Hoherpriester von Heliopolis

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wer mau in Hieroglyphen
<hiero>wr-mA</hiero>
Wer-mau
Wr-m3w
Großer der Schauenden

<hiero>mA-wr</hiero>
Maa-wer
M33-wr
Der den Großen schaut (1. bis 3. Dynastie)

<hiero>wr:r mA-Z2</hiero>
Wer-mau
Wr-m3w
Großer der Schauenden

Hoherpriester in Heliopolis war eines der höchsten und wichtigsten Priesterämter im alten Ägypten. Der Hohepriester von Heliopolis war vor allem im Neuen Reich eine der wichtigsten religiösen Personen, neben dem Hohenpriester des Ptah in Memphis und dem Hohenpriester des Amun in Theben. Sein wichtigster Titel war Wer-mau (Wr-m3w)Großer der Schauenden. In Heliopolis sind Re und Atum verehrt worden, dessen Priester der Wer-mau war. Der Titel an sich ist seit dem Alten Reich bezeugt, doch ist unklar, ob es damals schon das Amt eines Hohenpriesters bezeichnete. Die genaue Lesung und Übersetzung des Titels ist in der Forschung umstritten. Es wurde vorgeschlagen, dass der Titel zunächst Maau-wer (M33w-wr) oder Maa-wer (M33-wr)[1]der den Großen schauen darf) zu lesen ist und sich ganz am Anfang in der 1. bis 3. Dynastie auf Beamte im engsten Königsumkreis bezog, die eine enge Beziehung zum Sedfest hatten.[2] Im folgenden Alten Reich war er wahrscheinlich der Titel von Expeditionsleitern, die auch eine Priesterfunktion hatten, wobei die Priesterfunktion erst in späterer Zeit die wichtigste Funktion des Titels wurde. Expeditionen zum Sinai und zum Gebel el-Ahmar begannen in Heliopolis.[3] Erst in der 5. Dynastie wurde der Titel zu einem reinen Priestertitel.[2]

Im Neuen Reich ist der Titel Wer-mau auch an anderen Orten bezeugt, so dass der Hohepriester in Heliopolis oftmals den Titel Wer-mau-em-Iunu (Großer der Schauenden in Heliopolis) trug, um ihn von den anderen Priestern zu unterscheiden. In dieser Zeit wurde das Amt oft von Königssöhnen besetzt.

Liste der Hoherpriester

Altes Reich

Erste Zwischenzeit

  • Meru
  • Sebeki
  • Sebeki (Bi)

Mittleres Reich

Neues Reich

Dritte Zwischenzeit

Spätzeit

  • Pawen
  • Harwa
  • Horwedja
  • Harsiese
  • Iriri
  • Smendes
  • Usirwer
  • Bakennefi

Literatur

  • Dietrich Raue: Heliopolis und das Haus des Re. Eine Prosopographie und ein Toponym im Neuen Reich (= Abhandlungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo. Ägyptologische Reihe. Bd. 16). Achet-Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-9803730-6-1, S. 42–46.
  • Bettina Schmitz: Hoherpriester von Heliopolis. In: Wolfgang Helck, Eberhard Otto (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie. Band 2: Erntefest – Hordjedef. Harrassowitz, Wiesbaden 1977, ISBN 3-447-01876-3, S. 1249–1254.

Einzelnachweise

  1. Dilwyn Jones: An Index of ancient Egyptian titles, epithets and phrases of the Old Kingdom (= BAR international Series. Bd. 866, 1). Band 1. Archaeopress, Oxford 2000, ISBN 1-84171-070-9, S. 386, Nr. 1428.
  2. a b Bettina Schmitz: Hoherpriester von Heliopolis. In: Wolfgang Helck, Eberhard Otto (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie. Band 2: Erntefest – Hordjedef. Harrassowitz, Wiesbaden 1977, ISBN 3-447-01876-3, S. 1250
  3. Wolfgang Helck: Untersuchungen zu den Beamtentiteln des ägyptischen Alten Reiches (= Ägyptologische Forschungen. H. 18, ISSN 0933-338X). Augustin, Glückstadt u. a. 1954, S. 95–97.