Friedrich Bellingrodt

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Friedrich Bellingrodt (* 17. März 1830 in Daaden; † 9. März 1904 in Köln)[1][2] war der erste Apotheker in Oberhausen, als ehrenamtlicher Kommunalpolitiker machte er sich um die Entwicklung der Stadt Oberhausen verdient.

Leben

Friedrich Bellingrodt war der Sohn eines Landapothekers in Daaden. Nach dem Besuch einer Lateinschule begann er eine Apothekerlehre in Düren. Nach diversen beruflichen Stationen, unter anderem auch kurzzeitig als Gehilfe in der Apotheke seines Vaters, und dem zwischenzeitlich abgeleisteten Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger in der Funktion eines Militärpharmazeuten eröffnete er schließlich im Jahr 1860, noch zwei Jahre vor Gründung der Bürgermeisterei Oberhausen, die erste Apotheke auf Oberhausener Gebiet.

Ab 1864 gestaltete er – zunächst als Gemeindeverordneter, ab 1875 als ehrenamtlicher Beigeordneter und zeitweise auch als stellvertretender Bürgermeister – den Aufbau der jungen Bürgermeisterei mit. Am 20. Juni 1893 wurde ihm für diese Leistungen die Ehrenbürgerwürde der Stadt Oberhausen verliehen.

Nach 1893 setzte sich Bellingrodt zur Ruhe und verzog nach Köln, wo er ab 1898 zur Geschichte des Kölner Apothekenwesens forschte.[3] Er war Ehrenmitglied im Deutschen Apotheker-Verein und starb 1904 in Köln an einer Lungenentzündung.[1]

Literatur

  • Apotheker-Zeitung, Jahrgang 1904, Nr. 21, S. 166. (Nachruf mit biografischen Einzelheiten)
  • Dietrich Behrends: „Im Haus Steinhauer drang Musik aus allen Ritzen“. In: Oberhausen. Ein Jahrbuch. 1999. S. 39–46.

Einzelnachweise

  1. a b Apotheker-Zeitung, Jahrgang 1904, Nr. 21, S. 166.
  2. Daaden liegt am Ostrand der Region Westerwald und gehört(e) somit zur früheren preußischen Rheinprovinz und zum heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz, wurde im 19. Jahrhundert aber meist Daaden bei Siegen genannt. So erklärt sich, dass Bellingrodt nach anderen Quellen „aus dem Siegerland“ stammen soll.
  3. Bellingrodt konnte die Ergebnisse seiner Forschungen nicht mehr selbst veröffentlichen, sie wurden erst später vom Autor Alfred Schmidt ausgewertet und flossen so in dessen Publikation ein: Die Kölner Apotheken von der ältesten Zeit bis zum Ende der reichsstädtischen Verfassung, vornehmlich auf Grund des von Friedrich Bellingrodt gesammelten Materials verfasst und herausgegeben von Alfred Schmidt. Hanstein, Bonn 1918. (2. verbesserte und erweiterte Auflage 1930)