Margarete Zabe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Juli 2022 um 15:03 Uhr durch imported>Wandelndes Lexikon(3631112) (Link zur Nationalität in Einleitung).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Grete-Zabe-Weg in Hamburg-Barmbek in der Nähe der S-Bahn-Station Friedrichsberg

Margarete Marie „Grete“ Zabe, geborene Margarete Tischkowsi (* 18. März 1877 in Danzig; † 1. Dezember 1963 in Hamburg) war eine deutsche Politikerin der SPD und Mitglied der Hamburger Bürgerschaft während der Weimarer Republik.

Leben und Politik

Zabe besuchte die Volksschule und arbeitet danach als Dienstmädchen und als Zigarettenarbeiterin. Nach ihrer Hochzeit 1897 war sie als Aushilfskraft im Einzelhandel tätig. Das Ehepaar hatte drei Kinder.

Grabstein im
Garten der Frauen

Ihr Ehemann war bereits Mitglied der SPD und überzeugte sie ebenfalls in die Partei einzutreten. 1907 siedelten sie nach Hamburg über. Sie machte sich schnell als gute Rednerin einen Namen. Ihr Hauptthema waren die Rechte der Frau. Sie wurde 1913 in den Vorstand des SPD-Distrikt Hamburg-Uhlenhorst gewählt. Während des Ersten Weltkrieges leitete sie die eine Kriegsküche in Uhlenhorst.

Sie saß für die SPD während der gesamten Weimarer Republik (1919–1933) in der Hamburgischen Bürgerschaft. Als einzige Frau war sie Deputierte in der Behörde für das Gefängniswesen und Mitglied des Kuratoriums des Schwestervereins der „Hamburgischen Staatskrankenanstalten“. Sie war während der Weimarer Zeit Mitglied des Hamburger SPD-Landesvorstandes und von 1922 bis 1927 war sie Vorsitzende des sozialdemokratischen „Frauenaktionsausschusses“.[1]

Während der Zeit des Nazi-Regimes wurde sie 1933 im Rahmen der Hamburger-Echo-Versammlung für zehn Tage in Untersuchungshaft gesteckt. 1944 wurde sie im Rahmen der Aktion Gewitter von der Gestapo verhaftet und für vier Tage im KZ festgehalten. Neben den polizeilichen Maßnahmen verlor sie wie viele andere Sozialdemokraten und Kommunisten ihren Arbeitsplatz.

Nach dem Krieg war sie für sie weiterhin für die SPD und die Arbeiterwohlfahrt tätig.

Der Grabstein von Grete Zabe liegt seit Juli 2013 nun im Garten der Frauen auf dem Friedhof Ohlsdorf, Hamburg. Sie wird als bedeutende Persönlichkeit geführt.[2]

Literatur

  • Rita Bake / Brita Reimers: So lebten sie! Spazieren auf den Wegen von Frauen in Hamburgs Alt- und Neustadt. Hamburg 2003, S. 196.
  • Ursula Büttner: Politischer Neubeginn in schwieriger Zeit. Wahl und Arbeit der ersten demokratischen Bürgerschaft 1919-1921, Hamburg 1994. S. 110.
  • SPD-Hamburg: Für Freiheit und Demokratie. Hamburger Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in Verfolgung und Widerstand 1933–1945. Hamburg 2003, S. 457.
  • Zabe, Gete. In: Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hrsg.): Hamburgische Biografie. Band 4. Wallstein, Göttingen 2008, ISBN 978-3-8353-0229-7, S. 393.

Ehrungen

Sie ist Namensgeberin des Grete-Zabe-Wegs in Hamburg-Barmbek, in der Nähe des S-Bahnhofes Friedrichsberg.

Einzelnachweise

  1. Ulrich Bauche, Ludwig Eiber, Ursula Wamser, Wilfreid Weinke (Hrsg.): „Wir sind die Kraft.“ Arbeiterbewegung in Hamburg von den Änfängen bis 1945. VSA:Verlag, Hamburg 1988, S. 220.
  2. Liste von Prominenten auf dem Friedhof Ohlsdorf