Coeverden
Coeverden (auch Coverden) ist der Name eines aus den Niederlanden stammenden, später auch in Westfalen ansässigen Adelsgeschlechts.
Geschichte
Das Geschlecht stammt ursprünglich aus der Provinz Overijssel und war insbesondere in der Drenthe begütert. Stammvater des Geschlechts war Hendrik van Borculo, der 1231 Eufemia, Tochter des Burggrafen von Coevorden, heiratete. Ihr Enkel Reinolt nannte sich nach seiner Großmutter „van Coeverden“. Seit dieser Zeit spielte das Geschlecht bis in das 17. Jahrhundert eine wichtige Rolle in der Region.
Im Niederländischen hatte die Familie die Orte Coevorden, Scherpenseel, Stuvelar und Wegdam im Besitz. Darüber hinaus besaß es 1739 mehrere Güter im Münsterland: Darbröcking und Rhede im Kreis Borken und Rhade im Kreis Recklinghausen.[1][2]
Die Familie erlosch in Westfalen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.[3] In den Niederlanden tragen die Nachkommen Reinolts noch immer den Namen und gehören zum niederländischen Adel. 1814 wurde drei Familienmitgliedern der Titel „Jonkheer“ verliehen. 1991, 1992, 1993, 2009 und 2018 wurde verschiedenen Familienmitgliedern der Titel „Baron“ verliehen.
Persönlichkeiten
- Wilhelm van Coeverden, 1635–1648 Bürgermeister von Emden
- Anton Johann Nepomuk von Coeverden, Autor von Gehorsamster Bericht die Hungers Not in der Düffelt betreffend, datiert vom 9. September 1816
Wappen
Blasonierung: In Gold drei (2:1) rote Adler. Auf dem Helm ein offener, goldener Flug. Die Helmdecken sind rot-golden.[4]
Bei Siebmacher findet sich unter den Burgundischen ein abweichendes Wappen, das drei (2:1) Vögel zeigt.[5]
Wappen derer von Coeverden unter den Burgundischen bei Siebmacher (1772)[6]
Literatur
- Otto Titan von Hefner: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 1. Abt.: Der Adel des Königreichs Preußen: Grafen und Freiherren, Nürnberg 1857, S. 39 und Tafel 47.
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 2 (Bozepolski–Ebergassing), Friedrich Voigt’s Buchhandlung, Leipzig 1860, S. 342.
- Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 1: A–K, Berlin 1855, S. 149.
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 35; Band 2, Görlitz 1903, Tafel 83.