Anika Decker
Anika Decker (* 1. August 1975 in Marburg) ist eine deutsche Autorin, Drehbuchautorin und Regisseurin.
Leben
Decker wuchs in Stadtallendorf und Marburg auf. Nach dem Abitur begann sie zunächst ein Studium der Literaturwissenschaften in München, das sie jedoch wenig später zugunsten der Film- und Fernsehbranche abbrach. Während der folgenden Jahre arbeitete sie in diversen Filmjobs und zuletzt als Dramaturgin und Junior-Producerin bei einer Kinofilm-Produktionsfirma. Danach absolvierte sie eine Producer-Ausbildung in Köln und arbeitete währenddessen unter anderem für das Show-Format Big Brother und die TV-Serie Tessa – Leben für die Liebe. Des Weiteren war Decker als Kolumnistin für ein Skateboard-Magazin tätig.
Gemeinsam mit Schauspieler Til Schweiger schrieb sie die Drehbücher zu Keinohrhasen (2007) und der Fortsetzung Zweiohrküken. 2011 erschien Detlev Bucks Rubbeldiekatz, zu dem sie das Drehbuch verfasste.
2015 gab sie mit der Komödie Traumfrauen ihr Debüt als Regisseurin. Der Film konnte etwa 1,7 Mio. Zuschauer in die Kinos locken[1] und 13,4 Millionen Euro einspielen.[2] 2017 folgte mit High Society Deckers zweite Regiearbeit. Bei beiden Filmen war Decker nicht nur als Regisseurin und Drehbuchautorin verantwortlich, sondern trat mit ihrem Bruder Jan Decker auch als Co-Produzentin der Filme in Erscheinung. Anika Decker arbeitete ab Juli 2018 für drei Jahre exklusiv für die Constantin Film.[3]
2019 veröffentlichte Decker mit Wir von der anderen Seite ihren ersten Roman, der zum Teil autobiografisch ist und Deckers eigene Erfahrungen erzählt, die sie nach einem künstlichen Koma machte. Decker wurde 2010 aufgrund einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung nach einer Nierenbeckenentzündung ins künstliche Koma gelegt, wodurch eigene Erfahrungen in den Roman eingearbeitet wurden.[4]
Ende Oktober 2020 gab es ein Urteil des Berliner Kammergerichtes zur Klage Deckers gegen die Produktionsfirma und Rechteinhaberin der Filme Keinohrhasen und Zweiohrküken, Til Schweigers Barefoot Films, sowie gegen den Filmkonzern Warner Bros. Aufgrund des Urteils müssen Warner Bros. und Barefoot Films die Einnahmen der beiden Filme offenlegen.[5] Bei der mündlichen Verhandlung vom Februar 2022 am Berliner Kammergericht haben Produktionsfirma und der Verleih ihre Berufung gegen ein Urteil des Landgerichts aus dem Jahr 2020 zurückgezogen, wodurch dieses, in dem der Drehbuchautorin ein Auskunftsrecht gewährt wurde, Rechtskraft erlangte.[6]
Decker lebt mit ihrem Ehemann in Berlin.[7]
Filmografie (Auswahl)
Drehbuch
- 2007: Keinohrhasen
- 2009: Zweiohrküken
- 2011: Rubbeldiekatz
- 2015: Traumfrauen
- 2016: SMS für Dich
- 2017: High Society
- 2022: Liebesdings
Regie
- 2015: Traumfrauen
- 2017: High Society
- 2022: Liebesdings
Romane
- Wir von der anderen Seite, Ullstein, Berlin 2019, ISBN 978-3-550-20037-3.
Weblinks
- Anika Decker in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Filmhitliste: Jahresliste (deutsch) 2015. In: Filmförderungsanstalt. FFA.de. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Warner Home Video Germany > Traumfrauen. In: Blickpunkt:Film. Mediabiz.de. Abgerufen am 21. Januar 2017.
- ↑ Jochen Müller: Anika Decker arbeitet exklusiv für Constantin Film, Blickpunkt:Film, 12. März 2018, abgerufen am 28. Juli 2019
- ↑ Erst Blutvergiftung, dann Koma: So kämpfte sich Star-Autorin Anika Decker zurück ins Leben, abgerufen am 28. Juli 2019
- ↑ Pleite für Til Schweiger im „Keinohrhasen“-Prozess: Gericht gibt Autorin recht, focus.de, abgerufen am 28. November 2020
- ↑ Drehbuchautorin erhält Auskunft über Einnahmen. Spiegel Online, 16. Februar 2022
- ↑ Christian Mayer: Anika Decker: „Elyas M’Barek hat es geliebt, eine Klitoris zu sein“. In: Süddeutsche Zeitung. 8. Juli 2022, abgerufen am 8. Juli 2022.
Personendaten | |
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NAME | Decker, Anika |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Drehbuchautorin und Regisseurin |
GEBURTSDATUM | 1. August 1975 |
GEBURTSORT | Marburg, Deutschland |