Christopher Dorner

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Christopher Jordan Dorner (* 4. Juni 1979 in New York City; † 12. Februar 2013 in Angelus Oaks, bei Big Bear Lake[1]) war ein US-amerikanischer Polizeibeamter des Los Angeles Police Department (LAPD) und früherer Soldat der United States Navy. Er hat vier Menschen in Südkalifornien am 3. und 7. Februar 2013, darunter drei Polizisten und der Tochter eines weiteren, ermordet.

Auf der Flucht kam Dorner in einer brennenden Waldhütte, die von der Polizei umstellt wurde, ums Leben. Zuvor war die Hütte von der Polizei beschossen worden; aus ihr heraus wurde bei der halbstündigen Schießerei offenbar ein Hilfssheriff erschossen. Die Leiche in der Hütte konnte nach zwei Tagen[2] rechtsmedizinisch als die Dorners identifiziert werden.[3][4]

Leben

Kindheit und Jugend

Dorner wurde im Bundesstaat New York geboren und wuchs in Los Angeles County auf. Er besuchte die John F. Kennedy High School in La Palma und die Cypress High School. Im Jahr 2001 machte er seinen Abschluss in Politikwissenschaften (mit Psychologie als Nebenfach) an der Southern Utah University.

Militärdienst

Dorner diente in den US-Streitkräften. Er war Träger zahlreicher Orden (z. B. National Defense Service Medal und Iraq Campaign Medal). Unter anderem war er speziell an Pistole und Gewehr ausgebildet worden[5].

Entlassung durch das LAPD

Dorner wurde am 7. Februar 2005 vom LAPD eingestellt und am 4. September 2008 entlassen. Er hatte eine Kollegin beschuldigt, einen psychisch kranken Verdächtigen misshandelt zu haben. Der Vater des Opfers sowie das Opfer selbst bestätigten Dorners Aussage, dagegen befand ein Disziplinarausschuss, dass Dorner gelogen habe, und veranlasste seine fristlose Kündigung. In seinem auf Facebook veröffentlichten Manifest[6] nennt er diesen Vorgang als Hauptgrund für die Morde und drohte mit einer unkonventionellen und asymmetrischen Kriegsführung gegen das LAPD. Zudem prangerte er Rassismus und Korruption innerhalb des LAPD an.[7] Das Kopfgeld auf Dorner wurde zuletzt auf eine Million Dollar erhöht.[8] Als Reaktion auf die Mordserie wurde bestätigt, dass man den Fall, der zu Dorners Entlassung führte, neu aufrollen werde.[9] Dorner verstarb am 12. Februar 2013 im San Bernardino National Forest, in einer ausgebrannten Waldhütte (34°11′12″N 116°54′53″W) in der 40612 River Road in Angelus Oaks, Kalifornien.[1] Sein gestohlenes Auto wurde zuvor am Highway 38 am Abzweig Glass Road an der South Fork Bridge am Big Bear Lake gefunden.[10]

Ermittlungspannen der Polizei

Auf der Suche nach ihm sind der Polizei einige schwerwiegende Fehler unterlaufen. So kam es durch Schüsse der Polizei zu ernsthaften Verletzungen zweier Frauen, die Zeitungen austragen wollten, oder es wurde ohne Vorwarnung das Feuer auf einen Autofahrer eröffnet, der Dorner nicht nur unähnlich sieht, sondern auch das Fahrzeug eines anderen Fabrikates und mit anderer Lackierung fuhr.[11][12][13]

Streit um die Belohnung

Nachdem er sich selbst gerichtet hatte, erhoben verschiedene Personen und Personengruppen Anspruch auf die ausgesetzte Belohnung: ein von Dorner überwältigtes Ehepaar, mit dessen Fahrzeug er schließlich flüchtete, ein Mann, der ihn auf einer Tankstelle identifizierte, ein anderer, der Dorners brennendes Fahrzeug fand, und acht weitere Personen. Anfangs standen die Sponsoren der Belohnung auf dem Standpunkt, das Kopfgeld wegen des Suizids gar nicht auszuzahlen. Schließlich sprach das LAPD dem Ehepaar 800.000 US-Dollar zu und den Rest den beiden Männern. Diese Entscheidung wurde gerichtlich angefochten.[14]

Einzelnachweise

  1. a b Christopher Dorner Manhunt: Body Removed From Cabin Where Ex-Cop Holed Up. Abgerufen am 12. Februar 2013.
  2. Christopher Dorner: Tod des mutmaßlichen Cop-Killers bestätigt. In: Spiegel Online. 15. Februar 2013, abgerufen am 15. Februar 2013.
  3. Mutmaßlicher Cop-Killer gestellt: Finale im Feuer. In: Spiegel Online. 13. Februar 2013, abgerufen am 13. Februar 2013.
  4. Polizei findet menschliche Überreste in Dorners Versteck. In: Süddeutsche Zeitung. 13. Februar 2013, abgerufen am 13. Februar 2013.
  5. Ellen Mc Gregor: U.S. Navy releases records of triple shooting suspect Christopher Dorner - Dorner's service locations included San Diego. In: 10News. 8. Februar 2013, abgerufen am 1. April 2014.
  6. Christopher Dorners „Manifest“. (Nicht mehr online verfügbar.) In: laist.com. Archiviert vom Original am 27. Februar 2013; abgerufen am 11. Februar 2013 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/laist.com
  7. Fahndung nach Cop-Killer Dorner - Menschenjagd im Tiefschnee. In: Spiegel Online. Abgerufen am 11. Februar 2013.
  8. $1-million reward announced for information on Dorner. In: L.A. Times. Abgerufen am 12. Februar 2013 (englisch).
  9. LAPD manhunt: Chief Charlie Beck says will reopen case that fired Christopher Dorner (document). In: SCPR.org. Abgerufen am 12. Februar 2013.
  10. MANHUNT: Remains found in cabin where Dorner was believed hiding. Abgerufen am 12. Februar 2013.
  11. Women delivering newspapers in Torrance shot in manhunt for ex-cop. In: L.A. Times. Abgerufen am 12. Februar 2013 (englisch).
  12. Police seeking Dorner opened fire in a second case of mistaken identity. In: L.A. Times. Abgerufen am 12. Februar 2013 (englisch).
  13. False Alarms in San Diego Search for Christopher Dorner. In: NBC Los Angeles. Abgerufen am 12. Februar 2013 (englisch).
  14. George Szpiro: Nachspiel um eine Belohnung. In: NZZ. 24. Mai 2013, abgerufen am 1. April 2014.