Ramiro Blacut

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Ramiro Blacut
Personalia
Voller Name Ramiro Blacut Rodríguez
Geburtstag 3. Januar 1944
Geburtsort La PazBolivien
Position Sturm
Junioren
Jahre Station
ca. 1956–1959 Club Bolívar
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1959–? Club Bolívar
1961 Club Always Ready
1963–1965 Ferro Carril Oeste
1965–1966 FC Bayern München 0 (0)
000?–1971 Club Bolívar
1972–1973 FBC Melgar
1974 Club The Strongest
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1963–1972 Bolivien 23 (3)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1979 Club Bolívar
1980–1981 Club The Strongest
1982 Club Blooming
1983 Club Bolívar
1984 Chaco Petrolero
1985–1986 Club Blooming
1987 Deportivo Lítoral
1988–1989 Club Bolívar
1990 Club Blooming
1992 Club Blooming
1994 Club The Strongest
1995 Club Bolívar
1996 Club The Strongest
1997 CD Guabirá
1998 Jorge Wilstermann
1999 Real Santa Cruz
1999–2000 SD Aucas
2001–2003 CD El Nacional
2004–2005 Bolivien
? Deportivo Cuenca
? Oriente Petrolero
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Ramiro Blacut Rodríguez [raˈmɪɾo βlaˈkʊt roðˈrɪɣez] (* 3. Januar 1944 in La Paz) ist ein ehemaliger bolivianischer Fußballspieler und -trainer.

Karriere als Spieler

Vereine

Blacut wurde als Sohn des Mario Blacut und der Rosa Rodríguez geboren. Er spielte seit dem 12. Lebensjahr für den Club Bolívar, dem in seinem Geburtsort La Paz ansässigen Fußballverein. Im Alter von 15 Jahren debütierte er in der Ersten Mannschaft. 1961 verstärkte er rund drei Monate lang das Team des bolivianischen Vereins Always Ready bei dessen Europatournee. Ein halbes Jahr lang war er zudem für den Klub La Bélgica de Santa Cruz aktiv.[1][2] Sodann wechselte zu jener Zeit in die Fußballabteilung des argentinischen Sportvereins Ferro Carril Oeste aus Caballito, einem Stadtteil von Buenos Aires, als dort der griechische Trainer Dan Georgiadis verpflichtet wurde.[1] Als Zeitraum seines Engagements bei den Argentiniern werden in einigen Quellen drei Spielzeiten von 1963 bis 1965 angegeben.[3] In der argentinischen Hauptstadt beendete er seine schulische Ausbildung mit dem Abitur und kehrte 1963 für die Südamerikameisterschaft nach Bolivien zurück. Nach dem Turnier beabsichtigte er Bauwesen in Mexiko zu studieren.[1] Andere Quellen berichten, dass er diesen Entschluss 1965 und seiner gemäß diesen Quellen dann endenden Zeit bei Ferro Carril Oeste fasste.[3] In Mexiko traf er jedoch einen Freund, der bereits seit Jahren in Deutschland lebte und ihn überredete, sich ebenfalls dorthin zu begeben.[1] In Deutschland absolvierte er ein Probetraining beim seinerzeit noch nicht der Bundesliga zugehörigen FC Bayern München.[3] Im Juli 1965 schloss er sich dem Bundesliga-Aufsteiger Bayern München an. Für die Bayern kam er in der Saison 1965/66 jedoch zu keinem Pflichtspieleinsatz. Zu seinen Teamkameraden zählten dort der junge Franz Beckenbauer, Sepp Maier und Gerd Müller. Mit Universitätsabschluss kehrte er vier Jahre später aus Deutschland zurück nach Bolivien.[1] Dort war er in der Folgezeit wieder Spieler des Club Bolívar in der „Liga Profesional“, der semiprofessionellen Liga. Im Dezember 1971 wechselte Blacut zum peruanischen in Arequipa ansässigen Erstligisten FBC Melgar, den er nach zwei Spielzeiten im Dezember 1973 verließ und sich – wieder zurück in Bolivien – dem Club The Strongest anschloss. In der Spielzeit 1974, seiner letzten, gewann er nochmals das Double und auch die Staatsmeisterschaft von La Paz.[4][5]

Nationalmannschaft

Seinen größten Erfolg mit der Nationalmannschaft Boliviens verzeichnete Blacut, als er mit der Mannschaft 1963 die Südamerikameisterschaft, seinerzeit Campeonato Sudamericano genannt, im eigenen Land gewann. In den sechs Turnierspielen kam er viermal zum Einsatz und erzielte am 28. März 1963 in La Paz beim 3:2-Sieg über die Auswahl Argentiniens die zwischenzeitliche 2:1-Führung; seinem einzigen Turniertreffer. Die Mannschaft profitierte von der für andere Teams ungewohnten Höhe der Austragungsorte La Paz (3.600 m ü.d.M.) und Cochabamba (2.458 m ü.d.M.) und gewann den Titel, der damals im Ligasystem ausgetragen wurde, unbesiegt. Das abschließende Spiel gegen die „Seleção“ am 31. März 1963 war entscheidend und musste gewonnen werden, da der ärgste Konkurrent Paraguay zeitgleich gegen „La albiceleste“ spielte und nicht gewinnen durfte. Blacut, zum besten Spieler des Turniers gewählt,[6] gewann mit seiner Mannschaft das Spiel mit 5:4, die Auswahl Paraguays spielte 1:1-Unentschieden.

