Dieter Knibbe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Juli 2022 um 10:24 Uhr durch imported>Anonym~dewiki(31560) (→‎Literatur).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Dieter Knibbe (* 22. Juli 1934 in Siegen; † 27. Juni 2015 in Wien[1]) war ein österreichischer Althistoriker und Epigraphiker.

Leben

Dieter Knibbe wuchs in Österreich auf. Er besuchte das Gymnasium in Villach und studierte ab 1954 Klassische Philologie und Alte Geschichte an der Universität Wien. 1959 wurde er mit einer Studie über die Gesandtschaften der römischen Republik im hellenistischen Osten zum Dr. phil. promoviert.

Ab 1960 arbeitete er im Auftrag des Österreichischen Archäologischen Instituts bei der Grabung in Ephesos, wo er die Inschriften der Stadt aufnahm und das Grabungsteam in althistorischen Fragen beriet. 1978 ernannte ihn die türkische Stadt Selçuk zum Ehrenbürger. Von 1990 bis 2000 leitete er in Ephesos das Projekt der Erforschung der Prozessionsstraße und der Damiansstoa. 1994 leitete er für einige Monate kommissarisch das Österreichische Archäologische Institut.

Ab 1979 hielt Knibbe neben seiner Grabungstätigkeit Lehrveranstaltungen an der Universität Wien ab. 1982 habilitierte er sich mit einer Arbeit über die Inschriften des Prytaneions von Ephesos für Römische Geschichte, Epigraphik und besonders griechische Epigraphik der Römischen Kaiserzeit. Im selben Jahr erhielt er das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst.

1988 erhielt er den Titel eines außerordentlichen Universitätsprofessors. Knibbe war überdies Gastdozent an der Universität Innsbruck.

Schriften (Auswahl)

  • mit Anton Bammer und Robert Fleischer: Führer durch das Archäologische Museum in Selçuk-Ephesos. Österreichisches Archäologisches Institut, Wien 1974.
  • Der Staatsmarkt. Die Inschriften des Prytaneions. Die Kureteninschriften und sonstige religiöse Texte (= Forschungen in Ephesos. 9, 1, 1). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1981, ISBN 3-7001-0363-8.
  • mit Silke Thür: Via Sacra Ephesiaca. Band 2: Grabungen und Forschungen 1992 und 1993 (= Österreichisches Archäologisches Institut. Berichte und Materialien. 6). Österreichisches Archäologisches Institut, Wien 1995, ISBN 3-900305-14-5.
  • Ephesus. Geschichte einer bedeutenden antiken Stadt und Portrait einer modernen Großgrabung im 102. Jahr der Wiederkehr des Beginnes österreichischer Forschungen (1895–1997). Lang, Frankfurt am Main u. a. 1998, ISBN 3-631-32152-X.

Literatur

  • Traute Wohlers-Scharf: Die Forschungsgeschichte von Ephesos. Entdeckungen, Grabungen und Persönlichkeiten (= Europäische Hochschulschriften. Reihe 38: Archäologie. 54). 2., unveränderte Auflage. Lang, Frankfurt am Main u. a. 1996, ISBN 3-631-30577-X, S. 177, (Zugleich: Wien, Universität, Dissertation, 1994).
  • Peter Scherrer, Hans Taeuber, Hilke Thür (Hrsg.): Steine und Wege. Festschrift für Dieter Knibbe zum 65. Geburtstag (= Österreichisches Archäologisches Institut. Sonderschriften. 32). Österreichisches Archäologisches Institut, Wien 1999, ISBN 3-900305-29-3.
  • Hans Taeuber: Dieter Knibbe, 1934–2015. In: Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Instituts in Wien. Band 84, 2015, ISSN 0078-3579, S. 9–10.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. oeai.at (Memento vom 30. Juni 2015 im Webarchiv archive.today)