Heidi Kull
Heidi Kull (* 4. Juni 1965 in Willstätt; † 11. Februar 2020 in Berlin) war eine Illustratorin und Filmemacherin. Sie hatte ihr Atelier, die „Zeichnerei Kull“, in Berlin-Kreuzberg. Hier gab sie neben ihrer Tätigkeit als Illustratorin auch Zeichenkurse.
Leben
Heidi Kull wuchs in den ersten Lebensjahren bei ihrer Großmutter und zwei Tanten im Kinzigtal im Schwarzwald auf. Nach der Grundschule besuchte sie in Offenburg ein katholisches Gymnasium. Im Alter von 18 Jahren zog sie nach Berlin, wo sie Visuelle Kommunikation an der Hochschule der Künste studierte.[1] Mitte der 1980er arbeitete sie für das feministische Magazin Primadonna, später gründete sie mit anderen die Frauenzeitschrift BLAU.[1] 1991 bis 1993 war sie eine der Protagonistinnen und Moderatorin des Fernsehmagazins Läsbisch TV.[2] 1991 schrieb sie den Song Ich und Frau Berger und produzierte einen Videoclip dazu.
1992 zeichnete sie den Film-Noir-Kurzfilm Geliebte Mörderin. Der Film wurde beim Frameline Filmfestival in San Francisco ausgezeichnet.[1] Für den RBB, WDR und RTL machte sie filmische Beiträge und Porträts über Friedrich Schiller, Franz Kafka, Irmgard Keun und Heinrich Heine. Außerdem illustrierte sie die RBB-Serie Christin und ihre Mörder.
Kull spielte mehrere Instrumente; ab 2018 brachte sie sich das Spielen der Zither selbst bei. Ihr Lieblingsinstrument blieb die Ukulele. Sie arrangierte Lieder und gründete den Chor Jede Stimme zählt. 2019 entstand das „Nüscht“, eine Comicfigur, die in Berlin und auf Reisen viele Abenteuer erlebte.[1]
Heidi Kull wurde auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg beerdigt.[3]
Illustrierte Bücher
Romane
- Karen-Susan Fessel: Und abends mit Beleuchtung. 1994.
- Franziska Gehm: Partyküsse (Wer mit wem? Entscheide du!) 2007.
- Franziska Gehm: Flirtattacke von Franziska Gehm. 2007
- Franziska Gehm: Knutschwette (Wer mit wem? Entscheide du!) 2007.
- Uta Weber: Facts about sex – chicas. 2008.
- Uta Weber: Facts about sex – Das Lexikon. 2008.
Sachbücher
- Karen-Susan Fessel: Danke, ich schaff’s alleine! 2003.
- Uta Weber: Das wollen Mädchen wissen. 2011.
- Uta Weber: Das wollen Jungs wissen. 2011.
- Henning Strüver: Besseres Golf mit Ypsilon. 2014.
- Sarah Gringmuth: Viaggi Fantastici – Scratch and Relax. 2018.
- Karen-Susan Fessel: Nebeltage, Glitzertage: Kindern bipolare Störungen erklären (Kids in Balance). 2018.
Weblinks
- Literatur von und über Heidi Kull im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Heidi Kull in der Internet Movie Database (englisch)
- Website von Heidi Kull, archivierter Link vom 30. September 2019
- Kanal von Heidi Kull auf YouTube
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Tatjana Wulfert: „Jemand musste das Beste tun. Das war ich“. Nachruf auf Heidi Kull. Der Tagesspiegel vom 30. Juli 2020
- ↑ Kevin Clarke: "Das erste lesbische Fernsehmagazin auf diesem Planeten". Abgerufen am 8. Juli 2022.
- ↑ Karen Susan Fessel: März 2020. Abgerufen am 5. Juli 2022.
Personendaten | |
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NAME | Kull, Heidi |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Illustratorin und Filmemacherin |
GEBURTSDATUM | 4. Juni 1965 |
GEBURTSORT | Willstätt |
STERBEDATUM | 11. Februar 2020 |
STERBEORT | Berlin |