Burg Nonnenfelsen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. August 2022 um 19:25 Uhr durch imported>Ch ivk(329470) (Änderungen von 80.151.191.88 (Diskussion) auf die letzte Version von Einsamer Schütze zurückgesetzt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Burg Nonnenfelsen

Nonnenfelsen im Schwarzwassertal

Staat Deutschland
Ort Pobershau
Entstehungszeit 12. oder 13. Jhd.
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Burgstall, Grabenreste
Geographische Lage 50° 38′ N, 13° 14′ OKoordinaten: 50° 37′ 35,2″ N, 13° 14′ 19,5″ O
Burg Nonnenfelsen (Sachsen)

Als Burg Nonnenfelsen wird eine ehemalige abgegangene Höhenburg auf der gleichnamigen Felsformation im Schwarzwassertal in der Nähe von Pobershau im Erzgebirge bezeichnet. Die Anlage entstand vermutlich im 12. oder 13. Jahrhundert.

Beschreibung und Geschichte

Die Reste der Wehranlage befinden sich auf einem nach Osten gerichteten Felssporn im Bereich des Nonnenfelsens, über einer Schleife der Schwarzen Pockau. Aufgrund ihrer Lage kann sie zum Typus der Spornburgen gezählt werden.

Die Anlage besaß ein unregelmäßig ovales Kernwerk. Begrenzt wurde dieses durch die natürliche Form der Felsklippe, an Nordwest-, West- und Südwestseite durch trocken angesetzte Steine zur Vergrößerung der natürlichen Form.

Das Kernwerksplateau hat eine Ausdehnung von etwa 15 mal 13 Metern. Davor verläuft von Nordwesten über die Südseite nach Süden ein Graben von sechs bis acht Metern Breite und zwei bis maximal vier Metern Tiefe.[1]

Es kann angenommen werden, dass ein Turm zur Wehranlage gehörte. Dies stützt sich auf Funde von Holzkohle und durch Feuereinwirkung rot gefärbtem, verziegeltem Lehm unter der Grasnarbe. 1992 wurden zudem Scherben mittelalterlicher Gefäße aus der Grasnarbe geborgen, die aufgrund ihrer Materialeigenschaften als landschaftsgebundene Irdenware des Erzgebirges ausgewiesen werden können. Auch die Datierung der Entstehung der Anlage basiert auf diesen Funden. Somit kann sie mit dem Landesausbau im Erzgebirge von der Mitte des 12. bis Mitte des 13. Jahrhunderts in Verbindung gebracht werden.[2]

Literatur

  • Volkmar Geupel: Die vergessene Burg an den Nonnenfelsen. In: Erzgebirgische Heimatblätter. Zeitschrift für Heimatfreunde. Nr. 5, 1995, ISSN 0232-6078, S. 12–15.
  • Volkmar Geupel: Die geschützten Bodendenkmale im Bezirk Karl-Marx-Stadt (= Kleine Schriften des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden. H. 3, ISSN 0232-5446). Landesmuseum für Vorgeschichte, Dresden 1983.

Einzelnachweise

  1. V. Geupel: Bodendenkmale im Bezirk Karl-Marx-Stadt. 1983, S. 38.
  2. V. Geupel: Die vergessene Burg an den Nonnenfelsen. 1995, S. 12–15.