Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019/Neuseeland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Juli 2022 um 10:37 Uhr durch imported>Pessottino(248766).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019:
Neuseeland
Trainer Schottland Tom Sermanni
Kapitän Ali Riley
Qualifiziert als Sieger der Ozeanienmeisterschaft 2018
Turnierergebnis Gruppenletzter
Spiele gewonnen 0
Spiele unentschieden 0
Spiele verloren 3
Tore 1:5

Dieser Artikel behandelt die neuseeländische Fußballnationalmannschaft der Frauen bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019 in Frankreich. Neuseeland nahm zum fünften Mal an der Endrunde teil, wie zuvor als amtierender Ozeanienmeister. Neuseeland schied nach drei Niederlagen wie viermal zuvor nach der Gruppenphase aus.

Qualifikation

Kurz vor der Ozeanienmeisterschaft 2018, die wie zuvor als Qualifikation für die WM-Endrunde diente, wurde der Schotte Tom Sermanni neuer Nationaltrainer der neuseeländischen Frauennationalmannschaft.[1]

Für die Meisterschaft, für die erstmals alle elf ozeanischen Verbände eine Mannschaft gemeldet hatten, war Neuseeland ebenso wie sechs andere Mannschaften automatisch qualifiziert. Der spätere Finalgegner Fidschi musste sich dagegen erst bei einem Turnier im August gegen Amerikanisch-Samoa, die Salomonen und Vanuatu qualifizieren. Für das Turnier nominierte Sermanni 23 Spielerinnen, darunter mit Grace Jale und Nadia Olla (Tor) zwei Spielerinnen ohne A-Länderspiel sowie acht Spielerinnen, die maximal fünf A-Länderspiele bestritten hatten.[2] Vier Spielerinnen hatten dagegen bereits mehr als 100 Länderspiele. Verletzungsbedingt konnten Hannah Wilkinson und Rekordtorschützin Amber Hearn nicht berücksichtigt werden. Zudem hatte Rekordnationalspielerin Abby Erceg im Mai 2018 ihre Nationalmannschaftskarriere beendet.

Die neuseeländische Mannschaft traf im ersten Spiel auf Tonga und gewann mit 11:0 – für Tonga die höchste Länderspielniederlage. Dabei erzielte die zur Halbzeit eingewechselte Debütantin Grace Jale in der 88. Minute mit ihrem ersten Länderspieltor das letzte Tor des Spiels. Im zweiten Spiel gegen die Cookinseln waren es Sarah Morton, Emma Rolston (2) und Katie Rood, die mit ihren ersten Länderspieltoren zum 6:0-Sieg beitrugen. Im letzten Gruppenspiel gegen Fidschi folgte ein 10:0-Sieg. Damit erreichten die Neuseeländerinnen als Gruppensieger das Halbfinale, wo sie auf Turniergastgeber Neukaledonien trafen. Mit 8:0 vor 1.200 Zuschauern – der höchsten Zuschauerzahl bei diesem Turnier – erreichten sie das Finale. Dabei konnte mit Paige Satchell erneut eine Spielerin ihr erstes Länderspieltor erzielen. Im Finale trafen die Neuseeländerinnen wieder auf Gruppengegner Fidschi, der erstmals überhaupt unter die besten zwei Mannschaften gelangt war und dabei im Halbfinale Papua-Neuguinea, den Finalisten der letzten Meisterschaft, mit 5:1 bezwungen hatte. Zwar erzielten die Neuseeländerinnen zwei Tore weniger als im Gruppenspiel, mit 8:0 war aber auch dieses Spiel eine einseitige Sache. Dabei erzielte Rosie White in der zweiten Minute das erste und in der 90. Minute das letzte Tor des Spiels.

Mit dem Finalsieg qualifizierte sich Neuseeland nicht nur als letzte Mannschaft für die WM-Endrunde, sondern auch als dritte Mannschaft für das Fußballturnier der Frauen bei den Olympischen Spielen 2020.[3]

Im Turnier wurden alle 23 nominierten Spielerinnen auch eingesetzt, von denen aber nur Ria Percival alle fünf Spiele mitmachte. Percival konnte im dritten Gruppenspiel mit ihrem 133. Länderspiel Abby Erceg als Rekordnationalspielerin ablösen.

Insgesamt erzielten die Neuseeländerinnen 42 Tore und profitierten zudem von einem Eigentor einer fidschianischen Spielerin im Gruppenspiel. Die meisten Tore für die neuseeländische Mannschaft erzielten Sarah Gregorius (8, die damit zusammen mit einer Spielerin aus Papua-Neuguinea auch beste Torschützin des Turniers war), Emma Rolston sowie Rosie White (je 6), Betsy Hassett und Annalie Longo (je 5). Insgesamt trafen 12 neuseeländische Spielerinnen beim Turnier ins Tor.

Gruppenspiele

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Neuseeland Neuseeland  3  3  0  0 027:000 +27 09
 2. Fidschi Fidschi  3  2  0  1 015:100  +5 06
 3. Tonga Tonga  3  1  0  2 001:230 −22 03
 4. Cookinseln Cookinseln  3  0  0  3 000:100 −10 00
19.11.2018 Nouméa Neuseeland Tonga 11:0 (8:0) Gregorius (3), White (2), Longo (2), Hassett (2), Jale (1. Länderspieltor), Percival
22.11.2018 Nouméa Neuseeland Cookinseln 06:0 (3:0) Rolston (2, erste Länderspieltore), Jale, Longo, Morton (1. Länderspieltor), Rood (1. Länderspieltor)
25.11.2018 Nouméa Fidschi Neuseeland 00:10 (0:4) Gregorius (3), Longo (2), Rood (2), Moore, Rolston; Tora (Eigentor)

Halbfinale

28.11.2018 Maré Neuseeland Neukaledonien 8:0 (7:0) Rolston (3), White (2), Bowen, Hassett, Satchell (1. Länderspieltor)

Finale

01.12.2018 Nouméa Fidschi Neuseeland 0:8 (0:4) Gregorius (2), Hassett (2), White (2), Moore, Rood

Vorbereitung

Ende Februar/Anfang März 2019 nahm Neuseeland am vom australischen Verband veranstalteten Cup of Nations mit vier WM-Teilnehmern teil. Neuseeland konnte dabei nur das Spiel gegen Argentinien (2:0) gewinnen, verlor aber gegen Australien (0:2) und Südkorea (0:2).[4] Am 5. und 9. April spielen die Neuseeländerinnen in Marbella zweimal gegen Norwegen, wovon das erste unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit 0:1 verloren und das zweite mit 1:0 gewonnen wurde.[5] Am 16. Mai verloren sie in St. Louis gegen Weltmeister USA mit 0:5, wobei Rosie White ihr 100. Länderspiel machte.[6] Am 22. Mai gewannen sie in New York gegen Mexiko mit 2:1 und am 2. Juni in Brighton gegen England mit 1:0. Die Vorbereitung wurde am 4. Juni in Cardiff mit einer 0:1-Niederlage gegen Wales abgeschlossen.[7]

Kader

Am 29. April wurde der WM-Kader benannt.[8] 17 Spielerinnen gehörten bereits zum Kader der letzten WM. Sarah Gregorius, Abby Erceg, Katie Duncan und Emma Kete waren bereits aus der Nationalmannschaft zurückgetreten, hatten aber zu Beginn der Jahres ihren Rücktritt vom Rücktritt vollzogen. Hannah Wilkinson hatte sich sechs Monate zuvor einen Kreuzbandriss zugezogen und seitdem kein Länderspiel bestritten.[9] Am 10. Juni wurde Meikayla Moore durch Nicole Stratford ersetzt, da sich Moore im Training einen Achillessehnenriss zugezogen hatte.[10]

