Fischer-Base

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Strukturformel
Strukturformel der Fischer-Base
Allgemeines
Name Fischer-Base
Andere Namen
  • 1,3,3-Trimethyl-2-methylenindolin
  • 2,3-Dihydro-1,3,3-trimethyl-2-methylen-1H-indol
Summenformel C12H15N
Kurzbeschreibung

rote Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 118-12-7
EG-Nummer 204-235-1
ECHA-InfoCard 100.003.851
PubChem 8351
ChemSpider 8048
Eigenschaften
Molare Masse 173,25 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,979 g·cm−3[1]

Siedepunkt

248 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​400
P: 273​‐​301+312+330 [1]
Toxikologische Daten

56 mg·kg−1 (LD50Mausi.v.)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Die Fischer-Base (Trivialname, systematisch 1,3,3-Trimethyl-2-methylenindolin) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Indoline. Die Darstellung durch Methylierung von 2-Methylindol wurde 1887 durch Emil Fischer beschrieben, der jedoch annahm, dass es sich dabei um ein Trimethyldihydrochinolin handelt.[2][3] Die korrekte Struktur wurde 1898 unabhängig voneinander von Giuseppe Plancher und Karl Brunner publiziert.[4][5]

Die Fischer-Base wird als Startmaterial für die Herstellung von Farbstoffen eingesetzt.[6]

Synthese

Die Synthese der Fischer-Base erfolgt in einer Fischer-Indol-Synthese durch die Kondensation von 3-Methylbutanon 1 und Phenylhydrazin 2 in alkoholischem Zinkchlorid. Das Phenylhydrazon 3 wird unter Abspaltung von Ammoniak zum 2,3,3-Trimethylindolenin 4 cyclisiert. Die Methylierung mit Dimethylsulfat 5 führt zu dem 1,2,3,3-Tetramethyl-3H-indolium-Salz 6, das unter basischen Bedingungen in die Fischer-Base 7 übergeht.[6] Die Methylierung des indolischen Stickstoffatoms wurde in der Originalliteratur mittels Methyliodid durchgeführt.

Synthese der Fischer-Base aus 3-Methylbutanon und Phenylhydrazin (Fischersche Indolsynthese)

Anwendung

Die Fischer-Base ist ein Ausgangsstoff bei der Herstellung verschiedener Methinfarbstoffe, beispielsweise Basic Yellow 28.[7]

Struktur von Basic Yellow 28

Die doppelte Methylsubstitution in der 3-Position des Indolkörpers der Fischer-Base sorgt in den Polymethin-Farbstoffen für Stabilität, da hierdurch die üblicherweise herrschende Nucleophilie dieser Position blockiert ist. Dies ist auch notwendig, um die Regioselektivität bei der Herstellung der Polymethin-Farbstoffe zu gewährleisten, da die Methinketten hier in Form eines elektrophilen synthetischen Äquivalenz wie etwa vinylogen Ameisensäureestern eingebracht werden.[6]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Datenblatt 1,3,3-Trimethyl-2-methylen-indolin bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 9. Juli 2021 (PDF).
  2. a b c
  3. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Basic Yellow 28: CAS-Nummer: 54060-92-3, EG-Nummer: 258-946-7, ECHA-InfoCard: 100.053.570, PubChem: 9570625, ChemSpider: 7845092, Wikidata: Q27254755.