Hak Ja Han

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Hak Ja Han (rechts) mit ihrem Ehemann Sun Myung Moon
Hak Ja Han (rechts) mit ihrem Ehemann Sun Myung Moon

Koreanische Schreibweise
Hangeul 한학자
Hanja 韓鶴子
Revidierte
Romanisierung
Han Hak-ja
McCune-
Reischauer
Han Hakcha

Hak Ja Han (* 6. Januar 1943[1]) ist seit dem Tod ihres Ehemanns Sun Myung Moon eine der Vorsitzenden der sogenannten Vereinigungskirche, welche wegen ihres totalitären Charakters auch als Moon-Sekte bezeichnet wird.[2]

Leben

Han wurde im April 1960 mit 17 Jahren an den 23 Jahre älteren Moon verheiratet. Aus der Ehe gingen vierzehn Kinder hervor.

Die internationalen Organisationen der Vereinigungskirche wurden 1994 unter der sogenannten The Family Federation for World Peace and Unification zusammengefasst und Han als deren Präsidentin eingesetzt. Im Jahr 2000 wurde Han von Moon zur sogenannten True Mother ernannt. Damit wurde sie in der spirituellen Hierarchie auf dieselbe Ebene wie Moon selbst gestellt, der sich True Father nennen ließ. Mit diesem Schritt fiel Han eine zentrale Führungsrolle in der Organisation zu.[3]

Die Massenhochzeiten, für welche die Vereinigungskirche seit den 1960er Jahren bekannt ist, werden seit Moons Tod von Hak Ja Han geleitet.[4][5] Sie ist somit in den Augen ihrer Anhänger die neue spirituelle Führerin der Vereinigungskirche.[6]

Kritik

Von 1995 bis 2007 bestand ein Einreiseverbot des deutschen Bundesinnenministeriums für Hak Ja Han und ihren Ehemann, das damit begründet war, dass die Vereinigungsbewegung zu den Jugendsekten und Psychogruppen gehöre, deren Aktivitäten junge Menschen gefährden könnten.

Im November 2006 wurde diese Verfügung vom Bundesverfassungsgericht aus Gründen der Religionsfreiheit aufgehoben und an das Oberverwaltungsgericht (OVG) Rheinland-Pfalz zurückverwiesen. Das OVG hob das Einreiseverbot im Mai 2007 auf, weil nur erhebliche Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung oder für die nationale Sicherheit solche Einreiseverbote begründen könnten.[7]

Einzelnachweise

  1. James R. Lewis, Jesper Aagaard Petersen: Controversial New Religions. 1. Auflage. Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 978-0-19-515682-9, S. 44 (englisch).
  2. Warum Moons Bewegung auch Sekte genannt wird. In: nzz.ch. Neue Zürcher Zeitung, 3. September 2012, abgerufen am 17. September 2019.
  3. Douglas E. Cowan, David G. Bromley: Cults and New Religions: A Brief History. Hrsg.: John Wiley & Sons (= Blackwell Brief Histories of Religion Series). 1. Auflage. Blackwell Publishing, Chichester 2007, ISBN 978-1-4051-6128-2, S. 80–92 (englisch).
  4. Moon-Sekte feiert wieder Massenhochzeit | NZZ. 20. Februar 2016, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 17. September 2019]).
  5. Arrangiert und jungfräulich: In Südkorea feierte die Moon-Sekte erneut eine Massenhochzeit. In: Aargauer Zeitung. 27. August 2018, abgerufen am 17. September 2019.
  6. Südkorea: Mun-Sekte feiert wieder Massenhochzeit. In: Spiegel Online. 17. Februar 2013 (spiegel.de [abgerufen am 17. September 2019]).
  7. Gründer der Mun-Sekte darf einreisen. In: focus.de. Focus Online, 12. November 2013, abgerufen am 17. September 2019.