Sternstraße (Trier)
Sternstraße | |
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Straße in Trier | |
Blick durch die Sternstraße auf den Trierer Dom | |
Basisdaten | |
Ort | Trier |
Ortsteil | Mitte |
Plätze | Hauptmarkt, Domfreihof |
Die Sternstraße ist eine Straße in der Trierer Innenstadt. Sie verbindet die beiden zentralen Plätze Hauptmarkt und Domfreihof miteinander.
Geschichte
Der Name entwickelte sich aus vicus sub posterna, womit ein Nebeneingang, der in die ummauerte Domfreiheit führte, zu verstehen ist. Dies wurde später als „Unter den Posternen“ eingedeutscht. Später wurde dies auf „Unter dem Stern“ und schließlich auf den heutigen Straßennamen verkürzt.[1]
Kulturdenkmäler
In der Straße befinden sich drei bedeutende Kulturdenkmäler. Dazu zählt auch das Gebäude in Stern Straße 6, ein nach einem Entwurf von 1897 für einen Gastwirt erbautes, viergeschossiges Mansarddach-Wohnhaus mit Ladenlokal. Das späthistoristische, die umliegenden Nachbarbauten überragende Gebäude besitzt eine verklinkerte Fassade mit üppiger, neobarocker Sandsteingliederung. Zwischen den Fenstern des ersten Obergeschosses befinden sich zwei Wappensteine des 16. Jahrhunderts von dem vormaligen Torbau der Domimmunität: das Wappen des Domkapitels mit dem heiligen Petrus und das Wappen des Erzbischofs Richard von Greiffenklau.[2]
In der Sternstraße befinden sich das angeblich älteste Fachwerkhaus in Trier, welches 1475 datiert wird. Das Bauwerk bildet das westliche Drittel eines ursprünglich bis zur Ecke Sternstraße/Domfreihof reichenden, traufständigen Hauses, das heute nachträglich durch drei Zwerchgiebel bereichert wird. Sowohl in baukünstlerischer als auch in konstruktiver Hinsicht stellt das 1965 freigelegte Sichtfachwerk ein wichtiges Zeugnis spätgotischer Zimmermannskunst dar. Von der alten Innenausstattung sind nur die beiden unteren Geschossdecken erhalten. In der Keller-Südmauer ist der überwölbte Stadtbach-Kanal erhalten, der ab dem Jahr 1900 abgebrochen wurde.[2]
Anstelle des Sternstraße 1 stand bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein späthistorisches, jedoch zerstörtes Eckhaus von 1891, welches nach Plänen von H. O. Vogel für die Firma Laeis errichtet. Das Gebäude ist ein charakteristisches Beispiel der Nachkriegsarchitektur, bei der moderne Neuschöpfungen mit lokalen baulichen Gegebenheiten verbunden werden. Der Neubau greift mit seinem Straßengiebel und den vorkragenden Obergeschossen die Großform des spätmittelalterlichen Fachwerkhauses in der Sternstraße 3 auf. In den Brüstungsfeldern wird die Trierer Karfreitagsprozession in 23 Szenen dargestellt; diese Installation stammt von dem Kunstmaler Werner Persy, der sie 1962 in einer Malerei-Mosaik-Mischtechnik kreierte. Im Giebel ist die heilige Barbara, die als Patronin der Bergleute dargestellt, was auf den Kohlehandel des Bauherrn verweist. Bis auf eine spätere Ladenerweiterung, die den ursprünglich offenen Durchgang entlang des Domfreihofs miteinbezieht, und die inzwischen ausgebauten, ursprünglichen Fenster ist das Haus original erhalten.[2]
Literatur
- Patrick Ostermann (Bearb.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 17.1: Stadt Trier. Altstadt. Werner, Worms 2001, ISBN 3-88462-171-8
- Ulrike Weber (Bearb.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 17.2: Stadt Trier. Stadterweiterung und Stadtteile. Werner, Worms 2009, ISBN 978-3-88462-275-9.
- Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreisfreie Stadt Trier. (PDF; 1,2 MB) Koblenz 2010.
- Kulturbüro der Stadt Trier (Hrsg.)/Emil Zenz: Straßennamen der Stadt Trier: Ihr Sinn und ihre Bedeutung. Trier 2003.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kulturbüro der Stadt Trier (Hrsg.)/Emil Zenz: Straßennamen der Stadt Trier: Ihr Sinn und ihre Bedeutung. Trier, 2003.
- ↑ a b c Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 17.1 Stadt Trier - Altstadt. Wernersche Verlagsgesellschaft mbH, Worms. ISBN 3-88462-171-8 (1. Auflage 2001)
Koordinaten: 49° 45′ 23,9″ N, 6° 38′ 30,5″ O