Orange-Täubling

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Orange-Täubling
Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: unsichere Stellung (incertae sedis)
Ordnung: Täublingsartige (Russulales)
Familie: Täublingsverwandte (Russulaceae)
Gattung: Täublinge (Russula)
Art: Orange-Täubling
Wissenschaftlicher Name
Russula aurantiaca
(Jul. Schäff.) Romagn.

Der Orange-Täubling oder Gelbe Birken-Täubling (Russula aurantiaca) ist ein Pilz aus der Familie der Täublingsverwandten (Russulaceae). Er ist durch einen ziegelorangen Hut gekennzeichnet, der aber auch kupferig mit karminfarbenen Tönen sein kann. Der Stiel ist weiß und die Lamellen sind ocker bis goldgelb.

Merkmale

Makroskopische Merkmale

Der Hut ist ziegelorange, aprikosenorange, manchmal auch kräftig ziegelrot gefärbt. Er erreicht einen Durchmesser von sechs bis zehn, manchmal auch 14 Zentimetern, ist nicht kräftig und schlank. Die Mitte ist lebhaft rot bis kupferfarben. Im Alter ist sie leicht niedergedrückt. Die Lamellen sind gelblich getönt; später werden sie recht dunkelgelb. Sie stehen gedrängt und frei vom Stiel.

Der Stiel ist weiß, oft auch rosa aber selten ganz weiß und besitzt eine runzelige Oberfläche. Er wird vier bis sieben Zentimeter lang und ein bis zwei Zentimeter dick. Das Fleisch ist ebenfalls weiß, weich und zerbrechlich. Es schmeckt mild und riecht nicht oder schwach obstartig. Nach längerem Kauen stellt sich allerdings ein anhaltend schärflicher Geschmack ein. Mit Phenol färbt es sich lachsrot, dann weinrötlich-schokoladenfarben.

Das Sporenpulver ist goldgelb.

Mikroskopische Merkmale

Die Sporen sind kurz eiförmig bis kurz ellipsoid; sie messen 7–8,5 × 6–7,5 Mikrometer. Auf der Oberfläche befinden sich isolierte bis schwach verbundene, grobe Warzen oder Stacheln, die bis zu einem Mikrometer lang sind. Die Zystiden sind spindelförmig und reagieren schwach mit Sulfovanillin. Solche auf der Hutoberseite (Pilozystiden) sind zwischen vier und neun Mikrometer breit und oft mehrfach von Trennwänden durchzogen (septiert).

Artabgrenzung

Sehr ähnlich kann der Orangerote Graustiel-Täubling (Russula decolorans) sein. Er besitzt schwärzendes Fleisch und hellockerfarbenes Sporenpulver. Wird der Rotstielige Zwergtäubling (Russula fontqueri) als eigenständige Art anerkannt, unterscheidet er sich lediglich durch ein helleres, blassgelbes Sporenpulver. Weitere Merkmale sind etwas breitere Pilozystioden und gelegentlich vorhandene Ausstülpungen. Beide Eigenschaften sind jedoch nicht konstant. Aufgrund dieser starken Ähnlichkeit wird diskutiert, diese Art als Variation des Orange-Täublings zu führen.

Ökologie

Der Orange-Täubling ist an feuchten bis leicht moorigen Plätzen unter Birken, Eichen und Buchen zu finden. Die Fruchtkörper erscheinen Zwischen Juli und Oktober.

Verbreitung

Europäische Länder mit Fundnachweisen des Orange-Täublings.[1][2][3][4][5][6][7][8][9]
Legende:
  • Länder mit Fundmeldungen
  • Länder ohne Nachweise
  • keine Daten
  • außereuropäische Länder
  • Der Orange-Täubling ist in Europa verbreitet, wo er von Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien und den Hebriden im Westen bis Polen im Osten zu finden ist. Nach Süden reicht das Gebiet bis Österreich und im Norden bis Norwegen, wo er bis in subarktische Birkenwälder vordringt. Die Art ist überall selten bis sehr selten. In Deutschland ist er nur vereinzelt anzutreffen.

    Bedeutung

    Der Orange-Täubling ist essbar.

    Literatur

    • Edmund Michael, Bruno Hennig, Hanns Kreisel: Handbuch für Pilzfreunde. Fünfter Band: Blätterpilze – Milchlinge und Täublinge. 2. Auflage. Fischer, Stuttgart 1983, ISBN 3-437-30350-3.
    • German Josef Krieglsteiner (Hrsg.), Andreas Gminder, Wulfard Winterhoff: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3531-0, S. 488.

    Einzelnachweise

    1. Russula aurantiaca. Checklist of the British & Irish Basidiomycota. In: Basidiomycota Checklist-Online / basidiochecklist.info. Abgerufen am 17. August 2011.
    2. Belgian List 2012 - Russula aurantiaca. Abgerufen am 2. Juni 2014 (englisch).
    3. Torbjørn Borgen, Steen A. Elborne, Henning Knudsen: Arctic and Alpine Mycology. Hrsg.: David Boertmann, Henning Knudsen. Band 6. Museum Tusculanum Press, 2006, ISBN 87-90369-87-4, A checklist of the Greenland basidiomycetes, S. 56 (online).
    4. Z. Tkalcec, A. Mešic: Preliminary checklist of Agaricales from Croatia. V. Families Crepidotaceae, Russulaceae and Strophariaceae. In: Mycotaxon. Band 88, 2003, ISSN 0093-4666, S. 290 (cybertruffle.org.uk [abgerufen am 31. August 2011]). cybertruffle.org.uk (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cybertruffle.org.uk
    5. Estonian eBiodiversity Species description Russula aurantiaca. In: elurikkus.ut.ee. Abgerufen am 13. Juni 2012 (englisch).
    6. Russula aurantiaca. In: GBIF Portal / data.gbif.org. Abgerufen am 16. August 2011.
    7. Russula aurantiaca. In: grzyby.pl. Abgerufen am 2. Juni 2014.
    8. Russula aurantiaca. Pilzoek-Datenbank, abgerufen am 17. August 2011.
    9. NMV Verspreidingsatlas online : Russula aurantiaca. In: verspreidingsatlas.nl. Abgerufen am 2. Juni 2014.