Mantel (Markt)

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Wappen Deutschlandkarte
Mantel (Markt)
Deutschlandkarte, Position des Marktes Mantel hervorgehoben

Koordinaten: 49° 39′ N, 12° 3′ O

Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Neustadt an der Waldnaab
Höhe: 400 m ü. NHN
Fläche: 16,81 km2
Einwohner: 2749 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 164 Einwohner je km2
Postleitzahl: 92708
Vorwahl: 09605
Kfz-Kennzeichen: NEW, ESB, VOH
Gemeindeschlüssel: 09 3 74 134
Marktgliederung: 4 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Etzenrichter Straße 11
92708 Mantel
Website: www.markt-mantel.com
Erster Bürgermeister: Richard Kammerer (CSU)
Lage des Marktes Mantel im Landkreis Neustadt an der Waldnaab

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Mantel ist ein Markt im Oberpfälzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab etwa zehn Kilometer westlich von Weiden.

Geographie

Geographische Lage

Mantel liegt an der Staatsstraße 2166 von Weiden nach Freihung, der Kreisstraße NEW 21 sowie an der Haidenaab.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde hat vier Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Daneben gibt es noch drei Wohnplätze:

  • Turnhallesiedlung (südöstlich von Mantel)
  • Kalkhäusl (Weiler)
  • Rupprechtsreuther Mühle (zwischen Mantel und Rupprechtsreuth)

Geschichte

Entstehung und Name

Die genaue Entstehung des Ortes ist unbekannt. Die erste eindeutige urkundliche Erwähnung Mantels stammt vom 26. September 1212. Friedrich II. schenkte König Ottokar von Böhmen als Dank für geleistete treue Dienste das Gut Floß, zu dem auch Mantile (Mantel) gehörte. Am 13. Juli 1654 erhielt Mantel das Marktrecht.

Über die Herkunft des Namens gibt es zwei Theorien. Nach einer Volkssage ist der Name auf das gleichnamige Kleidungsstück zurückzuführen. Ein Räuberhauptmann soll an dem Ort, wo sich heute Mantel befindet, seinen Mantel ausgebreitet haben, um die Beute zu teilen. Es wird für wahrscheinlicher gehalten, dass der Name Mantel von dem althochdeutschen Wort für Kiefer (Mandl) stammt. Mantel ist noch heute von großen Kiefernwäldern umgeben. Tatsächlich stammt aus dem Ort jedoch ein bekannter Räuberhauptmann namens Franz Troglauer. Dieser durchstreifte im 18. Jahrhundert mit seiner Bande die Oberpfalz und Franken.

21. Jahrhundert

Im Jahr 2012 feierte der Markt die 800-jährige Wiederkehr der ersten urkundlichen Erwähnung.

Eingemeindungen

Im Jahr 1945 oder 1946 wurde die Gemeinde Rupprechtsreuth eingegliedert. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern kamen am 1. Juli 1972 Teile der aufgelösten Gemeinde Hütten hinzu.[4]

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 2805 auf 2728 um 77 bzw. um 2,8 %.

Politik

Marktgemeinderat und Bürgermeister

Nach den Gemeinderatswahlen seit 2014 setzte sich der Gemeinderat folgendermaßen zusammen:

Partei/Liste Sitze 2020[5] Sitze 2014
CSU 7 7
SPD 3 4
FWG 3 3
AfD 1

Bürgermeister war zunächst Josef Wittmann, CSU. Wegen des Antrages des Ersten Bürgermeisters auf Entlassung aus gesundheitlichen Gründen führte der Zweite Bürgermeister Stephan Oetzinger bis auf Weiteres die Amtsgeschäfte.

Bei der Bürgermeisterwahl am 20. Mai 2012 wurde Stephan Oetzinger (CSU) mit 73,8 % der Stimmen im ersten Wahlgang zum jüngsten Bürgermeister im Kreis Neustadt an der Waldnaab gewählt.[6][7] Er trat sein Amt am 23. Mai 2012 an.

Nachdem Stephan Oetzinger am 14. Oktober 2018 das Direktmandat für den Stimmkreis Weiden im Bayerischen Landtag erlangt hatte, schied er am 4. November 2018 aus dem Amt aus. Am 3. Februar 2019 wurde Richard Kammerer zum neuen Ersten Bürgermeister gewählt.

Bürgermeister seit 1900

  • Brunner (1894–1918)
  • Eisenmann (1918–1922)
  • Nickl (1922–1924)
  • Wilhelm Klemm (1925–1933)
  • Fritz Janner (1933–1945)
  • Johann Ziegler, CSU (1945–1948)
  • Josef Janner, CSU (1948–1967)
  • Hans Bäumler, SPD (1967–1978)
  • Erwin Klemm, CSU (1978–1996)
  • Josef Wittmann, CSU (1996–2012)
  • Stephan Oetzinger, CSU (2012–2018)
  • Rita Steiner, CSU (kommissarisch als 2. Bürgermeisterin von 5. November 2018 bis 5. Februar 2019)
  • Richard Kammerer, CSU (seit 2019)[8]

Wappen

Blasonierung: „In Rot ein silberner Mantel mit abflatternden silbernen Schnüren und blauem Kragen in Rückenansicht.“[9]

Das redende Wappen ist seit 1615 bekannt.

Ortskern von Mantel, links die katholische, rechts die evangelische Pfarrkirche

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die ab 1614 erbaute evangelische Pfarrkirche war von 1663 bis zur Weihe der katholischen Pfarrkirche Simultankirche, das Simultaneum wurde 1899 aufgelöst. 1908 erhielt sie eine Erweiterung und einen Zwiebelturm.
  • Die neugotische katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde 1898 begonnen und 1905 eingeweiht.
  • Die Wallfahrtskirche St. Moritz von 1734 besitzt Mauerwerk aus der Mitte des 15. Jahrhunderts und einen Rokoko-Hochaltar aus der Zeit um 1760.
  • Der Markt zeichnet sich im kulturellen Bereich vor allem aber durch seine Vielfalt an Vereinen aus.
  • Insbesondere die Musikgruppe des Oberpfälzer Waldvereins hat es in den vergangenen 25 Jahren zu einer überregionalen Bekanntheit gebracht.
  • OWV-Brunnen am Stodlplatz (Ossangerweg) mit über 1090 Jahre altem Brunnstock aus Eiche.
  • Hammerschloss Mantel

Bodendenkmäler

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Mantel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Mantel in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 16. April 2021.
  3. Gemeinde Mantel, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 538 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Markträte | Markt Mantel. Abgerufen am 7. Dezember 2020.
  6. http://www.markt-mantel.com/buergermeister/@1@2Vorlage:Toter Link/www.markt-mantel.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 25. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ramasuri.de
  8. 1. Bürgermeister. Gemeinde Mantel, abgerufen am 12. September 2020.
  9. Eintrag zum Wappen von Mantel (Markt) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte