Eosimias

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Eosimias

Rekonstruktion von E. sinensis

Zeitliches Auftreten
Mittleres Eozän
47,8 bis 38 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Euarchonta
Primaten (Primates)
Trockennasenprimaten (Haplorrhini)
Eosimiiformes
Eosimiidae
Eosimias
Wissenschaftlicher Name
Eosimias
Beard, Qi, Dawson, Wang & Li, 1994
Arten
  • Eosimias sinensis Beard et al. 1994 (Typ)
  • Eosimias centennicus Beard et al. 1996
  • Eosimias dawsonae Beard und Wang 2004
  • Eosimias paukkaungensis (?) Takai et al. 2005

Eosimias („Affe der Morgenröte“) ist eine ausgestorbene Gattung der Säugetiere und einer der ursprünglichsten Vertreter der Affen (Anthropoidea).[1] Diese Gattung ist bisher lediglich durch verschiedene Funde von Kiefern und wenigen Beinknochen bekannt, die aus dem Mittleren Eozän von China stammen und drei verschiedenen Arten zugeschrieben werden. Eine mögliche vierte Art stammt aus Myanmar, die Zuordnung dieser Art zu Eosimias ist jedoch lediglich provisorisch[2].

Merkmale

Es handelte sich um einen kleinen Vertreter der Affen. Der Unterkiefer misst eine Länge von etwa 2,6 Zentimetern;[1] das Körpergewicht wird auf 90 bis 180 Gramm geschätzt.[3]

Wie bei anderen Vertretern der Affen waren die Schneidezähne (Incisivi) relativ klein und vertikal ausgerichtet. Die Eckzähne waren groß, die Mahlzähne (Molaren) waren dreispitzig und breit. Der Unterkiefer war relativ tief. Von fortgeschritteneren Affen unterscheidet sich Eosimias allerdings in einer Reihe von primitiven Merkmalen: So ähnelten die Mahlzähne denen der Koboldmakis, während die Schneidezähne noch nicht spatelförmig sind wie bei anderen Affen, sondern eine Zwischenform zwischen spatelförmig und spitz zulaufend darstellen.[3]

Systematik und Arten

Eosimias ist der namensgebende Vertreter der ausgestorbenen Familie Eosimiidae. Andere Vertreter dieser Familie sind Bahinia, Phenacopithecus sowie Philesomias[4]. Während die Eosimiidae von den meisten aktuellen Studien als die ursprünglichste Gruppe der Affen (Anthropoidea) betrachtet werden,[5][4] bemerken kritische Stimmen, dass die nur sehr fragmentarischen Fossilien nicht ausreichen würden, um die Verwandtschaftsbeziehungen der Gruppe sicher evaluieren zu können; so seien beispielsweise gut erhaltene Schädelfunde nötig, um die Einordnung innerhalb der Affen bestätigen zu können[3].

Bisher sind der Gattung Eosimias vier Arten zugeschrieben worden – neben der Typusart Eosimias sinensis (Beard et al. 1994) sind dies Eosimias centennicus (Beard et al. 1996), Eosimias dawsonae (Beard und Wang 2004) sowie Eosimias paukkaungensis (Takai et al. 2005)[2]. Christopher Beard und Jingwen Wang (2004) bemerken allerdings, dass die Zuordnung dieser Arten zu Eosimias aufgrund des sehr lückenhaften Fossilberichts mit einiger Unsicherheit behaftet ist – so sei es möglich, dass zukünftige Studien einige der Arten anderen Gattungen zuschreiben werden.[6] Besonders problematisch erscheint die Art Eosimias paukkaungensis – diese ist lediglich durch einen in Myanmar entdeckten Kiefer bekannt, wobei von der Bezahnung lediglich der dritte Mahlzahn erhalten geblieben ist – die Zuordnung zur Gattung Eosimias ist damit lediglich provisorisch[2].

Einzelnachweise

  1. a b T. S. Kemp: The origin and evolution of mammals. Oxford University Press, Oxford [u. a.] 2005, ISBN 0-19-850760-7, S. 271 (englisch).
  2. a b c Masanaru Takai, Chit Sein, Takehisa Tsubamoto, Naoko Egi, Maung Maung, Nobuo Shigehara: A new eosimiid from the latest middle Eocene in Pondaung, central Myanmar. In: Anthropological Science. Band 113, Nr. 1, 2005, S. 17–25 (englisch).
  3. a b c Kenneth D. Rose: The beginning of the age of mammals. Johns Hopkins Univ. Press, Baltimore 2006, ISBN 0-8018-8472-1, S. 192–193 (englisch).
  4. a b Laurent Marivaux, Pierre-Olivier Antoine, Syed Rafiqul Hassan Baqri, Mouloud Benammi, Yaowalak Chaimanee, Jean-Yves Crochet, Dario De Franceschi, Nayyer Iqbal, Jean-Jacques Jaeger, Grégoire Métais, Ghazala Roohi, Jean-Loup Welcomme: Anthropoid Primates from the Oligocene of Pakistan (Bugti Hills): Data on Early Anthropoid Evolution and Biogeography. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. Band 102, Nr. 24, 14. Mai 2005, S. 8436–8441, doi:10.1073/pnas.0503469102 (englisch, pnas.org).
  5. Eosimiidae. In: The Paleobiology Database. Abgerufen am 18. Mai 2012.
  6. K.Christopher Beard, Jingwen Wang: The eosimiid primates (Anthropoidea) of the Heti Formation, Yuanqu Basin, Shanxi and Henan Provinces, People's Republic of China. In: Journal of Human Evolution. Band 46, Nr. 4, März 2004, S. 401–432, hier S. 403–405, doi:10.1016/j.jhevol.2004.01.002 (englisch, ukpmc.ac.uk).