Böhne (Edertal)

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Böhne
Gemeinde Edertal
Koordinaten: 51° 11′ 55″ N, 9° 7′ 45″ O
Höhe: 294 (272–317) m ü. NHN
Fläche: 7,19 km²[1]
Einwohner: 206 (1. Feb. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 29 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 34549
Vorwahl: 05623

Böhne ist der nördlichste Ortsteil der Gemeinde Edertal im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Geographische Lage

Böhne liegt im Netzehügelland etwa 4,5 km nördlich von Giflitz, dem Verwaltungssitz der Gemeinde Edertal. Östlich vorbei des auf etwa 800 m Länge in Nord-Süd-Richtung angelegten Straßendorfs fließt in gleicher Richtung der Eder-Zufluss Böhner Bach (Kißbach). Nordwestlich liegt der 400 m hohe Sengelsberg. Durch das Dorf führt die Kreisstraße 26 (Netze–Böhne–Bergheim). Nahe befinden sich der Naturpark Habichtswald im Nordosten und der Naturpark Kellerwald-Edersee im Südwesten mit dem Edersee.

Geschichte

Von den Anfängen bis zur Gebietsreform in Hessen

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Böhne erfolgte im Jahr 1237 unter dem Namen Bone in einer Waldecker Urkunde.[1] Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Boine (1259), Boyne (1295) und Böhne (1733).

Gebietsreform

Die bis dahin selbständige Gemeinde Böhne fusionierte am 31. Dezember 1971 im Zuge der Gebietsreform in Hessen mit anderen Gemeinden des Edertales freiwillig zur Großgemeinde Edertal.[3][4] Für Böhne, wie für alle ehemaligen Gemeinden von Edertal, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Böhne lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Böhne 240 Einwohner. Darunter waren 3 (1,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 48 Einwohner unter 18 Jahren, 78 waren zwischen 18 und 49, 51 zwischen 50 und 64 und 63 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 93 Haushalten. Davon waren 27 Singlehaushalte, 24 Paare ohne Kinder und 36 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 30 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 45 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[7]

Einwohnerzahlen

  • 1541: 30 Häuser
  • 1620: 36 Häuser
  • 1650: 16 Häuser
  • 1738: 39 Häuser
  • 1770: 46 Häuser, 291 Einwohner
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
Böhne: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
  
291
1800
  
?
1834
  
340
1840
  
313
1846
  
353
1852
  
339
1858
  
327
1864
  
324
1871
  
297
1875
  
274
1885
  
286
1895
  
276
1905
  
286
1910
  
284
1925
  
282
1939
  
311
1946
  
448
1950
  
416
1956
  
297
1961
  
290
1967
  
310
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
240
2015
  
216
2020
  
206
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Edertal[2]; Zensus 2011[7]

Religionszugehörigkeit

• 1895: 275 evangelische (= 99,64 %), ein jüdischer (= 0,36 %) Einwohner[1]
• 1961: 267 evangelische (= 92,07 %), 59 katholische (= 7,93 %) Einwohner[1]

Kirche und Dorfgemeinschaftshaus

Im Ortsmittelpunkt steht die kleine Dorfkirche, die 1377 urkundlich erwähnt wird und in ihrer Frühzeit nach Osten hin erweitert wurde. Nachdem der aus Fritzlar stammende und von dort verwiesene Reformator Johann Hefentreger am 17. Juni 1526 in Waldeck erstmals Gottes Wort nach Luthers Lehren gepredigt hatte und danach die Reformation in der Grafschaft Waldeck eingeführt wurde, wurde auch Böhne evangelisch. Im Besitz der Kirche befindet sich noch ein altes Abendmahls- und Taufgerät, die Vasa Sacra (Heilige Geräte) aus dem 17. Jahrhundert. Das große Kruzifix, vermutlich aus demselben Jahrhundert stammend, mit ausgeprägt gestalteter Jesusfigur, nimmt viel Raum in der Kirche ein.

In Böhne gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Kirchen im Waldecker Land (Serie der HNA, Waldeckische Allgemeine)

Weblinks

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Wildungen) und Verwaltung.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Böhne, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 5. April 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Gemeinde Edertal, abgerufen im November 2020.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 6. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 408.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 123 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Edertal, abgerufen im November 2020.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  7. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 46 und 102;.