Kleinlibellen

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Kleinlibellen

Große Pechlibelle (Ischnura elegans) bei der Paarung

Systematik
Unterstamm: Tracheentiere (Tracheata)
Überklasse: Sechsfüßer (Hexapoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota)
Ordnung: Libellen (Odonata)
Unterordnung: Kleinlibellen
Wissenschaftlicher Name
Zygoptera
Sélys, 1854
Familien
Exuvie einer Kleinlibelle

Kleinlibellen oder Wasserjungfern (Zygoptera) sind eine Unterordnung der Libellen (Odonata), die in 19 Familien mit rund 2600 Arten untergliedert werden. Aus Deutschland sind 28 Arten der Kleinlibellen bekannt.[1]

Merkmale

In Europa erreichen die Zygoptera höchstens eine Flügelspannweite von 70 mm, die kleinste Art misst nur 19 mm. Ihr Körper ist schlank. Ihre Augen liegen an der Seite des Kopfes, sind knopfförmig und berühren einander oben nie. Kleinlibellen legen ihre Flügel in Ruhestellung zur Oberseite des Thorax hin zusammen, nach hinten direkt über den Hinterleib. Durch den schrägen Bau des Thorax ist diese Ruhestellung ohne ein Flügelgelenk, wie es die Neuflügler besitzen, möglich. Vorder- und Hinterflügel haben fast die gleiche Form. Ihr Flug ist im Gegensatz zu den Großlibellen relativ langsam und scheint flatternd und unregelmäßig.

Die Larven der Kleinlibellen besitzen am Hinterleibsende mehrere blattförmige Anhänge, die der Unterstützung der Atmung, aber auch als Ruderorgane zur Fortbewegung im Wasser dienen.

Lebensweise

Die Larven leben im Wasser. Die hemimetabolen Tiere führen nach dem Schlüpfen einen „Jungfernflug“ aus, wobei sie sich oft weit von den Brutgewässern entfernen. Die adulten Tiere findet man allerdings auch meist in der Nähe von Gewässern.

Die Imagines und die Larven ernähren sich räuberisch.

Schutz

Alle Libellenarten sind in der Bundesrepublik Deutschland durch die Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Ob die Larvalhäute der Imaginalhäutung, die Exuvien, gesammelt werden dürfen, oder ob dafür eine Ausnahmegenehmigung erforderlich ist, ist derzeit noch nicht abschließend entschieden.

Systematik

Überfamilien und Familien

Eine etablierte und in weiten Bereichen akzeptierte Klassifikation:

Familien und Arten in Europa

Literatur

  • H. Wildermuth, Y. Gonseth, A. Maibach: Odonata. Die Libellen der Schweiz. In: Fauna Helvetica. Band 12, 2005, ISBN 2-88414-024-7.

Weblinks

Commons: Kleinlibellen (Zygoptera) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ott, J.; Conze, K.-J.; Günther, A.; Lohr, M.; Mauersberger, R.; Roland, H.-J. & Suhling, F. (2021): Rote Liste und Gesamtartenliste der Libellen (Odonata) Deutschlands. – In: Ries, M.; Balzer, S.; Gruttke, H.; Haupt, H.; Hofbauer, N.; Ludwig, G. & Matzke-Hajek, G. (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Band 5: Wirbellose Tiere (Teil 3). – Münster (Landwirtschaftsverlag). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (5): 659–679