real-kauf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Juli 2022 um 08:38 Uhr durch imported>Achim~dewiki(8239) (→‎Geschichte).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
real-kauf

Rechtsform
Auflösung 1992
Auflösungsgrund Zusammenschluss unter der Metro AG mit anderen SB-Warenhausketten, Umflaggung der Standorte auf real
Sitz Hannover, Deutschland
Mitarbeiterzahl 1600
Branche Lebensmitteleinzelhandel
Stand: 1975

real-kauf war ein gegründetes Unternehmen innerhalb der Schaper-Gruppe und zeichnete sich vor allem durch die SB-Warenhäuser aus, die unter dem Namen real-kauf geführt wurden. Durch die Übernahme der Schaper-Gruppe durch die Asko und dieser durch die Metro AG folgte die Verschmelzung mit anderen SB-Warenhausketten innerhalb des Unternehmens, wodurch 1992 real entstand. Der Sitz des Unternehmens war in Hannover.

Geschichte

Der erste real-kauf eröffnete im Jahr 1967 in Hannover-Vahrenheide, ein weiterer der ersten Märkte eröffnete am 22. August 1968 in Nienburg.[1][2] Es folgten weitere Märkte u. a. in Delmenhorst (1972), Ritterhude (1974) und Bremen-Habenhausen (1976).[3] Am 27. August 1975 öffnete ein weiterer Markt in Celle.[4] Neben der Schaper-Gruppe waren auch Einzelhändler der Vivo (später Teil von Markant) beteiligt.[5]

1975 betrieb das Unternehmen an 13 Standorten Verbrauchermärkte mit einer Verkaufsfläche zwischen 1600 und 9900 Quadratmetern mit bis zu 30.000 Artikeln. Das Unternehmen beschäftigte zum damaligen Zeitpunkt ungefähr 1600 Mitarbeitende.[5]

Im gleichen Jahr kam es zur Gründung der real-Kauf Dieckell Verbrauchermarkt-Gesellschaft (später Realkauf Verbrauchermarkt GmbH & Co. KG Vertriebsgesellschaft), mit Sitz in Bremerhaven. Das von der Schaper-Gruppe und der Hussel Holding AG geführte Gemeinschaftsunternehmen sollte zwei zu errichtende SB-Warenhäuser mit je rund 10.000 Quadratmetern Verkaufsfläche in der Region Bremerhaven betreiben.[5][6] Das Unternehmen wurde ab den Jahren 1979/1980 von der Schaper-Gruppe allein fortgeführt, die Gruppe übernahm dabei die Anteile Hussels. Hintergrund des Rückzuges von Hussel war die Gründung einer Vertriebsgesellschaft zwischen ebendieser und der co op Zentrale AG, die ebenfalls auf den Raum Bremen und Bremerhaven ausgerichtet war.[7]

Mit einer 75-prozentigen Beteiligung im November 1986 wurde real-kauf in den folgenden Jahren Teil der Asko Deutsche Kaufhaus AG. Zum damaligen Zeitpunkt flaggten unter real-kauf 32 Standorte als SB-Warenhäuser sowie 12 weitere als Baumärkte.[8]

Im Zuge der Übernahme der Asko durch die Metro wurde real-kauf 1992 mit anderen SB-Warenhausketten verschmolzen und die Märkte in Folge auf real umgeflaggt, die Baumärkte wurden an Praktiker abgegeben.

Trivia

Im Jahr 1983 wurden real-kauf, Kafu (später Teil der Rewe Group) sowie der co op AG vom Bundeskartellamt untersagt, Waren in der Region Bremen in verschiedenen Warengruppen unter den Einkaufspreisen zu verkaufen. Hintergrund war die damals vorstehende Marktstellung, die die Unternehmen gemeinsam in Bremen hatten.[9]

Einzelnachweise

  1. 125 Jahre Schaper – RÜCKSCHAU 1879–2004. (PDF) In: ccschaper.de. Metro AG, 2004, abgerufen am 16. Januar 2022.
  2. Matthias Brosch: Tschüs Real-Kauf, willkommen Kaufland in Nienburg: Schließung am 12. April folgt die Eröffnung am 14. April. In: lokalportal.de. Abgerufen am 4. Juni 2022.
  3. Kundenverhalten im System konkurrierender Zentren. (PDF) Schriftenreihe der Geographischen Kommission im Provinzialinstitut für Westfälische Landes- und Volksforschung Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Geographische Kommission für Westfalen, 1985, abgerufen am 4. Juni 2022.
  4. Als Real-Kauf in Celle eröffnet wurde. Abgerufen am 11. Juni 2022.
  5. a b c Erich Greipl, Dieter Würl: Untersuchung zur Konzentrationsentwicklung in der Nahrungsmitteldistribution in Deutschland. (PDF) Kommission der Europäischen Gemeinschaften, November 1976, abgerufen am 4. Juni 2022.
  6. Theo Beckermann, Rainer Rau: Der Einzelhandel 1959-1985. (PDF) Abgerufen am 4. Juni 2022.
  7. Bericht des Bundeskartellamtes über seine Tätigkeit in den Jahren 1979/1980 sowie über Lage und Entwicklung auf seinem Aufgabengebiet (§ 50 GWB). (PDF) Drucksache 9/565. In: bundeskartellamt.de. Deutscher Bundestag - 9. Wahlperiode, abgerufen am 4. Juni 2022.
  8. Flächenbrand - Lässt sich die Distribution längerlebiger Gebrauchsgüter genauso rationalisieren wie die von Lebensmitteln? In: absatzwirtschaft.de. absatzwirtschaft, 1. November 1987, abgerufen am 4. Juni 2022.
  9. Bericht des Bundeskartellamtes über seine Tätigkeit in den Jahren 1983/1984 sowie über Lage und Entwicklung auf seinem Aufgabengebiet (§ 50 GWB). (PDF) Drucksache 10/3550. In: bundeskartellamt.de. Deutscher Bundestag - 10. Wahlperiode, S. 102, abgerufen am 4. Juni 2022.