Amt Eslohe
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
Koordinaten: 51° 15′ N, 8° 10′ O | ||
Basisdaten (Stand 1974) | ||
Bestandszeitraum: | 1843–1974 | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Arnsberg | |
Kreis: | Meschede | |
Fläche: | 108,93 km2 | |
Einwohner: | 8218 (1950) | |
Bevölkerungsdichte: | 75 Einwohner je km2 | |
Amtsgliederung: | 4 Gemeinden |
Das Amt Eslohe war ein Amt im Kreis Meschede in der Provinz Westfalen und in Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform wurde das Amt zum 1. Januar 1975 aufgelöst. Ein Amt Eslohe mit ähnlichem Gebietsumfang existierte auch schon seit dem 16. Jahrhundert im Herzogtum Westfalen.
Geschichte
Herzogtum Westfalen
Das historische Amt Eslohe entstand um das Jahr 1540 herum als eine der Verwaltungseinheiten im Herzogtum Westfalen.[1] Es ging aus der Aufteilung des „älteren“ Amtes Fredeburg hervor, in welchem vorher die Gerichte Eslohe, Reiste und Schliprüthen das sogenannte Niederamt Fredeburg gebildet hatten.[2] 1802 gelangte es mit dem Herzogtum an die Landgrafen von Hessen-Darmstadt. Diese führten 1807 eine Neugliederung der Ämter durch. Damals wurde das Amt Eslohe aus den Gerichten Eslohe, Reiste, Schliprüthen und Stockum sowie den Freiheiten Grevenstein, Allendorf und Hagen zusammengesetzt.[3]
Preußen und Nordrhein-Westfalen
1816 fiel das Herzogtum Westfalen und damit das alte Amt Eslohe, das nun eine Bürgermeisterei bildete, an Preußen.[4] 1817 wurde die Bürgermeisterei Teil des neugebildeten Kreises Arnsberg, um schon 1819 wieder mit einigen Gebietsanpassungen in den Kreis Eslohe umgegliedert zu werden.[5][6] Der Kreissitz wurde kurze Zeit später nach Meschede verlegt und der Kreis Eslohe 1832 in Kreis Meschede umbenannt.[7][8] Aus der Bürgermeisterei Eslohe wurde 1843 das preußische Amt Eslohe gebildet.[9] Es umfasste vier Landgemeinden:
Am 1. Januar 1975 wurde das Amt Eslohe durch das Sauerland/Paderborn-Gesetz aufgelöst.[10] Seine Gemeinden wurden Teil der neuen Gemeinde Eslohe, die die Rechtsnachfolge des Amtes erlangte und zum neuen Hochsauerlandkreis kam.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1839 | 3694 | [11] |
1871 | 4334 | [12] |
1885 | 4224 | [13] |
1895 | 4573 | [14] |
1910 | 5236 | [15] |
1933 | 5693 | [16] |
1939 | 6015 | [16] |
1950 | 8218 | [17] |
Wappen
Von Blau und Silber gespalten; vorn am Spalt ein halber, goldbewehrter silberner Adler, hinten eine halbe eingebogene aufsteigende schwarze Spitze.
Im Wappen sind das Wappen der Grafen von Arnsberg und das der Freiherren von Weichs wiedergegeben. Die amtliche Genehmigung erfolgte am 25. April 1938.[18] |
Richter von Eslohe
- 1457-1484 Gerd Rupe
- 1507 Leonhard van dem Twicke
- 1522 Evert van dem Broke
- 1559-1566 Hermann von Broich
- 1576 Diedrich von dem Broiche
- 1599-1603 Johann Kramer
- 1634-1644 Simon Pape
- 1658-1675 Jacobus Scheffer
- 1679-1685 Mauritius Scheffer
- 1698-1706 Johann Hermann Bischoping
- 1711-1748 Johann Adolph Höynck
- 1750 Caspar Adam Herold
- 1756-1802 Ferdinandus Christianus Höynck[19]
Amtsinhaber
1807-1826 Caspar Anton Gronarz, Justizamtmann[20]
Literatur
- Joh. Dornseiffer: Geschichtliches über Eslohe, Paderborn 1896.
- Albert Hömberg: Kirchliche und weltliche Landesorganisation des südlichen Westfalen, Münster 1965.
Einzelnachweise
- ↑ Hömberg S. 18
- ↑ Hömberg S. 10f
- ↑ Manfred Schöne: Das Herzogtum Westfalen unter hessen-darmstädtischer Herrschaft 1802-1816, Olpe 1966, Seite 171f
- ↑ Zusammensetzung der Bürgermeisterei Eslohe, Stand 1839
- ↑ Belke/Bruns/Müller S. 129
- ↑ Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg 1818. Nr. 61, 2. Oktober 1818, S. 545 (uni-muenster.de).
- ↑ Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg 1819. Nr. 60, 3. Dezember 1819, S. 614 (uni-muenster.de).
- ↑ Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg 1832. Nr. 41, 6. Oktober 1832, S. 294 (google.de).
- ↑ Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1843, S. 325, abgerufen am 7. Juli 2022.
- ↑ Belke/Bruns/Müller S. 146
- ↑ Einwohnerzahl der Bürgermeisterei Eslohe in Ortschafts- und Entfernungs-Tabelle des Regierungs-Bezirks Arnsberg, 1841
- ↑ Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Westfalen 1871
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen 1885
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen 1895
- ↑ Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 2. Februar 2017.
- ↑ a b Michael Rademacher: P_westfalen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
- ↑ Volkszählung 1950
- ↑ Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen, Arnsberg 1986, S. 146 ISBN 3-87793-017-4
- ↑ Dornseiffer S. 193-204
- ↑ Dornseiffer S. 204