Karriere als Trainer

Seine Trainertätigkeit begann Ramiro, der Absolvent der Deutschen Sporthochschule Köln ist[2][7], im Januar 1979 bei seinem Stammverein Club Bolívar, den er bis Ende des Jahres betreute – und dies auch in den Jahren 1983, 1988 bis 1989 und 1995.

Die Bolivianische Nationalmannschaft trainierte Ramiro Blacut erstmals zwischen 1979 und 1981. Auch während der Copa América 1991 stand er an der Außenlinie, das Team schied jedoch mit nur zwei Punkten nach der Gruppenphase aus dem Turnier aus.

Nach seinem ersten Engagement bei Bolívar arbeitete er bis Dezember 1981 bei Club The Strongest, den er auch in den Jahren 1994 und 1996 jeweils von Januar bis Dezember trainierte.

Ramiro Blacut blieb als Trainer meist nur für kurze Zeit bei einem Verein, trainierte jedoch viele Vereine mehrmals. Während er ab 1999 auch in Ecuador arbeitete, war er davor ausschließlich in Bolivien aktiv. Insgesamt viermal trainierte Blacut den Club Blooming aus Santa Cruz de la Sierra: von Januar bis Dezember 1982, 1985 bis 1986, 1990 und 1992.

Im Jahre 1984 war der Trainer bei Chaco Petrolero aus La Paz angestellt, 1987 trainierte er das Team von Deportivo Lítoral aus derselben Stadt. Nach seinem letzten Engagement bei Club The Strongest ging Blacut im Januar 1997 nach Montero im Departamento Santa Cruz zu CD Guabirá, wo er bis Jahresende blieb. Ab Januar des folgenden Jahres coachte er das Team von Jorge Wilstermann, zwischen Januar und Juni 1999 schloss sich ein Engagement bei Real Santa Cruz aus Santa Cruz de la Sierra an.

Anschließend erfolgte der Wechsel nach Ecuador. Ab Juli 1999 trainierte er bis Dezember 2000 das Team von SD Aucas. Daraufhin ging er zu CD El Nacional, wo er bis 2003 Trainer war.

Am 14. April 2004 wurde Blacut erneut Nationaltrainer seines Heimatlandes und trat die Nachfolge des Uruguayers Nelson Acosta an.[7][8] Er nahm mit der Mannschaft an der Copa América 2004 teil, kam jedoch auch hier nicht über die Gruppenphase hinaus. In der Qualifikation zur WM 2006 belegte Bolivien den letzten Platz in der südamerikanischen Gruppe. Am 9. Januar 2005 gab Blacut seinen Rücktritt als Nationaltrainer bekannt, da er die mangelnde Unterstützung der bolivianischen Vereine anprangerte.[9][10]

Es folgten zwei kurze Engagements bei Deportivo Cuenca und Oriente Petrolero, seiner bislang letzten Station als Vereinstrainer.

Erfolge als Spieler

  • Südamerika-Meister 1963
  • Bolivianischer Meister 1968 (mit Club Bolívar), 1974 (mit Club The Strongest)
  • Bolivianischer Staatsmeisterschaft von La Paz 1966, 1967, 1969 (mit Club Bolívar), 1974 (mit Club The Strongest)
  • Bolivianischer Pokalsieger 1968 (mit Club Bolívar), 1974 (mit Club The Strongest)
  • DFB-Pokal-Sieger 1966 (mit dem FC Bayern München; ohne Einsatz)

Auszeichnung

  • Bester Spieler des Turniers bei der Copa América 1963

Sonstiges

Blacut ist Witwer seiner verstorbenen Ehefrau María del Pilar Olmos und Vater der beiden Töchter María Juana und Andrea Patricia. Er erwarb während seiner Zeit in Deutschland einen Studienabschluss im Fach Bauwesen.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e FIGURAS DE AYER: RAMIRO BLACUT (spanisch) vom 17. November 2009, abgerufen am 10. Januar 2016
  2. a b c Historia • Ramiro Blacut Rodríguez ha sido uno de los inolvidables delanteros que tuvo el fútbol nacional (spanisch) vom 4. Mai 2009, abgerufen am 10. Januar 2016
  3. a b c Ramiro Blacut: Construyendo camino (spanisch) auf dechalaca.com vom 5. September 2011, abgerufen am 10. Januar 2016
  4. Bolivianische Abschlusstabellen 1950–1990 auf rsssf.com
  5. Bolivianische Pokalwettbewerbe ab 1960 auf rsssf.com
  6. Copa América – 1963 (Memento vom 28. Dezember 2010 im Internet Archive) auf brasilienportal.ch
  7. a b Ramiro Blacut es el nuevo técnico de la selección boliviana (spanisch) auf eluniverso.com vom 14. April 2004, abgerufen am 10. Januar 2016
  8. Pressemitteilung auf kicker.de
  9. Selección de Bolivia se quedó sin DT por renuncia de Ramiro Blacut (spanisch) auf larepublica.pe vom 9. Januar 2005, abgerufen am 10. Januar 2016
  10. Pressemitteilung auf kicker.de