Karl Berndl

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Karl Berndl (1840 in Linz6. Februar 1895 in Augsburg) war ein österreichischer Theaterschauspieler.

Leben

Berndl, der Sohn eines österreichischen Steuerbeamten, war ursprünglich für den geistlichen Stand bestimmt. Dieses ernste Studium behagte ihm jedoch durchaus nicht, denn es zog ihn mit Gewalt zur dramatischen Kunst. In Salzburg betrat er zum ersten Mal die Bühne, war dann in Graz, Brünn und Baden bei Wien engagiert. Einen besonderen Gönner fand der Künstler an dem Vater des kunstsinnigen Kaisers Franz Josef, dem großherzigen Erzherzog Franz Karl, der sich an der Komik Berndls, namentlich während der Sommeraufführungen in Ischl, Jahre lang erfreute und mit seinen Gunstbeweisen nicht sparte.

Nach dem Tode diese hohen Herrn verließ Berndl Österreich gänzlich, nahm zuerst als Schauspieler und Regisseur Engagement in Würzburg, dann in Regensburg, und schloss sich 1885 dem Ensemble der Münchner an, bei welchem er unter Leitung Max Hofpauers Gelegenheit hatte, vier Jahre lang überaus erfolgreich als erster Charakterkomiker zu wirken.

1889 wurde der Künstler als Nachfolger Eduard Brummers an das Gärtnerplatztheater in München gerufen. Dort eröffnete sich ihm ein reiches Feld für seine Wirksamkeit und sowohl in der Posse wie in der Operette und namentlich im Volksstück, erwies er sich als musterhafter, pflichtgetreuer und außerordentlich beliebter Darsteller.

Seine anerkannte Tätigkeit an diesem Institut sollte jedoch von nicht allzu langer Dauer sein, denn gelegentlich eines gemeinsamen Gastspiels mehrerer Münchner Künstler unter der Leitung Hans Neuerts am Stadttheater Augsburg brach Berndl im ersten Akt des Volksstücks „Im Austragsstübl“ inmitten der Rede vom Schlage gerührt zusammen, nachdem er kurz zuvor noch als „Stiglschuster“ ein lustiges Schnadahüpferl unter großem Beifall gesungen, und starb nach zwei Tagen, am 6. Februar 1895 im dortigen Krankenhaus, ohne das volle Bewusstsein wieder erlangt zu haben. Mit ihm verschied ein höchst geachteter Künstler.

Seine Tochter war die Schauspielerin Emma Berndl, seine Urgroßnichte Christa Berndl.

Literatur