Wolfgang Zwickel

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Wolfgang Zwickel (* 8. März 1957 in München) ist ein deutscher evangelischer Theologe und Professor für Altes Testament und Biblische Archäologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Leben

Seine Studien der Evangelischen Theologie, Ägyptologie, Altorientalistik sowie Vor- und Frühgeschichte in München und Tübingen schloss Zwickel 1983 mit dem Examen in Evangelischer Theologie ab. Nach Mitarbeit an diversen Forschungsprojekten auf dem Gebiet der Biblischen Archäologie folgte 1986 eine Tätigkeit als Assistent für Altes Testament am Lehrstuhl von Martin Metzger in Kiel. 1988 promovierte er mit einer Studie über die Räucheropfer des Alten Testaments. 1992 schloss sich die Habilitation an. Die Habilitationsschrift untersuchte den Tempelkult in Kanaan und Israel.

Ab dem Jahr 1996 absolvierte er sein Vikariat in der Evangelischen Kirche von Westfalen. Aus diesem Grund erfolgt auch die Umhabilitation nach Bochum. In dieser Zeit übernahm Zwickel Lehraufträge an der Pädagogischen Hochschule Kiel, der Universität Hamburg und der Universität Osnabrück. Seit 1998 ist er ordentlicher Professor für Altes Testament und Biblische Archäologie an der Universität Mainz. Wolfgang Zwickel hat drei Kinder.

Forschungsschwerpunkte

Zu den Forschungsschwerpunkten Zwickels gehört vor allem die Geschichte Israels, insbesondere die vorstaatliche und frühe Königszeit (Saul, David, Salomo). Methodisch steht hierbei die Biblische Archäologie und die historische Topographie im Zentrum seiner Arbeit. Als einer von vier Projektleitern betreut er die Ausgrabung der Ortslage „Kinneret“ am See Genezareth.

Neben seiner akademischen Arbeit setzt Zwickel einen weiteren Schwerpunkt in der Vermittlung historischer und theologischer Erkenntnisse in Schulen und Gemeinden. Hierzu zählt insbesondere sein Engagement für das „Bibelhaus“ am Frankfurter Museumsufer.

Aktuelle Forschungsprojekte

  • Grabungsprojekt an der Ortslage „Kinneret“ (Tel Kinrot) (Kooperation der Universitäten Bern, Helsinki, Leiden, Mainz)
  • Herausgeber von „Orte und Landschaften der Bibel Band III: Der Norden“, Neubearbeitung von OLB I
  • Publikation der Kultgeräte einer Favissa in Yavne (zusammen mit Raz Kletter, Universität Helsinki, und Irit Ziffer, Eretz Israel Museum Tel Aviv)
  • Publikation der Ausgrabungen von Diethelm Conrad in Tel Akko (zusammen mit Martin Peilstöcker)
  • Mitarbeit an den Grabungen in Jaffa

Schriften (Auswahl)

  • Räucherkult und Räuchergeräte. Exegetische und archäologische Studien zum Räucheropfer im Alten Testament (= Orbis biblicus et orientalis. 97). Universitäts-Verlag u. a., Freiburg (Schweiz) u. a. 1990, ISBN 3-7278-0671-0 (Zugleich: Kiel, Universität, Dissertation, 1988/1989).
  • Der Tempelkult in Kanaan und Israel. Studien zur Kultgeschichte Palästinas von der Mittelbronzezeit bis zum Untergang Judas (= Forschungen zum Alten Testament. 10). Mohr, Tübingen 1994, ISBN 3-16-146218-1 (Zugleich: Kiel, Universität, Habilitations-Schrift, 1993).
  • Die Welt des Alten und Neuen Testaments. Ein Sach- und Arbeitsbuch. Calwer-Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-7668-3412-6.
  • Der salomonische Tempel (= Kulturgeschichte der Antiken Welt. Bd. 83). von Zabern, Mainz 1999, ISBN 3-8053-2466-9 (Nachdruck: Hartmut Spenner, Kamen 2011, ISBN 978-3-89991-115-2).
  • Calwer Bibelatlas. Calwer-Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-7668-3702-8 (3. Auflage. ebenda 2011, ISBN 978-3-7668-3702-8).
  • Einführung in die biblische Landes- und Altertumskunde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002, ISBN 3-534-15084-8.
  • Frauenalltag im biblischen Israel. Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2005, ISBN 3-460-25274-X.
  • Das Heilige Land. Geschichte und Archäologie (= Beck'sche Reihe 2459 C. H. Beck Wissen) C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59101-3.
  • mit Michael Tilly: Religionsgeschichte Israels. Von der Vorzeit bis zu den Anfängen des Christentums. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-15927-7.
  • als Herausgeber mit Renate Egger-Wenzel und Michael Ernst: Herders Neuer Bibelatlas. Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 2013, ISBN 978-3-451-32350-8.

Weblinks