die Amsterdamer Straßenbahnen (Tramlijn, Tram) Nr. 7 zur Molukkenstraat, Nr. 10 zur van Eesterenlaan und die Nr. 14 zum Javaplein (Stand: Februar 2013). Von den jeweiligen Haltestellen ist der Fußweg zum Persmuseum etwa fünf bis 10 Minuten. Das Persmuseum befindet sich an der Rückseite des IISG mit einem eigenen Haupteingang in der Straße Zeeburgerkade Nr. 110.

Archiv

  • Im IISG Archiv. Über die Geschichte vom Persmuseum.[6]
  • Kleines Archiv im IISG.[7]

Literatur

  • Susanne Gabriëls: Lijst van publikaties gedrukt in de periode voor 1800, berustend in het Nederlands Persmuseum. Uitgeverij Stichting Het Nederlands Persmuseum. Amsterdam 1992. ISBN 90-73735-04-1
  • Stef Severt: Overzicht van de archieven van het Nederlands Persmuseum. Uitgeverij Stichting Het Nederlands Persmuseum, Amsterdam 1996. ISBN 90-73735-05-X
  • Mariette Wolf: Het Nederlands Persmuseum. Liefdewerk oud papier. Uitgever Stichting Nederlands Persmuseum, 1992. ISBN 90-73735-03-3
  • E.J. Brill: Jaarboek van de Maatschappij der Nederlandsche Letterkunde. Leiden 1958. S. 49

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mobiele Museumgids. Informationen über das Persmuseum. Niederländisch, abgerufen am 14. Februar 201
  2. Vgl. hierzu: E.J. Brill: Jaarboek van de Maatschappij der Nederlandsche Letterkunde. Leiden 1958. S. 49
  3. Het Persmuseum, 2001–2011. Jubileumsveranstaltung zum 10-jährigen Bestehen vom Persmuseum im ISSG. Niederländisch, abgerufen am 14. Februar 2013
  4. Biografien von Journalisten (Memento des Originals vom 6. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.persmuseum.nl. Niederländisch, abgerufen am 14. Februar 2013
  5. Siehe hierzu die Zeitung Trouw vom 21. März 2011. Stiekem genomen Fotos in het Persmuseum
  6. Archiv im IISG. 1939 bis 2005. Kurzinformation über die Geschichte vom Persmuseum. Im IISG Archiv
  7. Archiv im ISSG. 1855 bis 2011

Koordinaten: 52° 22′ 9″ N, 4° 56′ 23,4″ O