Burg Gaillenreuth
Burg Gaillenreuth | ||
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Vorburg und, im Hintergrund, der Wohnturm | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Ebermannstadt-Burggaillenreuth | |
Entstehungszeit | erste Erwähnung 1122 | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Wohnturm, Mauerreste | |
Ständische Stellung | Klerikale, Adel | |
Geographische Lage | 49° 47′ N, 11° 17′ O | |
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Die Burg Gaillenreuth befindet sich hoch über der Wiesent am westlichen oberen Talrand in der Ortschaft Burggaillenreuth. Der Ort gehört zur Stadt Ebermannstadt im Landkreis Forchheim in Bayern. Vorhanden ist nur noch der südliche Teil der Höhenburg. Neben Teilen der Vorburg steht noch ein Wohnturm aus der Zeit nach 1632.
Geschichte
Die Burg zählt zu den sechs Burgen, die der Bamberger Bischof Otto I. von Mistelbach (1102–1139) im Jahre 1122 für das Hochstift Bamberg erwarb. Über die Vorbesitzer bzw. Erbauer der Burg ist nichts bekannt.
Die nächste urkundliche Erwähnung der Burg stammt aus einem Nachtrag zum Rechtsbuch des Bamberger Bischofs Friedrich von Hohenlohe (1342–1352). Danach zahlte der Bamberger Bischof Leopold III. von Bebenburg (1353–1363) 100 Pfund Heller an Konrad von Egloffstein zur Erhaltung der Burg. Zwischen 1353 und 1359 scheint die Burg als bischöfliches Lehen vollständig in den Besitz der Herren von Egloffstein gekommen zu sein, wobei im Laufe der Zeit ein Teil der Burg in ihr Eigentum überging.
1382 war die Burg ein Raubritternest: Fritz von Streitberg der Junge hatte 33 'Herren' mit Spießen und 60 Mann gewappnetes Fußvolk aus der Rhön und aus dem Grabfeld rekrutiert, um seinen Onkel Georg Haller von Nürnberg zu schädigen. Am Montag in der Früh, den 27. Oktober 1382 überfielen sie drei Dörfer bei Gräfenberg und raubten Vieh, Pferde und was sie fanden und führten 14 seiner Hintersassen auf die Veste „Gaylenrewt“ in Gefangenschaft.[1] Die Burg hat aber nichts mit dem 1381 hingerichteten Raubritter Eppelein von Gailingen zu tun.
1522 trug Konrad XI. von Egloffstein den freieigenen Teil der Burg dem Bamberger Bischof Georg III. von Limpurg (1505–1522) zum Lehen auf. 1525 wurde die Burg im Bauernkrieg niedergebrannt, jedoch von Konz von Egloffstein wieder aufgebaut. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie am 8. Juli 1632 durch kroatische Truppen zerstört. Der Zeitpunkt des Wiederaufbaus ist nicht bekannt. Jedoch ist davon auszugehen, dass nur der südliche Teil wiederaufgebaut wurde. 1638 lösten die Herren von Egloffstein die Burg durch Tausch aus dem bischöflichen Lehnsverband. Die Burggaillenreuther Linie der Herren von Egloffstein starb 1682 mit Hans Philipp II. von Egloffstein aus.
1684 verkauften die Herren von Egloffstein ihren freieigenen Anteil an der Burg an Freiherr Karl Friedrich Voit von Rieneck. 1810 erwarb Anton Joseph Freiherr Horneck von Weinheim die Burg. Im Jahre 1847 wurde sie als baufällig bezeichnet. 1848 erfolgte der Abbruch der hinteren Kemenate. Eine Renovierung der noch vorhandenen Gebäude erfolgte um diese Zeit durch August Horneck von Weinheim. Die Burg befindet sich in Privatbesitz, wird für Veranstaltungen genutzt und beherbergt einen Biergarten.
Literatur
- Hellmut Kunstmann: Die Burgen der südwestlichen Fränkischen Schweiz 2. Auflage, Kommissionsverlag Degener & Co, Neustadt an der Aisch 1990, S. 16–33.
- Gustav Voit, Walter Rüfer: Eine Burgenreise durch die Fränkische Schweiz – Auf den Spuren des Zeichners A. F. Thomas Ostertag, 2. Auflage, Verlag Palm & Enke, Erlangen 1991, ISBN 3-7896-0064-4, S. 55–58.
- Toni Eckert, Susanne Fischer, Renate Freitag, Rainer Hofmann, Walter Tausendpfund: Die Burgen der Fränkischen Schweiz – Ein Kulturführer. Gürtler Druck, Forchheim o. J., ISBN 3-9803276-5-5, S. 35–39.
Weblinks
- Historische Rekonstruktionszeichnung aus Burgrekonstruktion.de
- Mehr Fotos und Geschichte von Burg Gaillenreuth bei Foracheim
- Geschichte auf burgenwelt.org
Einzelnachweise
- ↑ Werner Schultheiß: Die Acht-, Verbots- und Fehdebücher Nürnbergs von 1285-1400, Nürnberg 1960, S. 137–141.