Joseph Maria Stowasser
Joseph (auch: Josef) Maria Stowasser (* 10. März 1854[1] in Troppau, Österreichisch-Schlesien; † 24. März 1910 in Wien) war ein österreichischer Lehrer und Altphilologe.
Leben
Der Sohn eines Apothekers studierte von 1872 bis 1876 in Wien alte Sprachen und schloss sich dem Verein Oppavia an, der später in die Schlesische Akademische Landsmannschaft Oppavia umgewandelt wurde.[2] Nach dem Studium wurde Stowasser Gymnasiallehrer in Freistadt und Wien. Am 7. Jänner 1894 wurde sein Sohn Ernst geboren.
Er wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.[3]
Werk
Zu Stowassers Veröffentlichungen zählen in oberösterreichischen Dialekt übersetzte griechische Epigramme, ins Griechische übersetzte oberösterreichische „Gstanzln“ (Griechische Schnadahüpfeln, 1903) und ein lateinisch-deutsches Wörterbuch (1894).[4] Letzteres erschien in zahlreichen Auflagen, wurde ein weit verbreitetes Schulwörterbuch und errang als „Der Stowasser“ den Status eines Klassikers. Lange Zeit noch waren die deutschen Wörter darin in Fraktur gesetzt,[4] um sie von den lateinischen Wörtern, die in Antiqua gesetzt waren, deutlich abzuheben.
Besondere Verbreitung als Schulwörterbuch fand auch der nach dem Tod Stowassers von Michael Petschenig bearbeitete und 1913 erstmals erschienene Kleine Stowasser, der bis 1991 aufgelegt wurde. Zum hundertjährigen Bestehen 1994 erschien erstmals die von Fritz Lošek neu bearbeitete und nunmehr als Stowasser betitelte Ausgabe des Wörterbuchs, dessen Einband der Künstler Friedensreich Hundertwasser (bürgerlicher Name: Friedrich Stowasser; einer der Nachfahren von Joseph Maria Stowasser) entworfen hat.[4] 2016 wurde der Stowasser zuletzt völlig überarbeitet und modernisiert.
Werke
- Das Gott erhalte griechisch und lateinisch. Wien 1902. In: Achtundzwanzigster Jahresbericht über das k. k. Franz Joseph-Gymnasium in Wien. 1901/1902 Digitalisat
- Über ein paar anapästische lateinische Inschriften. Wien 1904. In: Dreißigster Jahresbericht über das k. k. Franz Joseph-Gymnasium in Wien. 1903/1904 Digitalisat
- Übersetzungsproben. Wien 1908. In: Vierunddreißigster Jahresbericht über das k. k. Franz Joseph-Gymnasium in Wien. 1907/1908 Digitalisat
Literatur
- Stowasser Josef Maria. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 13, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2010, ISBN 978-3-7001-6963-5, S. 334.
Weblinks
- Literatur von und über Joseph Maria Stowasser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Stowasser: 150. Geburtstag des Latein-Urgesteins. Abgerufen am 16. Juni 2015.
Einzelnachweise
- ↑ Bach systems s.r.o.: Digitales Archiv - Landesarchiv Opava. Abgerufen am 14. Dezember 2017 (englisch).
- ↑ Hans Fischl: Joseph Maria Stowasser. In: Erziehung und Unterricht. Österreichischer Bundesverlag, o. O. 1954, S. 129.
- ↑ Grabstelle Josef Maria Stowasser
- ↑ a b c Stowasser, Joseph Maria (1854-1910). Auf: richardwolf.de
Personendaten | |
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NAME | Stowasser, Joseph Maria |
ALTERNATIVNAMEN | Stowasser, Josef Maria |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Altphilologe und Lexikograf |
GEBURTSDATUM | 10. März 1854 |
GEBURTSORT | Troppau, Österreichisch-Schlesien |
STERBEDATUM | 24. März 1910 |
STERBEORT | Wien |