Formosastraße
Formosastraße | ||
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Formosastraße | ||
Verbindet Gewässer | Ostchinesisches Meer | |
mit Gewässer | Südchinesisches Meer | |
Trennt Landmasse | Taiwan | |
von Landmasse | chinesisches Festland | |
Daten | ||
Geographische Lage | 24° 48′ N, 119° 54′ O | |
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Geringste Breite | 180 km | |
Inseln | Pescadoren, Matsu-Inseln, Kinmen |
Die Formosastraße (chinesisch
/
, Pinyin
), auch Taiwanstraße (
/
,
) genannt, ist die 180 Kilometer breite Meerenge zwischen der chinesischen Provinz Fujian im Westen und der Insel Taiwan (früher Formosa) im Osten, die das Ostchinesische Meer im Norden und das Südchinesische Meer im Süden verbindet.
Geographische Bedeutung
Die Formosastraße ist eine der am dichtesten befahrenen Wasserstraßen (Containerverkehr entlang der chinesischen Küste), auf der zusätzlich viele Fischerboote unterwegs sind. Im Rahmen der Öffnungspolitik unter Deng Xiaoping begannen Fischer auf beiden Seiten mit einem regen Schmuggel. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts kommen Hunderttausende Taiwaner als Touristen, zu Familienbesuchen und als Investoren nach Fujian.
In der Formosastraße befinden sich einige in Betrieb oder im Bau befindliche Offshore-Windparks wie Longyuan Putian Nanri Island, Putian Pinghai Bay oder Formosa.
Geostrategisch ist die Formosastraße von Bedeutung, da sie die Republik China auf Taiwan von der Volksrepublik China auf dem Festland trennt. In den 1950er Jahren bestand hier die Gefahr einer militärischen Auseinandersetzung zwischen der Volksrepublik China auf der einen Seite und der Republik China im Bündnis mit den Vereinigten Staaten auf der anderen Seite. Mao Zedong ließ die in Sichtweite vor der Küste Fujians liegende, aber von Taiwan aus verwaltete Insel Quemoy bombardieren.
Völkerrechtliche Situation
Die USA und viele andere Länder betrachten die Schifffahrtsroute durch die Formosastraße als internationales Gewässer, das allen offensteht.[1] Sie berufen sich dabei auf internationales Völkerrecht, wonach nach dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen von 1982 (VN-Seerechtsübereinkommen - SRÜ), dem auch China 1996 beigetreten ist, Seegebiete außerhalb der 12-Meilenzone nicht mehr zum Hoheitsgebiet angrenzender Staaten gehören.
China sieht Taiwan und die umliegenden Gewässer als sein Hoheitsgebiet an und tritt zunehmend aggressiver gegenüber Taiwan auf, unter anderem durch Androhung der gewaltsamen Annexion der Insel (s. Taiwan-Konflikt). Mit der Entsendung einer Rekordzahl chinesischer Kampfflugzeuge in Taiwans (selbsterklärter und die gesamte Formosastraße umfassender) Air Defense Identification Zone[2] im Oktober 2021 hat China seine aggressive Drohkulisse in der Formosastraße noch einmal massiv verstärkt.[3]
Um den völkerrechtlichen Anspruch auf die Formosastraße als internationales Gewässer zu untermauern, passieren seit Jahrzehnten immer wieder Kriegsschiffe der USA und ihrer Verbündeten (Frankreich, Großbritannien) die Formosastraße. Diese Freedom of Navigation-Fahrten werden von China als Akt der Provokation zunehmend kritisiert.[4]
Angesichts der Zuspitzung dieses Konflikts ab 2010 haben die USA die Free and Open Indo-Pacific-Initiative gegründet,[5] um möglichen Einschränkungen der internationalen Handelsschifffahrt durch China nicht nur in der Formosastraße entgegenzutreten.
Mit der Entsendung der deutschen Fregatte Bayern ist 2021 die Bundesmarine erstmals seit 20 Jahren im Indopazifik vertreten, allerdings ohne die Formosastraße zu passieren.[6]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ The World News: "Für freien Indopazifik": US-Kriegsschiff fährt durch Straße von Taiwan. Abgerufen am 2. Januar 2022.
- ↑ globesecurity.org: ADIZ Taiwan - China. 7. Januar 2022, abgerufen am 9. Juli 2022.
- ↑ Heep, Sandra: Xis historische Mission. In: Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (Hrsg.): Internationale Politik. Band 1/2022, S. 80, 82.
- ↑ n-tv NACHRICHTEN: US-Kriegsschiff fährt durch Straße von Taiwan. Abgerufen am 2. Januar 2022.
- ↑ Vom Asien-Pazifik zum Indo‑Pazifik. Abgerufen am 2. Januar 2022 (deutsch).
- ↑ n-tv NACHRICHTEN: China will deutsche Fregatte nicht empfangen. Abgerufen am 2. Januar 2022.