Safranschirmlinge

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Juli 2022 um 08:22 Uhr durch imported>Seysi(493794).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Safranschirmlinge

Olivbrauner Safranschirmling (Chlorophyllum olivieri)

Systematik
Unterabteilung: Agaricomycotina
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Champignonartige (Agaricales)
Familie: Champignonverwandte (Agaricaceae)
Gattung: Safranschirmlinge
Wissenschaftlicher Name
Chlorophyllum
Massee, nom. cons.

Die Safran- oder Grünsporschirmlinge (Chlorophyllum) sind eine mit den Riesenschirmlingen (Macrolepiota) nah verwandte Gattung aus der Familie der Champignonverwandten (Agaricaceae).

Der Name „Safranschirmlinge“ bezieht sich auf das orangerötlich verfärbende Fleisch der Fruchtkörper bei Kontakt mit Luftsauerstoff. Die Bezeichnung „Grünsporschirmlinge“ leitet sich vom wissenschaftlichen Namen Chlorophyllum ab, der übersetzt „Grünblättler“ bedeutet und auf den Lamellen der Typusart Chlorophyllum molybdites basiert, die sich bei Reife durch die grünlichen Sporen entsprechend verfärben.

Merkmale

Die Gattung bestand zunächst nur aus der Typusart Chlorophyllum molybdites mit deutlich grünlichem Sporenpulver. Die Art ist in den Tropen und Subtropen weit verbreitet, wurde jedoch auch schon in Schottland entdeckt. DNA-Analysen ergaben, dass der heimische Gemeine Safranschirmling (Chlorophyllum rhacodes) sowie einige weitere nah verwandte Arten wie beispielsweise der Olivbraune Safranschirmling (Chlorophyllum olivieri) ebenfalls zu dieser Gattung zählen, obwohl das Sporenpulver und die Lamellen eine cremeweiße bis cremegelbe Farbe aufweisen.[1]

Gattungsabgrenzung

Der Unterschied zu den Riesenschirmlingen und das gemeinsame Gattungsmerkmal der Safranschirmlinge sind die glatten, nicht genatterten Stiele.

Arten

Folgende Arten kommen in Europa vor beziehungsweise sind dort zu erwarten.[2]

Safranschirmlinge (Chlorophyllum) in Europa
Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Autorenzitat
Chlorophyllum abruptibulbum (R. Heim 1968) Vellinga 2002
Geschlossener Safranschirmling Chlorophyllum agaricoides (Czern. 1845) Vellinga 2002
Garten- oder Großknolliger Safranschirmling Chlorophyllum brunneum (Farl. & Burt 1929) Vellinga 2002
Chlorophyllum molybdites (G. Mey. 1818 : Fr. 1821) Massee ex P. Syd. 1900
Olivbrauner Safranschirmling Chlorophyllum olivieri (Barla 1886) Vellinga 2002
Gemeiner Safranschirmling Chlorophyllum rhacodes (Vittad. 1835) Vellinga 2002
Gift-Safranschirmling Chlorophyllum venenatum (Bon 1979) C. Lange & Vellinga 2004

Bedeutung

Die Gattung enthält Speisepilze wie den Olivbraunen Safranschirmling. C. molybdites ist giftig und verursacht Vergiftungen mit den Symptomen des Gastrointestinalen Syndroms. Ebenfalls zu den Giftpilzen wird der Gift-Safranschirmling (C. venenatum) gezählt, dessen Berechtigung als eigene Art ist jedoch umstritten ist.

Quellen

Literatur

  • Else C. Vellinga: Type studies in Agaricaceae – the complex of Chlorophyllum rachodes. In: Mycotaxon. Band 85, 2003, S. 259–270 (PDF; 1,8 MB).
  • Else C. Vellinga: New combinations in Chlorophyllum. In: Mycotaxon. Band 83, 2002, S. 415–417 (PDF; 405 kB).

Einzelnachweise

  1. Gernot Friebes: Über die komplizierte Gruppe der Safran- und Riesenschirmlinge: Die Gattungen Chlorophyllum und Macrolepiota. In: Der Tintling. Heft 4/2013, Nr. 83. Karin Montag, 2013, ISSN 1430-595X, S. 7–27.
  2. Eric Strittmatter: Die Gattung Chlorophyllum. In: fungiworld.com. Pilz-Taxa-Datenbank. 28. Juni 2008, abgerufen am 1. August 2012.

Weblinks

Commons: Safranschirmlinge (Chlorophyllum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien