ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi

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ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH

Rechtsform GmbH
Gründung 1992
Sitz Riesa
Leitung Giuseppe Pasini (Geschäftsführer)
Mitarbeiterzahl 736[1]
Umsatz 463,9 Mio. Euro[1]
Branche Stahlindustrie
Website https://www.feralpi.de
Stand: 31. Dezember 2018
Luftbild vom Betriebsgelände der ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH
Die fünfsträngige Stranggussanlage der ESF

Die ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH (ESF) ist ein sächsisches Unternehmen, das Stahlerzeugnisse für die Bauindustrie produziert. Es gehört zur italienischen Feralpi Group. Das Riesaer Stahlwerk fertigte im Jahr 2016 eine Million Tonnen Stahlerzeugnisse und war damit der zehntgrößte stahlerzeugende Betrieb Deutschlands.[2]

Das Unternehmen produziert seinen Elektrostahl ausschließlich aus Stahlschrott und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Recyclingkreislauf. Neben den Anlagen zur Rohstahlerzeugung betreibt Feralpi ein Warm-Walzwerk, in dem Stranggussknüppel zu Stabstahl und Walzdraht weiterverarbeitet werden.[3] Auch Betonstahlmatten, Abstandshalter und Bewehrungselemente gehören zum Produktportfolio des Riesaer Unternehmens.[4]

Geschichte

Die Geschichte der Riesaer Stahlproduktion lässt sich bis 1843 zurückverfolgen, als die Brüder Heinrich Schönberg und Alexander Schönberg ein Eisenwerk auf der Gröbaer Flur gründeten, in dem Puddeleisen produziert wurde. Schon im Jahr 1725 wurde erstmals Eisen und Stahl in der Stadt an der Elbe produziert.[5] Gegründet wurde die Firma ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH im Jahr 1992. Sie befindet sich auf dem Gelände, auf dem bereits zu DDR-Zeiten im volkseigenen Betrieb „VEB Rohrkombinat Stahl- und Walzwerk Riesa“ Stahl hergestellt wurde.[5]

Umweltschutz

In der Vergangenheit wurde mehrfach eine Umweltbelastung bemängelt, welche vom Riesaer Stahlwerk ausgeht. So wurde mit Wissen der Aufsichtsbehörden der gültige Grenzwert für die Emission von Dioxinen jahrelang überschritten.[6]

Umweltverbände behaupteten unter anderem, dass die direkte Umgebung des Stahlwerks deutlich stärker durch Dioxine, Furane und PCB belastet würde, als von ESF angegeben. Diese Stoffe entweichen zu großen Teilen über Dachöffnungen des Werks.[7]

Nach erheblichen Ausbesserungen durch Feralpi Stahl gehört das Werk heute zu den modernsten Stahlwerken Europas. Die verwendete Technologie in den Entstaubungsanlagen filtert nahezu 100 Prozent der Staubemissionen sowie der Emissionen von Dioxinen, Furanen und PCB. Sie gilt als die derzeit Beste Verfügbare Technik (BVT) zur effektiven Abgasreinigung in Elektrostahlwerken und wurde, neben anderen, als Referenz in der aktuellen BREF-Liste der EU für die Eisen- und Stahlindustrie benannt.[8]

Darüber hinaus nutzt Feralpi Stahl die bei der Stahlproduktion entstehende Abwärme, um Dampf zu erzeugen, welcher entweder mit Hilfe einer Dampftrasse an die Riesaer Stadtwerke geliefert oder zur Stromerzeugung für den Eigenbedarf eingesetzt wird. Mit dieser Innovation erhielt Feralpi Stahl 2013 den Sächsischen Umweltpreis.[9] 2018 wurde Feralpi Stahl zudem in die Exzellenzinitiative Klimaschutz-Unternehmen aufgenommen.[10]

Die wichtigsten Produktionskennzahlen und Aussagen zu den wesentlichen Emissionen sowie zum Ressourceneinsatz veröffentlicht Feralpi in einer jährlichen Umwelterklärung.[11]

Siehe auch

Weblinks

Commons: ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Bundesanzeiger: ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH / Jahres- und Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018. Abgerufen am 9. September 2020.
  2. Wirtschaftsvereinigung Stahl/Statista: Größte Stahlproduzenten in Deutschland nach Produktionsmenge im Jahr 2016, abgerufen am 14. April 2019
  3. ESF: Produktion, abgerufen am 13. Oktober 2020
  4. ME Sachsen: ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH, abgerufen am 13. Oktober 2020
  5. a b Laura Weißert: Als in Riesa der Stahl floss. In: Sächsische Zeitung. 22. Februar 2013, abgerufen am 21. Oktober 2020.
  6. MDR: EXAKT. 11. Juli 2006, abgerufen am 18. April 2020.
  7. VDI nachrichten: Stahlwerk im Stadtgebiet will Kapazität erhöhen, abgerufen am 14. April 2019
  8. Europäische Kommission: Reference Documents. Abgerufen am 27. Oktober 2020 (englisch).
  9. Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft: Sächsischer Umweltpreis 2013. 2013, abgerufen am 27. Oktober 2020.
  10. Klimaschutz-Unternehmen. Die Klimaschutz- und Energieeffizienzgruppe der Deutschen Wirtschaft: Neue Mitglieder der Exzellenzinitiative. 20. Februar 2018, abgerufen am 27. Oktober 2020.
  11. ESF: Umwelterklärung 2019. 2019, abgerufen am 27. Oktober 2020.