Nr.[K 1] Spielerin Geburts-
datum
Debüt Verein[K 2] Länder-
spiele[K 3]
Länder-
spieltore[K 3]
Letzter
Einsatz
WM-Spiele, -Tore WM 2019
Sp. Tor[K 4] Gelbe Karte Gelb-Rote Karte Rote Karte
Tor
21 Victoria Esson 31.03.1991 2018 Norwegen Avaldsnes IL 004[K 5] 00 23.05.2019
01 Erin Nayler 17.04.1992 2013 Frankreich Girondins Bordeaux 065[K 5] 00 04.06.2019 3 (2011, 2015) 3
23 Nadia Olla 07.02.2000 2018 Neuseeland Western Springs AFC 001 00 28.11.2018
Abwehr
04 CJ Bott 22.04.1995 2014 Schweden Vittsjö GIK 018[K 6] 01 01.06.2019 0 (2015) 2
08 Abby Erceg 20.11.1989 2006 Vereinigte Staaten North Carolina Courage 138[K 6] 06 04.06.2019 9 (2007, 2011, 2015) 3
03 Anna Green 20.08.1990 2006 Neuseeland Miramar Rangers 075[K 6] 07 04.06.2019 3 (2011, 2015) 2 1
15 Sarah Morton 28.08.1998 2018 Neuseeland Western Springs 007 01 23.05.2019
02 Ria Percival 07.12.1989 2006 England West Ham United 142 14 04.06.2019 9 (2007, 2011, 2015) 3
07 Ali Riley (C)ein weißes C in blauem Kreis 30.10.1987 2007 England FC Chelsea 127 01 04.06.2019 9 (2007, 2011, 2015) 3
18 Stephanie Skilton 27.10.1994 2014 Neuseeland Papakura City 010[K 5] 00 23.05.2019
06 Rebekah Stott 17.06.1993 2012 Norwegen Avaldsnes IL 074 04 04.06.2019 3,1 (2015) 3
05 Nicole Stratford 01.02.1989 Neuseeland Glenfield Rovers AFC 00 00
Mittelfeld
14 Katie Bowen 15.04.1994 2011 Vereinigte Staaten Utah Royals FC 062 03 04.06.2019 5 (2011, 2015) 3
22 Olivia Chance 05.10.1993 2011 England FC Everton 015 00 04.06.2019 3
20 Daisy Cleverley 30.04.1997 2014 Vereinigte Staaten California Golden Bears 009 02 23.05.2019 0 (2015)
16 Katie Duncan 11.02.1988 2006 Neuseeland Onehunga Sports 124 01 23.05.2019 7 (2007, 2011, 2015) 1
12 Betsy Hassett 04.08.1990 2008 Island KR Reykjavík 113 13 04.06.2019 6 (2011, 2015) 3
10 Annalie Longo 01.07.1991 2006 vereinslos 117 15 04.06.2019 7 (2007, 2011, 2015) 3
19 Paige Satchell 10.04.1998 2016 Neuseeland Three Kings United 015[K 6] 01 04.06.2019 1
Angriff
11 Sarah Gregorius 06.08.1987 2010 Neuseeland Miramar Rangers 095 35 04.06.2019 6,1 (2011, 2015) 3
09 Emma Kete 01.09.1987 2007 vereinslos 052 03 04.06.2019 0 (2011, 2015) 1
13 Rosie White 06.06.1993 2009 vereinslos 103 25 04.06.2019 4 (2011, 2015) 3
17 Hannah Wilkinson 28.05.1992 2010 vereinslos 091 25 04.06.2019 6,2 (2011, 2015) 2
Trainerstab
Trainer Schottland Tom Sermanni 01.07.1954 2018 NZF 11 (1995, 2007, 2011)[K 7] 3
Anmerkungen:
  1. Nummern gemäß Kaderliste der FIFA
  2. Stand: Mai 2019
  3. a b Stand: 4. Juni 2019
  4. Ein Eigentor durch die Kamerunerin Aurella Awona.
  5. a b c Zudem ein Spiel mit NZ A Women im Dezember 2016 gegen Thailand
  6. a b c d Zudem zwei Spiele mit NZ A Women im Dezember 2016 gegen Thailand
  7. Mit Australien

Auslosung

Spielorte der Neuseeländerinnen

Für die am 8. Dezember 2018 stattgefundene Auslosung der WM-Gruppen war Neuseeland aufgrund der Platzierung in der FIFA-Weltrangliste vom 7. Dezember 2018 Topf 3 zugeteilt.[11] Die Mannschaft konnte somit erstmals bei einer WM auf Weltmeister USA, Deutschland oder Gastgeber Frankreich treffen. Dagegen war ein Gruppenspiel gegen China, gegen das bisher bei Weltmeisterschaften am häufigsten gespielt wurde nicht möglich, da auch China Topf 3 zugeordnet war.

Letztlich wurde die Mannschaft wie 2015 Kanada und Europameister Niederlande zugelost. Hinzu kam Kamerun, gegen das bisher nur in der Vorrunde der Olympischen Spiele 2012 gespielt wurde. Der 3:1-Sieg gegen die Afrikanerinnen war der erste Sieg für die Neuseeländerinnen bei einem Olympischen Fußballturnier. Gegen Kanada gab es bisher elf Spiele, von denen nur das erste 1987 gewonnen wurde (1:0), vier Spiele endeten remis, sechs Spiele wurden verloren. Das letzte Spiel zwischen beiden in der Vorrunde der letzten WM endete torlos. Gegen die Niederlande wurden nur die ersten beiden Spiele, 1981 beim Women's World Invitation Tournament (wobei für die Niederlande Zwart-Wit '28 antrat und das Spiel vom niederländischen Verband nicht gezählt wird) und beim Zypern-Cup 2009 gewonnen. Danach folgten zwei Remis (mit einer Niederlage im Elfmeterschießen) und drei Niederlagen, u. a. in der Vorrunde der letzten WM.

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Niederlande Niederlande  3  3  0  0 006:200  +4 09
 2. Kanada Kanada  3  2  0  1 004:200  +2 06
 3. Kamerun Kamerun  3  1  0  2 003:500  −2 03
 4. Neuseeland Neuseeland  3  0  0  3 001:500  −4 00
Di., 11. Juni 2019 in Le Havre
Neuseeland Neuseeland Niederlande Niederlande 0:1 (0:0)
Sa., 15. Juni 2019 in Grenoble
Kanada Kanada Neuseeland Neuseeland 2:0 (0:0)
Do., 20. Juni 2019 in Montpellier
Kamerun Kamerun Neuseeland Neuseeland 2:1 (0:0)

Einzelnachweise