Wilhelm Bohl

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Wilhelm Bohl (* 10. Juli 1886 in Mitterfels; † 30. Oktober 1958 in Bad Tölz) war ein deutscher römisch-katholischer Theologe und vom 9. November 1923 bis 30. Juni 1934 Leiter der Münchner Volkshochschule.

Leben

Wilhelm Bohl war der Sohn eines Gerichtsvollziehers erster Klasse. Er besuchte die Schule in Kloster Metten und das Gymnasium in Nördlingen, wo er 1904 das Abitur ablegte.

Er studierte Römisch-katholische Theologie in München, besuchte das Priesterseminar und wurde zum Priester im Bistum Augsburg geweiht. Nach Auseinandersetzungen mit der Kirchenhierarchie wurde er 1918 von seinen geistlichen Funktionen in Dinkelsbühl suspendiert und zu drei Semester Studium des Völkerrechts am Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum de Urbe in Rom abgeordnet. 1919 gab er das Priesteramt auf und schied aus dem Kirchendienst aus. Im Mai 1920 heiratete er Emma Wilhelmine Brunner (* 11. November 1884; † 31. März 1947). 1920 wurde er Syndikus, 1923, zum Hitlerputsch, löste er Paul Franz Wassermann als Geschäftsführer der Akademischen Arbeiterkurse e.V. ab, der 1926 in VHS München e.V. umbenannt wurde. 1934 wurde er zunächst Leiter der Nationalen Volksbildungsstätte München (nationalsozialistischen Nachfolgeeinrichtung) aber im November 1934 in dieser Funktion abgelöst und als Organisationsreferent beschäftigt. Im April 1935 wurde er aus dem Arbeitsverhältnis entlassen und erwerbslos. Ab 1. November 1935 wurde er, im Anfang 1934 in Berlin gegründeten, im selben Jahr nach München verlegten und ab 3. Juni 1935 in einem Gebäude der Reichsleitung der NSDAP in der Barer Straße 15 ansässigen "Hauptarchiv der NSDAP" beschäftigt, das er nach den Novemberpogromen 1938 leitete. Nach 1945 wurde er im Vorstand des Bayrischen Volksbildungsverbandes beschäftigt. Von 1949 bis 1957 war er Geschäftsführer des „Instituts für Sozialpolitik und Arbeitsrecht“ in München.[1]

Einzelnachweise

  1. Bernhard Schoßig, Die akademischen Arbeiter-Unterrichtskurse in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung in München. Eine historisch-pädagogische Studie zur Frühgeschichte der Volkshochschule, München 1985., S. 299; Münchener Fortbildungskurse für Arbeiter