Echinokokkose

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Klassifikation nach ICD-10
B67 Echinokokkose
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Echinokokkuszyste
Echinokokkuszyste (Hydatide) in der Leber mit typischer Kapsel (Perizyste) und im rechten Unterlappen der Lunge.

Als Echinokokkose bezeichnet man in der Human- und Veterinärmedizin eine Zoonose, die durch die Infektion mit einem Bandwurm der Gattung Echinococcus hervorgerufen wird.

Im Hauptwirt, verschiedenen Raubtieren, leben die Erreger als Darmparasiten, wobei sie dem Tier selbst nur geringfügig schaden, so dass es zu einer hohen Wurmlast kommen kann. Im Zwischenwirt kommt es zur Bildung von Hydatiden durch das Finnenstadium, die das Tier stark schwächen, so dass es bald erbeutet wird oder der Infektion erliegt und so von Carnivoren, Allesfressern und Aasfressern verzehrt werden kann, welche dabei die Protoscolices aufnehmen. Echinokokken sind in verschiedenen Arten weltweit verbreitet.[1]

Echinokokkose bezeichnet folgende Erkrankungen:

Echinokokken-Infektionen von Tieren unterliegen in Deutschland der Meldepflicht.[4]

Die Behandlung der Wahl ist die chirurgische Entfernung des Parasitengewebes, die medikamentöse (antihelminthische) Therapie beim Menschen erfolgt (bei Befall mit E. granulosus oder E. multilocularis) meist mit Albendazol.[5]

Nach dem Recht Sachsens besteht eine namentliche Meldepflicht bezüglich Erkrankung und Tod an Echinokokkose.[6]

Weblinks

Wiktionary: Echinokokkose – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Überblick Alveoläre und zystische Echinokokkose in Deutschland.
  2. a b Erwin Kuntz, Hans-Dieter Kuntz: Parasitic infections and the liver. In: Erwin Kuntz, Hans-Dieter Kuntz: Hepatology. Principles and Practice. 2nd Edition. History, Morphology, Biochemistry, Diagnostics, Clinic, Therapy. Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 2006, ISBN 978-3-540-28976-0, S. 485–504.
  3. Dennis Tappe, August Stich, Matthias Frosch: Emergence of Polycystic Neotropical Echinococcosiss. In: Emerging Infectious Diseases, Band 14, Nr. 2, 2008, S. 292–297, PMC 2600197 (freier Volltext).
  4. Anlage zu § 1 der Verordnung über meldepflichtige Tierkrankheiten (TKrMeldpflV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. Februar 2011 (BGBl. I S. 252), zuletzt geändert durch Artikel 381 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474)
  5. Marianne Abele-Horn: Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten. Unter Mitarbeit von Werner Heinz, Hartwig Klinker, Johann Schurz und August Stich, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Peter Wiehl, Marburg 2009, ISBN 978-3-927219-14-4, S. 199 f.
  6. Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz über die Erweiterung der Meldepflicht für übertragbare Krankheiten und Krankheitserreger nach dem Infektionsschutzgesetz. Vollzitat: Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz über die Erweiterung der Meldepflicht für übertragbare Krankheiten und Krankheitserreger nach dem Infektionsschutzgesetz vom 3. Juni 2002 (SächsGVBl. S. 187), die zuletzt durch die Verordnung vom 9. November 2012 (SächsGVBl. S. 698) geändert worden ist. In: revosax.sachsen.de. Abgerufen am 16. November 2020 (Fassung gültig ab: 16. Dezember 2012).