Christiane Ludwig-Körner

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Christiane Ludwig-Körner (* 10. März 1944 in Dresden) ist eine deutsche Psychologin, Psychoanalytikerin, Pädagogin, Lehranalytikerin, Supervisorin und Professorin i. R. an der International Psychoanalytic University Berlin.

Leben und Wirken

Akademischer Werdegang

Sie studierte von 1965 bis 1968 Psychologie, Philosophie und Pädagogik in Frankfurt am Main, von 1968 bis 1972 in Hamburg, und machte Abschlüsse in Psychologie und Pädagogik. 1980 promovierte sie in Psychologie an der Universität Hamburg, 1992 folgte eine Habilitation. Von 1973 bis 1985 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Lüneburg, ab 2010 Professorin an der International Psychoanalytic University Berlin (IPU). Die Forschungsschwerpunkte liegen in der Biographieforschung von Psychoanalytikerinnen sowie Prävention und Intervention im Frühbereich.

Beruf

1972 arbeitete sie als Psychologin am Crippled Children’s Hospital in New Orleans; danach war sie von 1980 bis 1985 freie wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Reproduktionsmedizin am Endokrinologischen Institut Hamburg. Anschließend hatte sie von 1985 bis 1987 das Amt der leitenden Psychologin in einer neurologischen Rehabilitationsklinik in Bad Berleburg inne.

Von 1997 bis 2012 war sie an Aufbau und Leitung der Eltern-Säuglings-Beratungsstelle bzw. des Familienzentrums an der Fachhochschule Potsdam beteiligt, ab 2003 an Aufbau und Leitung der Eltern-Säugling-Kleinkind-Psychotherapie-Weiterbildung. Von 2005 initiierte sie den Studiengang „Bildung und Erziehung in der Kindheit“ und leitete ihn bis 2009. Ein weiterer von ihr begründeter und geleiteter Studiengang ist der erziehungswissenschaftliche Master-Studiengang Psychosoziale Intervention an der International Psychoanalytic University Berlin.

Im Jahr 2020 setzte sich Ludwig-Körner unter dem Titel Psychoanalytikerin als Beruf mit Veränderungen im Geschlechterverhältnis der eigenen Berufsgruppe auseinander.[1] Sie recherchierte das Verhältnis von Männern zu Frauen in verschiedenen Fachgesellschaften. Im Jahr 1950 seien demnach in der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT) 63 % Männer und 37 % Frauen organisiert gewesen, im Jahr 2018 dagegen 40 % Männer und 60 % Frauen. Diese „Schieflage“ werde zunehmen, so Ludwig-Körner. Unter den Ausbildungskandidaten der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft (DPG) befänden sich rund 69 % Frauen und 31 % Männer. Überdies würde „die psychoanalytische Profession der Zukunft“ nicht nur „immer ‚weiblicher‘“, sondern im Nachgang zur „Novelle des Psychotherapeutengesetzes“ auch immer jünger.

Schriften

  • Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2016
  • Frühe Hilfen, Frühförderung aus psychoanalytischer Sicht. Stuttgart: Kohlhammer, 2014
  • Wiederentdeckte Psychoanalytikerinnen im Berliner Raum. Auf den Spuren vergessener Generationen. Psychosozial: Gießen, 1998, Neuauflage 2014
  • Edit Gyömröi: Gegen den Strom. Selbstverlag, Berlin, 2014
  • Der Selbstbegriff in Psychologie und Psychotherapie. Deutscher Universitätsverlag: Wiesbaden, wieder aufgelegt Springer 2014.
  • mit Krauskopf, K., Stegemann, U. (Hrsg.): Frühe Hilfen – Frühförderung – Inklusion. Gießen: Psychosozial, 2016
Fachartikel

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Psychoanalytikerin als Beruf – eine wechselvolle Geschichte. In: Forum der Psychoanalyse. Band 37, 2021, S. 165–181, doi:10.1007/s00451-020-00412-7.