Gunnar Cynybulk

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Gunnar Cynybulk (geboren 1970) ist ein deutscher Verleger und Schriftsteller.

Leben

Gunnar Cynybulk wuchs in Leipzig auf. Mit vierzehn Jahren verließ er die DDR und zog nach Bayern. Er studierte Literatur, Geschichte und Philosophie an der FU Berlin. Seit 1999 arbeitete er als Verlagslektor und Programmmacher im Aufbau Verlag. Er entdeckte und förderte u. a. deutschsprachige Schriftsteller wie Bov Bjerg, Sabrina Janesch, Monika Zeiner, Philipp Winkler oder Verena Boos. Anfang 2014 übernahm er mit Reinhard Rohn die verlegerische Geschäftsführung des Aufbau-Verlags.[1]

Im Jahr 2014 wurde sein erster Roman Das halbe Haus veröffentlicht. Auf der Lit.Cologne 2014 erhielt er für das Debüt den Silberschweinpreis.

Im Oktober 2017 wurde Cynybulk der verlegerische Geschäftsführer der Ullstein Buchverlage.[2] Im Mai 2019 gab er bekannt, dass er seine Tätigkeit im Sommer des Jahres auf eigenen Wunsch aufgeben werde.[3]

Im November 2020 gab Cynybulk die Gründung des unabhängigen Kanon Verlags[4] in Berlin bekannt. Mit einem Kreis von Gesellschafterinnen und Gesellschaftern[5], darunter der Schriftsteller Bov Bjerg[6], sollen dort im Jahr „zehn handverlesene Bücher erscheinen, ungewöhnliche Sachbücher wie mutige Literatur. Alle Bücher zeichnen sich durch ihr großes Potenzial und ihre erzählerische wie gestalterische Qualität aus“. Das erste Programm von Kanon kommt im zweiten Halbjahr 2021 in die Läden;[7] Spitzentitel: Katharina Volckmers[8] auf Englisch geschriebener Roman Der Termin.[9] Der erste Bestseller des Verlags war Band 1 der nachgelassenen Tagebücher von Manfred Krug mit dem Titel "Ich sammle mein Leben zusammen. Tagebücher 1996 - 1997".[10]

Als im Frühjahr 2022 zum dritten Mal in Folge die Leipziger Buchmesse abgesagt wurde, initiierte und organisierte Cynybulk gemeinsam mit dem Verleger Leif Greinus[11] die buchmesse_popup.[12] Über 60 unabhängige Verlage stellten vom 18.–20. März 2022 ihre Frühjahrsnovitäten 10.000 Besucherinnen und Besuchern vor.[13] In über 70 Lesungen[14] konnten sich Autorinnen und Autoren wie Tomer Gardi, Fatma Aydemir oder Joshua Cohen ihrem Publikum präsentieren. Branche,[15] Presse[16][17][18] und Politik[19] waren voll des Lobs.

Cynybulk ist Gründungsmitglied des PEN Berlin.[20]

Werke

  • Das halbe Haus. Roman. DuMont Verlag, Köln 2014 ISBN 9783832197230
  • "Geschichte ist ein Entwurf" : der Umgang mit der Vergangenheit in Uwe Johnsons "Jahrestagen". Berlin, Freie Univ., Magisterarbeit, 1997

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Neue Leitung für Aufbau-Verlag ab sofort im Amt, in: Die Welt, 7. Februar 2014
  2. Gunnar Cynybulk wird Ullstein-Verleger, boersenblatt.net, 6. September 2017, abgerufen am 6. September 2017
  3. Gunnar Cynybulk verlässt Ullstein, Barbara Laugwitz übernimmt, boersenblatt.net, 10. Mai 2019, abgerufen am 14. Mai 2019
  4. Gunnar Cynybulk gründet Kanon Verlag | BuchMarkt. 20. November 2020, abgerufen am 12. Dezember 2020 (deutsch).
  5. Berliner Zeitung: „Bücher sind nicht wie Blumenkohl“. Abgerufen am 12. Dezember 2020 (deutsch).
  6. Bov Bjerg | start. Abgerufen am 12. Dezember 2020.
  7. Gunnar Cynybulk gründet Kanon Verlag | BuchMarkt. 20. November 2020, abgerufen am 12. Dezember 2020 (deutsch).
  8. R. L. Goldberg: Ice Pick: An Interview with Katharina Volckmer. In: The Paris Review. 7. Oktober 2020, abgerufen am 12. Dezember 2020 (englisch).
  9. Gunnar Cynybulk und Birgit Schmitz gründen neue Verlage. Abgerufen am 12. Dezember 2020.
  10. Manfred Krug - Ich sammle mein Leben zusammen. In: Kanon Verlag. Abgerufen am 22. Mai 2022 (deutsch).
  11. deutschlandfunk.de: Alternativ-Messe „Popup“ eine Leistung kleiner Verlage. Abgerufen am 22. Mai 2022.
  12. buchmesse_popup Leipzig 2022. Abgerufen am 22. Mai 2022 (deutsch).
  13. WELT: 10.000 Besucher bei Buchmesse Pop Up in Leipzig. In: DIE WELT. 20. März 2022 (welt.de [abgerufen am 22. Mai 2022]).
  14. Programm. In: buchmesse_popup. Abgerufen am 22. Mai 2022 (deutsch).
  15. "Die Branche ist solidarischer, als man denkt". Abgerufen am 22. Mai 2022.
  16. Dirk Knipphals: Fazit zur Leipziger Pop-up-Buchmesse: Gelungene Selbstbehauptung. In: Die Tageszeitung: taz. 20. März 2022, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 22. Mai 2022]).
  17. David Hugendick: Buchmesse in Leipzig: Pop-up-Irritationen. In: Die Zeit. 19. März 2022, abgerufen am 22. Mai 2022.
  18. Kia Vahland: Leipziger Buchmesse: Wie die Kultur Corona überlebt. Abgerufen am 22. Mai 2022.
  19. NDR: Claudia Roth: Leipziger Buchmesse ist "unverzichtbarer Treffpunkt". Abgerufen am 22. Mai 2022.
  20. Mitgründer:innen. Abgerufen am 14. Juli 2022.