Geothermiekraftwerke in El Salvador

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. August 2022 um 22:16 Uhr durch imported>Didionline(73374) (HC: Entferne Kategorie:Kraftwerk in Nordamerika; Ergänze Kategorie:Geothermiekraftwerk in Nordamerika).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Die Geothermiekraftwerke in El Salvador befinden sich an zwei Standorten in Ahuachapan und Berlin. An beiden Orten werden Geothermiekraftwerke betrieben, die derzeit rund 204,4 MW installierte Leistung aufweisen und damit rund 25 Prozent des landesweiten Strombedarfs in das öffentliche Stromnetz einspeisen (Stand Mai 2013).[1]

Geschichte

Betreiber der Kraftwerke ist das ehemals staatliche Unternehmen LaGeo. Beide Hochenthalpie-Lagerstätten befinden sich in ehemals aktiven Vulkanregionen in El Salvador. Dort ist mehrere hundert Grad heißes Wasser in geringer Tiefe vorhanden. Der geschlossene Kreislauf im Zirkulationssystem steht so unter Druck, dass ein Sieden des eingepressten Wassers verhindert wird und der Dampf erst an der Turbine entsteht (Entspannungsverdampfung).

Central Geotérmica de Ahuachapan

Mit dem 95-MW-Kraftwerk nahe der Stadt Ahuachapan begann im Jahre 1975 die industrielle Stromerzeugung aus Geothermie in El Salvador.[2]

Central Geotérmica de Berlín

Central Geotérmica de Berlín

Im Jahr 1992 wurde das Kraftwerk in Berlin mit 56,2 MW in Betrieb genommen. 2007 wurde es um 44 MW und 2009 um weitere 9,2 MW erweitert, so dass der Standort Berlin heute eine Erzeugerkapazität von 109,4 MW hat. Diese Anlage befindet sich im Gebiet des erloschenen Vulkans Pelón. In nur 1200 Metern Tiefe sind große Mengen 330 Grad heißen Wassers vorhanden.[3]

Planung

Lageplan der Geothermie in El Salvador.jpg

Weitere Hochenthalpiepotenziale werden zurzeit in San Vicente und Chinameca erschlossen. Insgesamt wurden 12 Bohrungen mit einer Brunnentiefe zwischen 1100 und 2600 Meter landesweit niedergebracht. LaGeo ist für die Entwicklung der Geothermie im Land El Salvador verantwortlich. Die Abbildung zeigt die Lage der bestehenden Kraftwerke sowie das Potenzial der 12 Bereiche mit hoher Erdwärme die zur Stromproduktion geeignet sind. Unter diesen 12 Stellen in El Salvador befindet sich das Magma relativ dicht unter der Oberfläche. Dieses heiße Magma erhöht hier die Temperatur des Erdreiches so weit, dass eine wirtschaftliche Nutzung der Erdwärme möglich ist.

Messort
mit hoher Erdwärme
Temperatur
(Durchschnitt in °C)
Nutzung/Leistung Lage
Ahuachapan 233 ± 6 Kraftwerk in Betrieb 95 MW 13° 55′ 13″ N, 89° 49′ 2″ W
Berlin 316 ± 6 Kraftwerk in Betrieb 109,4 MW 13° 30′ 10,5″ N, 88° 31′ 6,2″ W
San Vincente 228 ± 10 Kraftwerk in Planung 180 MW
Chinameca 210 ± 6 Kraftwerk in Planung 110 MW
San Lorenzo 216 ± 22 Testbohrung
Chipilapa 231 ± 4
Caluco 207 ± 25
Coatepeque 216 ± 6
Chambala 233 ± 10
Chilanquera 153 ± 20
Olomega 163 ± 13
Conchagua 180 ± 12

Daten-Quelle:[4]

Das untersuchte geothermische Potenzial wird nach Angaben der Regierung auf rund 790 MW (Stand 2009) geschätzt. Da die installierte Stromerzeugung aus geothermischen Kapazitäten in El Salvador derzeit 204,4 MW beträgt, ist der Anteil der installierten Leistung in Bezug auf das geothermische Potenzial erst zu rund 25,8 % ausgeschöpft.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Windkraft-Journal
  2. Website Central Geotérmica de Ahuachapan (Memento des Originals vom 6. Januar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lageo.com.sv
  3. Website Central Geotérmica de Berlín (Memento des Originals vom 5. Januar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lageo.com.sv
  4. El Congreso de Energía Geotérmica en la Edificación y la Industria, GEOENER 2010, 10. und 11. März 2010 in Madrid.